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ATP Finals: Alexander Zverev übersteht Schreckmoment und schafft Coup gegen Carlos Alcaraz

Tom Müller

Update 14/11/2023 um 00:23 GMT+1 Uhr

Alexander Zverev ist im Auftaktmatch bei den ATP Finals in Turin ein Coup gelungen. Der Deutsche schlug den Wimbledonsieger und Weltranglistenzweiten Carlos Alcaraz im ersten Duell der Roten Gruppe in drei Sätzen 6:7 (3:7), 6:3, 6:4 und hat damit gute Chancen, das Halbfinale zu erreichen. Im dritten Satz knickte der Olympiasieger unglücklich weg, konnte aber weitermachen und behielt die Nerven.

Schreckmoment und Traum-Bälle: Zverev ringt Alcaraz nieder

Alexander Zverev breitete lachend die Arme aus, winkte befreit dem Turiner Publikum zu: Der Olympiasieger hat zum Auftakt der ATP Finals für eine faustdicke Überraschung gesorgt und Carlos Alcaraz entzaubert.
Der 26 Jahre alte Hamburger besiegte den an Position zwei gesetzten Wimbledonsieger aus Spanien mit 6:7 (3:7), 6:3, 6:4 und stieß die Tür zum Halbfinale entschlossen auf. Auch ein Sturz im dritten Satz brachte Zverev nicht aus dem Rhythmus.
Der Turniersieger von 2018 und 2021, der Alcaraz mit brachialem Service sowie der besseren Balance aus Risiko und Sicherheit ausstach, trifft in der Gruppenphase noch auf die Russen Daniil Medvedev und Andrey Rublev. Die beiden Ersten schaffen den Sprung ins Halbfinale.
"Mein Aufschlag hat mir sehr geholfen", bilanzierte Zverev im Oncourt-Interview: "Ich bin glücklich mit dem Turnaround. Es ist immer toll, die besten Spieler der Welt zu schlagen - und er ist einer davon." Insgesamt gelangen Zverev 16 Asse, zu starken 79 Prozent machte er den Punkt, wenn der erste Aufschlag kam.

Zverev rutscht aus: Erinnerungen an Paris werden wach

Zverev, der im dritten Satz für den Schreckmoment sorgte und bei den Zuschauern kurz Erinnerungen an seine Horrorverletzung von Paris hervorrief, war als klarer Außenseiter in den prestigereichen Jahresabschluss gestartet. Schon die Teilnahme ist im Comebackjahr nach der folgenschweren Fußblessur als Erfolg zu werten.
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Alexander Zverev rutscht gegen Carlos Alcaraz weg

Fotocredit: Imago

"Ich genieße es einfach, zu den acht besten Spielern der Welt zu gehören und mich mit ihnen messen zu können", hatte er vor dem Auftakt im Pala Alpitour in dem Wissen gesagt, dass ihm das Turnier durchaus liegt - Hartplatz, in der Halle ohne äußere Windeinflüsse, zwei Gewinnsätze.
Dies bewies er auch gegen Alcaraz, der dem deutschen Topspieler in dieser Saison zuvor zwei Mal klar die Grenzen aufgezeigt hatte. Sowohl im Achtelfinale des Masters von Madrid als auch im Viertelfinale der US Open hatte der aktuelle Weltranglistensiebte aus Deutschland keinen Satz gewonnen.
In Turin erarbeitete sich Zverev aber mit starkem Aufschlag und einer zunächst geringeren Fehlerquote als Alcaraz von Beginn an seine Chancen - ließ dann jedoch beim Stand von 3:3 vier Breakbälle aus. Dann war der Spanier, der in den vergangenen Monaten etwas geschwächelt hatte, plötzlich da und spielte seine Klasse aus. Im Tiebreak sicherte er sich den ersten Satz.

Alcaraz macht viele Fehler - Zverev beißt zu

Anfang des zweiten Durchgangs verlor Alcaraz dann wieder seine Souveränität, leistete sich einfache Fehler (insgesamt 33 Unforced Errors) und Zverev zog schnell auf 3:0 davon. Mit drei Assen in einem Spiel besiegelte er schließlich den Satzgewinn. Nach einem Break zum 3:2 im entscheidenden Abschnitt rutschte Zverev dann unglücklich weg und verzog kurz das Gesicht. Alcaraz kam sofort rüber und erkundigte sich nach dem Wohlbefinden des Hamburgers.
Der zeigte den Daumen und gab auch im Anschluss Entwarnung. "Ich bin nicht umgeknickt. Ich bin weggerutscht und habe ein Ziehen in der Achillessehne gespürt. Es war ein nerviger Schmerz, aber ich glaube, es ist nichts kaputtgegangen. Es ist nichts im Vergleich zu Paris 2022."
Im Match ließ er sich zumindest nichts anmerken, behielt die Nerven und jubelte über den Erfolg.
Am Dienstag hat Zverev nun einen Tag frei, bevor es am Mittwoch wieder ernst wird. Stattdessen ist nun wieder die Parallelgruppe mit Novak Djokovic gefordert, der Serbe trifft am Dienstagabend (21:00 Uhr im Liveticker) auf den Südtiroler Jannik Sinner, am Nachmittag (14:30 Uhr) messen sich bereits Stefanos Tsitsipas und Boris Beckers Schützling Holger Rune.
Am Montagabend ließ Daniil Medvedev im russischen Duell mit Andrey Rublev die Muskeln spielen. Medvedev gewann in zwei Sätzen 6:4, 6:2.
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(mit SID)
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Zverev: "Immer schön, die besten Spieler der Welt zu schlagen"

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