Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Australian Open 2017 - Kritik am Spielstil: Angelique Kerber setzt sich zur Wehr

VonSID

Update 18/01/2017 um 14:50 GMT+1 Uhr

Der neue Druck macht der Weltranglistenersten Angelique Kerber offenbar zu schaffen. Beim Zittersieg gegen Carina Witthöft in der zweiten Runde der Australian Open wirkte die Kielerin angeschlagen. Nach der Partie sprach die Kielerin Klartext und setzte sich gegen Kritik zur Wehr. "Ich bin halt keine, die die Gegnerinnen immer mit 6:1, 6:1 besiegt", betonte Kerber.

Angelique Kerber

Fotocredit: Eurosport

Das Ständchen aus 12.000 Kehlen in der Rod-Laver-Arena zauberte Geburtstagskind Kerber doch noch ein Lächeln ins Gesicht. Vergessen war zumindest für kurze Zeit die Unzufriedenheit über die eigene Leistung beim 6:2, 6:7 (3:7), 6:2 im deutschen Zweitrunden-Duell mit Carina Witthöft.
Und Kerber muss gespürt haben, dass die Zeit reif ist, die latente Kritik am holprigen Auftakt ihrer Mission Titelverteidigung nach zwei Dreisatzsiegen zu kontern. "Ich bin halt keine, die die Gegnerinnen immer mit 6:1, 6:1 besiegt", so die 29-Jährige. "Aber mit dieser Art bin ich dahin gekommen, wo ich jetzt bin." An die Spitze der Weltrangliste eben.
picture

Highlights: Kerber wackelt gegen Witthöft

Doch auch Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner hat in den Tagen von Melbourne den Eindruck, dass die noch frische Bürde der Nummer eins schwer auf den Schultern von Kerber lastet. "Natürlich ist der Druck jetzt ein anderer. Angie war gegen Carina nicht locker und hat nicht frei aufgespielt", sagte Rittner. Bange ist der 43-Jährigen aber trotzdem nicht: "Ich denke, sie wird jetzt von Runde zu Runde besser. Weil sie es muss - und auch kann."

"Ich glaube, Angie war mental angeschlagen"

Witthöft jedenfalls behauptete, schon früh Verunsicherung bei Kerber gespürt zu haben. "Ich glaube, Angie war von Anfang an mental angeschlagen. Speziell aber im Tiebreak des zweiten Satzes, das hat man am Aufschlag gemerkt", meinte die 21-Jährige aus Hamburg, der selbst 69 sogenannte "unforced errors" unterliefen - sechs Doppelfehler gleich in ihren ersten beiden Aufschlagspielen.
Zwei Doppelfehler hintereinander fabrizierte Kerber im Tiebreak des zweiten Durchgangs. Gefrustet warf die zweimalige Grand-Slam-Siegerin ihren Schläger auf den Boden und schaute hilfesuchend in ihre Box.
Selbst eine 2:0-Führung nach einem klar gewonnenen ersten Satz brachte Kerber nicht die Art von Dominanz, die einige Experten wie John McEnroe ("Sie wird nicht lange an der Spitze bleiben") von einer Nummer eins und zweimaligen Major-Gewinnerin erwarten. Kerber selbst übte durchaus Selbstkritik und sprach von zu vielen Fehlern (insgesamt 34) im Duell mit der Weltranglisten-89. Witthöft. "Ich muss konstanter werden, das waren zu viele Aufs und Abs. Aber ich mache jetzt keine Panik", sagte Kerber: "Ich habe gewonnen - und das zählt."

Geburtstagsessen, relaxen, Fehleranalyse

Am Mittwochabend ging die Linkshänderin, die nun auf Kristyna Pliskova (Tschechien) trifft, mit ihrem Team um Coach Torben Beltz und Physiotherapeutin Cathrin Junker zum Geburtstagsessen in die Stadt. Relaxen war angesagt - aber auch eine Analyse der Schwachpunkte.
Witthöft indes, die im dritten Satz die Gelegenheit zur 2:0-Führung verstreichen ließ, ärgerte sich über die verpasste Gelegenheit gegen die Weltranglistenerste. "Ich bin enttäuscht, denn ich hatte meine Chancen. Aber ich wurde dann ein bisschen hektisch", meinte die Hamburgerin, die Kerber dennoch ein Lob aussprach: "Im dritten Satz - das ist Angie. Sie kann halt jeden Ball erreichen."
picture

"Happy birthday Angelique": Zuschauer singen für Kerber

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung