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5 entscheidende Fragen für die 2. Woche

Vontennisnet.com

Publiziert 24/01/2015 um 23:13 GMT+1 Uhr

Bevor am Sonntag die Achtelfinal-Begegnungen starten stellen die Kollegen von tennisnet.com fünf brennende Fragen zur Endphase bei den Australian Open.

Australian Open: Scharapowa, Fans, Wawrinka

Fotocredit: Eurosport

Die erste Turnierwoche bei den Australian Open ist vorüber, wobei dies auch eine Definitionsfrage sein kann. Zwar gehört der Sonntag noch zu der aktuellen Woche dazu, allerdings wird in Melbourne, so wie auch in Paris bei den French Open, bereits am Sonntag mit dem Achtelfinale begonnen. Und im allgemeinen Tennis-Sprachgebrauch ist es üblich, dass man die zweite Turnierwoche mit dem Einzug ins Achtelfinale erreicht hat.
In Melbourne hat sich mittlerweile die Spreu vom Weizen getrennt. Der Großteil der Spieler und Spielerinnen ist bereits wieder zu Hause, auf dem Weg dorthin oder bereits bei einem anderen Turnier. Für jeweils 16 Spieler und Spielerinnen geht das Turnier im Einzel nun in die heiße Phase. tennisnet.com stellt fünf Fragen an die zweite Turnierwoche der Australian Open.
1. Setzt sich der Grand-Slam-Sieger-Trend fort?
"The trend ist your friend" ist eine beliebte Regel an der Börse. Bei den Australian Open könnte sich ein Trend fortsetzen, und zwar der zu unterschiedlichen Grand-Slam-Siegern. Im letzten Jahr gab es nicht nur erstmals acht unterschiedliche Grand-Slam-Finalistinnen (erstmals seit 1977), sondern auch acht unterschiedliche Grand-Slam-Sieger (Damen: Na Li, Maria Sharapova, Petra Kvitova und Serena Williams; Herren: Stan Wawrinka, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Marin Cilic). Im Jahr 1998 war das zuletzt der Fall gewesen. Ein Indiz dafür, dass die Weltspitze sowohl bei den Damen als auch bei den Herren viel näher zusammengerückt ist.
Die Frage ist nun, ob es in Melbourne wieder zwei Namen in die Grand-Slam-Siegerliste schaffen, die es seit den US Open 2013 nicht gegeben hat. Dies scheint durchaus realistisch. Bei den Damen könnten Spielerinnen wie Simona Halep, Eugenie Bouchard, Agnieszka Radwanska oder Victoria Azarenka diesen Trend fortsetzen. Bei den Herren sind unter anderen Andy Murray, Grigor Dimitrov oder Kei Nishikori Kandidaten für einen Titelcoup und die Fortsetzung dieser Serie.
2. Macht es Maria Scharapowa wie Na Li?
Als Na Li im letzten Jahr die Australian Open gewonnen hat, hätte es auch anders kommen können. Denn die Chinesin stand in der dritten Runde kurz vor dem Aus, als sie gegen Lucie Safarova einen Matchball abwehren musste. Das gleiche Kunststück könnte in diesem Jahr Maria Scharapowa vollbringen. Die Russin war in der zweiten Runde bereits mit anderthalb Beinen aus dem Turnier. Sie lag gegen Landsfrau Alexandra Panova im dritten Satz mit 1:4, 15:40 zurück und hatte wenig später zweimal einen Matchball gegen sich. Scharapowa ging bei den Matchbällen viel Risiko, wurde dafür belohnt und verhinderte das Sensations-Aus. "Sie ist mit Abstand die größte Kämpferin. Tage wie dieser definieren, wer du bist", sagt Grigor Dimitrov über seine Freundin. Es war erneut ein typischer Scharapowa-Sieg.
Schon bei ihrem French-Open-Triumph im Vorjahr war die Russen mehrmals kurz vor dem Aus gestanden und hatte immer wieder ein starkes Finish hingelegt. Scharapowa reiste in Topform mit der Empfehlung des Turniersieges in Brisbane nach Melbourne. Dass das Match in der zweiten Runde wahrscheinlich ein Ausrutscher war, zeigte die Russin dann eindrucksvoll in der dritten Runde, als sie mit nur zwei Spielverlusten ins Achtelfinale einzog. Möglicherweise erleben wir in Melbourne die nächste Grand-Slam-Siegerin, die im Turnierverlauf Matchbälle abgewehrt hat. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg für Sharapova.
3. Erlebt Melbourne sein australisches Wunder?
Die australischen Spieler waren in den letzten Jahren nicht allzu glücklich beim "Happy Slam". Seit 1976 wartet die einst dominierende Tennis-Nation bei den Herren auf einen Heimtitel in Melbourne. In diesem Jahr sind die Chancen gegeben, dass es zumindest ein Australier erstmals seit zehn Jahren, als Lleyton Hewitt erst im Finale scheiterte, ins Viertelfinale schafft. Mit Bernard Tomic und Nick Kyrgios sind zwei Australier im Achtelfinale vertreten.
