Eurosport-Experte Mats Wilander exklusiv zu Doping-Fall um Nummer eins Jannik Sinner: Sperre wäre "extrem schlecht"
Update 03/10/2024 um 23:35 GMT+2 Uhr
Auch Mats Wilander hat sich zur Berufung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) im Fall Jannik Sinner geäußert. Der Eurosport-Experte sieht eine mögliche Sperre der Nummer eins kritisch. Es wäre "extrem schlecht", wenn Sinner wegen eines Fehlers eines Teammitglieds gesperrt würde. Der 23-Jährige hatte erklärt, sein damaliger Physiotherapeut habe selbst das Mittel angewendet und es auf ihn übertragen.
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Quelle: Eurosport
Ein unabhängiges Gericht hatte den Südtiroler im Sommer nach zwei positiven Tests auf Clostebol einige Monate zuvor freigesprochen. Die WADA konnte bis Ende September gegen dieses Urteil Berufung vor dem Sportgerichtshof CAS einlegen.
Nun droht Sinner doch noch eine Sperre. Die WADA fordert ein bis zwei Jahre. Wilander hofft allerdings, dass es nicht soweit kommt, sondern die verantwortlichen Gremien Milde zeigen.
"Wir sind unvollkommen. Und warum hat jemand wie Jannik Sinner diese Substanz überhaupt an sich? Irgendwie ist sie auf ihn gekommen. Irgendwie ist sie bei einem Dopingtest aufgetaucht. Und natürlich ist er völlig unschuldig", stellte der Schwede gegenüber Eurosport klar.
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Der US-Open-Sieger habe "nichts Falsches getan, außer dass eine Person in seinem Team etwas hatte, das eine illegale Substanz ist". Zudem habe Sinner "in gewisser Weise zugegeben, dass jemand in seinem Team einen Fehler gemacht hat".
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Quelle: Perform
Wilander fordert Reaktion von WADA und CAS
Mit Blick auf andere Dopingfälle hofft Wilander, dass die betreffenden Organisationen eigene Fehler eingestehen. Etwa im Fall Simona Halep, die anders als Sinner einen jahrelangen Prozess ertragen musste und gesperrt wurde. "Das war keine gute Sache", so der 60-Jährige.
Wilander wünscht sich von der WADA und der International Tennis Integrity Agency (ITIA), dass sie zugeben: "Wir haben es vermasselt. Wir werden versuchen, es besser zu machen. (...) Aber werden wir den besten Spieler der Welt für ein paar Jahre aus dem Verkehr ziehen? Nein."
Auf eine mögliche Sperre von Sinner angesprochen, meinte der siebenmalige Grand-Slam-Sieger: "Das geht nicht, er ist zu wichtig für unseren Sport." Es wäre "schrecklich", sollte das passieren. "Dann würde ich tatsächlich völlig den Verstand verlieren und nicht mehr politisch korrekt sein", so Wilander. Es gebe aus seiner Sicht keinen Grund, Sinner zu sperren und ihn weiter leiden zu lassen.
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