Jim Courier kritisiert Holger Rune nach Halbfinalniederlage gegen Alexander Zverev: "Keine Muster, kein Rhythmus"

Vor zwei Jahren war Holger Rune beim ATP-Masters in Paris als ungesetzter Spieler unerwartet zum Titel gestürmt, dieses Mal musste er sich erst im Halbfinale dem späteren Sieger Alexander Zverev geschlagen geben. Erneut gelang dem Dänen beim Hallenturnier an der Seine also ein tiefer Lauf. Dennoch musste er sich deutliche Kritik gefallen lassen. Und zwar von Jim Courier, der Rune scharf anging.

Highlights: Nervenstarker Zverev bezwingt Rune im Halbfinale

Quelle: SNTV

"Ich für meinen Teil habe keine Ahnung, was er auf dem Court eigentlich macht", sagte der frühere Weltranglistenerste nach Runes 3:6, 6:7 (4:7)-Halbfinalniederlage gegen Zverev.
Courier, selbst viermaliger Grand-Slam-Champion, störte sich offenbar erneut am Spiel des 21-Jährigen und nahm dieses brutal auseinander.
"Alles passiert instinktiv. Es ist wie eine große Jazz-Improvisation. Keine Muster, kein Rhythmus", monierte die US-amerikanische Tennis-Ikone und zeigte sich meinungsstark.
Zwar gebe es auch tolle Dinge, die er beim Weltranglistenelften sehe. Diese aber seien nicht ausreichend und "kein Rezept für Langzeiterfolg", so Courier: "Er hat immer noch ein sehr unreifes Spiel."
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Jim Courier geht mit Holger Rune hart ins Gericht.

Fotocredit: Imago

Rune ohne "Sinn für Ordnung"

Dem nicht genug, denn der 54-Jährige feuerte weiter in Richtung Rune.
"Wenn er mit den großen Jungs mitspielen möchte, dann muss er etwas finden, auf das er sich verlassen kann. Und nicht einfach Farbe auf eine weiße Wand werfen und dann schauen, wie es aussieht, wenn es fertig ist", betonte Courier und nutzte diesmal eine künstlerische Metapher.
Rune benötige "einfach einen Sinn für Ordnung", meinte der Experte: "Und den hat er nicht."
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Highlights: Rune folgt Zverev ins Halbfinale

Quelle: Perform

Rune gibt sich selbstkritisch

Dass sein Spiel noch nicht vollends ausgereift ist, das weiß auch Rune selbst - ganz ohne die harten Courier-Worte. So hatte der Norweger erst kürzlich über die eigene Entwicklung seit seinem überraschenden Masters-Coup in Paris-Bercy vor zwei Jahren gesprochen.
Dass er beispielsweise im August 2023 auf Platz vier der Weltrangliste geklettert war, sei vielmehr seiner Konkurrenz geschuldet, sagte Rune im Interview mit dem Tennisportal "Quindici Zero".
Es sei "nicht das Ergebnis meiner Arbeit, sondern ein Geschenk aufgrund der Resultate der anderen Spieler vor mir" gewesen, weil diese ihre Punkte aus dem Vorjahr nicht verteidigt hätten.

ATP Finals in Turin ohne Rune

Umgekehrt hatte Rune allerdings auch erklärt, dass er sich mittlerweile eher bereit für den Durchbruch fühle als im vergangenen Jahr.
"Mein Spiel war nicht Top vier, ebenso wenig meine Mentalität", sagte der Skandinavier: "Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich viel mehr Erfahrung habe. Und dieser Teil ist wichtig, denn man muss sich richtig anpassen, um auf diesem Niveau zu bleiben."
Für die Teilnahme an den ATP Finals in Turin, dem prestigeträchtigen Saisonabschluss der acht höchstgerankten Profis des Jahres, reicht es für Rune allerdings nicht. Dieses Argument spielt seinem Kritiker Courier also in die Karten.
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Historischer Zverev-Sieg in Paris: "Es ist besonders"

Quelle: SNTV


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