ATP Finals: Novak Djokovic dank Jannik Sinner im Halbfinale - Serbe denkt aber schon an den Davis Cup
VonThomas Gaber
Publiziert 17/11/2023 um 10:53 GMT+1 Uhr
Novak Djokovic steht dank des Sieges von Jannik Sinner über Holger Rune im Halbfinale der ATP Finals. Der Weltranglistenerste nimmt das Geschenk an, ist mit seinen Gedanken aber eher bei seinen Kindern und dem Davis Cup kommende Woche. Für Djokovic haben die Finals offenbar nicht den höchsten Stellenwert am Ende einer langen Saison. Das macht den Serben aber umso gefährlicher für die Konkurrenz.
Djokovic ringt Hurkacz nieder und steht dank Sinner im Halbfinale
Quelle: SNTV
Novak Djokovic musste mehrfach zum Taschentuch greifen. Leicht verschnupft quälte sich die Nummer eins der Welt durch sein Match gegen Hubert Hurkacz (7:6 (7:1), 4:6, 6:1) und näselte auch auf der anschließenden Pressekonferenz.
Man konnte ihm ansehen, dass er gesundheitlich nicht zu 100 Prozent auf der Höhe ist. Doch Djokovic machte eben wieder Djokovic-Dinge und erledigte im Duell mit Tsitsipas-Ersatz Hurkacz seine Pflicht.
Die Kür vollendete am späten Abend im Turiner Pala Alpitour Jannik Sinner mit seinem Sieg gegen Holger Rune (6:2, 5:7, 6:4). Dadurch rutschte Djokovic doch noch ins Halbfinale und könnte am Sonntag seinen siebten Titel bei den Finals eintüten.
Nach seinem Match erweckte der 36-Jährige jedoch den Eindruck, dass ihn das alles nicht besonders juckt. Auf die Frage eines Reporters, ob er nun Fan von Sinner sei, antwortete Djokovic: "Nein, bin ich nicht. Wenn er gewinnt, bin ich im Halbfinale. Wenn nicht, habe ich die Saison mit einem Sieg beendet und schaue nach vorne auf den Davis Cup. Ich denke wirklich nicht an Sinners Match gegen Rune. Ich denke gerade nur daran, meine Kinder zu umarmen."
Für Djokovic steht Zeit mit der Familie im Vordergrund
Seine Kids seien am Donnerstag nach Turin gekommen, in erster Linie stünde für ihn jetzt Quality Time mit der Familie an. "Wir haben ein paar Spiele dabei, wir werden kuscheln und in den Swimmingpool gehen", sagte Djokovic.
Das Match zwischen Sinner und Rune werde er sich daher auch nicht anschauen. "Ich verfolge das Ergebnis auf dem Handy. Die Kinder haben für mich Priorität", stellte Djokovic klar.
Am Ende einer anstrengenden und für Djokovic mit drei Grand-Slam-Titeln (Australian Open, French Open, US Open) einmal mehr sehr erfolgreichen Saison haben sich die Prioritäten offenbar verschoben. Die Halbfinal-Teilnahme nimmt er gerne mit, wichtiger scheint aber die Veranstaltung in der kommenden Woche.
Novak Djokovic will mit Serbien den Davis Cup gewinnen
Die Entscheidung im Davis Cup (21. bis 26. November im Liveticker) steht an. Gespielt wird in Málaga, Serbien trifft im Viertelfinale auf Großbritannien. "Ich würde den Davis Cup mit Serbien sehr gerne gewinnen. Das ist mein Ziel", sagte Djokovic. "Die nächste Woche ist eine sehr wichtige für uns, für unser Land. Wir werden unser Bestes geben. Das sind meine Gedanken, und dann denke ich an die nächste Saison."
Mit seinen Gedanken ist Djokovic schon ein paar Tage voraus, zudem ist er körperlich etwas abgeschlagen. Er hat in Turin bislang auch nicht sein bestes Tennis gespielt.
Es würde jedoch niemanden verwundern, sollte diese Gemengelage dazu führen, dass sich Djokovic am Wochenende wieder von seiner besten Seite zeigt. Wer den Djoker unterschätzt, hat den größten Fehler schon gemacht, bevor es überhaupt losgeht.
Für Djokovic spricht, dass er im Gegensatz zu seinem Halbfinalgegner (Daniil Medvedev, Carlos Alcaraz oder Alexander Zverev) einen Tag Pause hat. Und schmusen mit der Familie ist nicht die schlechteste Art, den Akku wieder aufzuladen.
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Quelle: SNTV
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