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Sumo-Ikone Akebono im Alter von 54 Jahren gestorben - Japan trauert um einen seiner Großmeister

Eurosport
VonEurosport

Update 11/04/2024 um 13:29 GMT+2 Uhr

Japan trauert um eine Ikone des Sumo-Ringsports: Akebono, der erste im Ausland geborene Sumo-Großmeister (Yokozuna), ist bereits Anfang April im Alter von 54 Jahren an Herzversagen gestorben. Das wurde am Donnerstag bekannt. Als Born Chad Rowan im Jahr 1969 auf Hawaii geboren, stieg Akebono in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu einem der erfolgreichsten Sumoringer auf.

Akebono ist an Herzversagen gestorben

Fotocredit: Getty Images

Olympia 1998 in Nagano. Akebono war überall, ein Superstar in Japan, mit seinem Auftritt bei der Eröffnungsfeier begeisterte er die Fans. Und plötzlich stand der Sumo-Großmeister vor Anni Friesinger.
"Er war damals der bekannteste, schwerste und beste Sumo-Ringer der Welt. Es sprach sich herum, dass er ein großer Eisschnelllauffan ist. Auf einmal stand er in der Halle. Wow", erinnerte sich Friesinger, dreimalige Olympiasiegerin im Eisschnelllauf, einmal für Die Welt: "Ein riesiger Auflauf. Hektik überall. Und was für eine Erscheinung, 2,04 Meter groß, 230 Kilogramm schwer. Und ich stand da mit meinen Anfang 20 Jahren, 1,68 m Körpergröße und war tief beeindruckt."
Nun ist Akebono gestorben, Japan trauert um eine Ikone seines Nationalsports. Denn: Akebono stieß als erster Nicht-Japaner in den Rang eines Yokozuna auf. Und seine erbitterten Duelle mit den einheimischen Brüdern Takanohana und Wakanohana begeisterten die Fans, doch Anfang April hörte sein Herz auf zu Schlagen. Mit 54 Jahren.
"Er hat Geschichte geschrieben", sagte Sumo-Expertin Shoko Sato der Nachrichtenagentur AFP. Und zwar 1993. Damals wurde aus Chad Rowan, der 1969 auf Hawaii geboren wurde, der erst 64. Yokozuna in der Historie des Sumo. Es war eine Sensation. Und eine Bürde. "Er hatte das Gefühl, dass er härter arbeiten musste als die japanischen Großmeister und dass er als japanischer anerkannt werden musste als die Japaner selbst", sagte Sato. 1996 erhielt Akebono die japanische Staatsbürgerschaft.
Sumo ist in Japan ja nicht nur Sport, sondern eine Einstellung, eine Art Religion. Die Yokozuna sind Heiligtümer, doch der Weg dahin ist hart. Der Alltag eines Sumo-Ringers ist karg und entbehrungsreich, die Welt ist streng hierarchisch aufgebaut, die Jungen müssen kochen und den Stars den Körper waschen. So wie es Akebono tat, der im Stall von Takamiyama ausgebildet wurde.
1998 trat Akebono zum ersten Mal in Japan auf den Dohyo, die Lehmbühne, auf der die Kämpfe ausgetragen werden. Schnell stieg er auf, wurde zum Superstar. Hawaiis Pop-Star Israel Kamakawiwoʻole sang über ihn. Akebono gewann elf Turniere, bevor er sich 2001 als Sumo-Ringer zurückzog, um jüngere Kämpfer zu trainieren. Nun ist er gestorben - und Japan trauert.
(SID)
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