Alexander Zverev: Masters-Sieg in Paris im Sack, ATP Finals in Turin vor der Brust - aber im Kopf schon in 2025
Alexander Zverev gewinnt beim ATP-1000-Turnier in Paris-Bercy seinen insgesamt siebten Masters-Titel. Vor den das Jahr abschließenden ATP Finals in Turin bringt ihn der Turniersieg und sein Status als neue Nummer zwei der Weltrangliste in die Mitfavoritenrolle. Doch der 27-Jährige hat den Blick längst weiter voraus und auf die neue Saison gerichtet. Dafür sprach auch die "Trainingswoche" in Paris.
Highlights: Zverev fegt Humbert im Masters-Finale vom Platz
Quelle: SNTV
Alexander Zverev wich den opulenten Verästelungen der sperrigen Trophäe geschickt aus und platzierte seine Lippen zum Siegerfoto gekonnt auf ein freies Plätzchen am Sockel.
Mit dem Masters-Sieg von Paris hat der Deutsche im Tennis-Zirkus einmal mehr aufgemerkt - und seinen Status als neue Nummer zwei der Welt, vor dem in diesem Jahr zweimaligen Grand-Slam-Sieger Carlos Alcaraz, untermauert.
"Ich habe mich vor allem die letzten drei Matches richtig wohlgefühlt", konstatierte Zverev nach seinem lockeren 6:2, 6:2 im Finale gegen Lokalmatador Ugo Humbert bei "Sky". Gegen jenen Humbert, der immerhin Alcaraz im Achtelfinale ausgeschaltet hatte.
Doch weil Zverev in Tallon Griekspoor, Arthur Fils, Stefanos Tsitsipas, Holger Rune und Humbert namhafte Konkurrenz besiegte, schloss er die von ihm als "Trainingswoche" auserkorenen Tage in Paris am Ende tatsächlich mit der baumähnlichen Trophäe in Händen ab.
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Tennis: Alexander Zverev gewinnt das Masters-Turnier in Paris 2024
Fotocredit: Getty Images
Zverev entschuldigt sich bei den Parisern
Im Finale ging er mit dem Franzosen derart humorlos um, dass er sich in seiner Siegesrede gleich mal entschuldigte. "Zuallererst: sorry", sagte Zverev ans Publikum gerichtet, das letztmals zu einem Masters-Spiel in die AccorHotels Arena gekommen war - 2025 zieht das Turnier in die La Défense Arena um.
Zverev erfüllte es mit Stolz, das vorerst letzte Spiel in der Halle gewonnen zu haben. Mit Paris machte er damit 2024 gewissermaßen seinen Frieden, nachdem er das French-Open-Finale in fünf Sätzen gegen Alcaraz verloren und bei den Olympischen Spielen an gleicher Stelle schon im Viertelfinale gegen Lorenzo Musetti gescheitert war.
"Diesen Titel zu gewinnen, bedeutet die Welt für mich", sagte der Hamburger in Richtung seiner Box mit Vater Alexander senior und diesmal tatsächlich auch Mutter Irina.
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Historischer Zverev-Sieg in Paris: "Es ist besonders"
Quelle: SNTV
Kann Zverev den Rückstand auf Sinner verkürzen?
Für die in einer Woche startenden ATP Finals in Turin bringt Zverev der Sieg in Paris in die komfortable Situation, neben dem Weltranglistenersten Jannik Sinner als Kopf einer Gruppe gesetzt zu sein - auf den favorisierten Italiener kann er also frühestens im Halbfinale treffen.
Für Zverev ist Turin ein Anreiz, die Lücke von 3615 Punkten auf Sinner in der Weltrangliste vor Jahresfrist noch ein wenig zu verkürzen. In Turin muss der Südtiroler immerhin 1000 Zähler aus dem Vorjahr verteidigen, Zverev nur 400.
Der Deutsche hat die Finals schon zweimal gewonnen, ein dritter Triumph würde ihn - wie seine nun sieben Masters-Siege - in dieser Kategorie auf eine Stufe mit Boris Becker hieven. "Es könnte eine interessante Woche in Turin werden - und dann kann ich in den Urlaub fahren", sagte Zverev und ließ damit durchblicken, dass er das Saisonende nach 66 Siegen (Rekord auf der Tour dieses Jahr) doch sehr herbeisehnt.
Zverev: Ziele 2025 jetzt schon im Blick
Noch größer als einen weiteren Finals-Sieg wünscht sich Zverev bekanntermaßen einen Grand-Slam-Erfolg (wo Becker ihm derer sechs voraushat). Ein Major-Erfolg und die Nummer eins der Weltrangliste zu werden, sind seine noch unerreichten Ziele.
"Ich glaube ehrlich gesagt, dass das heutzutage im Tennis Hand in Hand geht", sagte er in Paris: "Ich denke, es ist sehr schwierig, die Nummer 1 der Welt zu sein, ohne einen Slam zu gewinnen."
Seine Ziele seien "ziemlich offensichtlich", meinte er auf der anschließenden Pressekonferenz. "Im Moment geht es für mich darum, mein Spiel zu verbessern. Ergebnisse kann man nicht erzwingen. Ich bin diese Woche nicht mit dem Gedanken hierhergekommen, dieses Turnier auf jeden Fall gewinnen zu wollen. Nein, ich will mein Spiel verbessern", sagte er.
Zverev trainiert schon für 2025
In Paris legte er dafür den Grundstein. "Deswegen war ich hier auch täglich auf dem Trainingsplatz", sagte er. Sogar nach dem Finale schlug er noch ein paar Bälle zur Übung.
Natürlich säße er nun hier "mit der Trophäe eines Masters-1000-Events, aber es gibt immer noch einige Dinge, die ich verbessern möchte", sagte er auf der anschließenden Pressekonferenz: "Das ist ein Prozess von ein paar Monaten, und ich verbessere mich hoffentlich schon für nächstes Jahr."
Dass Gesundheit dabei das A und O ist, hatte er 2022 bei den French Open schmerzvoll erfahren müssen. Damals war er drauf und dran, das Finale zu erreichen und in der Folge die Weltranglistenspitze zu übernehmen - eine kapitale Sprunggelenksverletzung bremste ihn bekanntermaßen aus.
Medizinische Untersuchungen in Berlin
In den vergangenen Wochen machte Zverev nun eine Lungenentzündung zu schaffen, die immer noch nicht komplett ausgeheilt ist. Für weitere medizinische Checks muss der 27-Jährige vor Turin noch einen Zwischenstopp einlegen. "Ich fliege morgen nach Berlin", verriet er in Paris.
Eine große Feier werde es indes am Sonntagabend nicht geben, eventuell aber doch ein bisschen Zerstreuung. "Wir hatten eigentlich schon Flüge gebucht, aber vielleicht schauen wir uns am Abend noch das Konzert von Linkin Park an", sagte er.
Der erste große Hit der Nu-Metal-Band war übrigens "One Step Closer" - so darf sich Zverev nach dem Titel von Paris auch fühlen.
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Quelle: Perform
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