Während "Enfant terrible" Tomic als Außenseiter ins Achtelfinale gegen Tomas Berdych geht, sind die Chancen von Kyrgios weitaus größer. Der 19-Jährige dürfte nach dem Sensatons-Aus von Roger Federer gegen Andreas Seppi als leichter Favorit ins Achtelfinalmatch gegen den Italiener gehen. Mit dem Titelgewinn von Tomic oder Kyrgios rechnet in Melbourne keiner, aber genau das könnte ihr großer Vorteil sein.
Tomic spielt sich nach einer langen Leidenszeit im letzten Jahr so langsam wieder nach vorne und feierte vor heimischer Kulisse seine größten Erfolge. Kyrgios, dem zu Turnierbeginn Rückenschmerzen plagten, hat sich trotz des großen Hypes um ihn immer noch seine Unbekümmertheit bewahrt. Für den Siegertipp Tomic oder Kyrgios bekommt man eine sehr gute Quote. Wunder gibt es immer wieder. Ist die Zeit reif für das Wunder von Melbourne? Sollte Tomic oder Kyrgios tatsächlich die Riesensensation schaffen, würde einer von beiden in die Fußstapfen von Stefan Edberg treten. Denn der Schwede hat als letzter Herrenspieler die Australian Open zunächst als Junior und dann als Profi gewonnen. Tomic (2008) und Kyrgios (2013) haben in Melbourne den Titel bei den Junioren errungen. Die Australier warten nun auf das historische Double.
4. Bringt Martina Navratilova Agnieszka Radwanska das Siegergen?
Martina Navratilova hat in ihrer illustren Karriere 59 Grand-Slam-Titel (18 im Einzel, 31 im Doppel, 10 im Mixed) gewonnen. Auf die Erfahrung der "Grand Dame" des Damentennis greift nun Agnieszka Radwanska zurück. Ende des Jahres gab die Polin die Zusammenarbeit mit Navratilova bekannt. Radwanska ist seit vielen Jahren Dauermitglied in den Top 10, aber wenn es um die ganz großen Titel geht, ist die zierliche Polin meist nur eine Nebendarstellerin.
In der Vita der 25-Jährigen stechen nur die Titel in Indian Wells und Montreal hervor. Beim Wimbledonturnier 2012 erreichte Radwanska erstmals das Finale bei einem Grand-Slam-Turnier und war anschließend sogar die Nummer zwei der Welt. Beim Wimbledonturnier 2013 und im Vorjahr bei den Australian Open war die Chance auf den ersten Grand-Slam-Titel groß, als sie nach dem Aus zahlreicher Topspielerinnen als große Titelfavoriten gehandelt wurde.
Doch sowohl in Wimbledon gegen Sabine Lisicki und in Melbourne gegen Dominika Cibulkova scheiterte Radwanska entweder an ihren Nerven oder an der Umsetzung ihres Spiels. Mit Navratilova hat die Polin nun jemanden an der Seite, der weiß, was man zu tun hat, wenn es um die Wurst geht. "Aus technischer Sicht ist sie fantastisch. Aber es gibt einfach Kleinigkeiten, an denen man arbeiten kann", erklärte Navratilova. Die erste Bewährungsprobe hat Radwanska bestanden. In Melbourne hat sie ohne Schwierigkeiten das Achtelfinale erreicht. Doch das ist noch zu wenig für die Ansprüche der Weltranglisten-Sechsten.
5. Gibt es ein Turnier ohne einen einzigen Regentropfen?
Die "Extreme Heat Policy" wird in Melbourne anders als zum Vorjahr in diesem Jahr nicht zum Einsatz kommen. Das kann man mit großer Sicherheit sagen, wenn man sich die Wettervorhersage für die nächste Woche anschaut. War die erste Turnierwoche noch ziemlich warm mit bis zu 35 Grad, sinken die Temperaturen in den nächsten Tagen auf 20 bis 22 Grad.
Die Frage wird nun sein, ob es während des kompletten Turnierzeitraums überhaupt einmal regnen wird. Vor Turnierbeginn war Land unter in Melbourne, in der Stadt, die mit "four seasons in a day" (Vier Jahreszeiten an einem Tag) beschrieben wird. Bis kurz vor Beginn der Qualifikation hat es in Melbourne aus Kübeln geschüttet. Rechtzeitig zum Spielbeginn zeigte sich das Wetter wieder von seiner sonnigen Seite. Bis Mitte der kommenden Woche soll es auf jeden Fall trocken bleiben. Gegen Ende des Turniers besteht die Chance auf Regen. Doch das würde den Turnierveranstaltern gar nichts ausmachen, da mittlerweile drei Plätze über ein verschließbares Dach verfügen. Die Australian Open sind in dieser Hinsicht schon immer Vorreiter gewesen – auch wenn sie den Regenschutz in diesem Jahr wohl gar nicht brauchen werden.
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