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Australian Open - Rumoren in der Blase: Djokovic & Co. zwischen Entsetzen und Dankbarkeit

Eurosport
VonEurosport

Update 19/01/2021 um 18:32 GMT+1 Uhr

Die Diskussionen vor den Australian Open gewinnen an Schärfe: Stars wie Novak Djokovic beschweren sich über die strenge Quarantäne. Roberto Bautista Agut verglich die Situation gar mit einem "Gefängnis". Doch es gibt auch andere Stimmen. Dominik Koepfer sagte: "Ich bin auf jeden Fall dankbar, dass wir spielen können." Viele Profis zeigen sich bei den Trainingsmethoden außerdem sehr kreativ.

Novak Djokovic auf dem Balkon seines Hotelzimmers in Adelaide

Fotocredit: Getty Images

Verwirrung um vermeintlich positiv getestete Profis, laute Klagen über Zustände "wie im Gefängnis" und wachsendes Unverständnis für motzende Stars: Es rumort gewaltig in der australischen Tennisblase. Die Quarantänezeit in Melbourne und Adelaide hat gerade erst begonnen - doch schon jetzt treten Konflikte offen zu Tage.
Der Spanier Roberto Bautista Agut klagte, er fühle sich wie eingesperrt, hinter Gittern. "Genauso ist es. Diese Leute haben keine Ahnung von Tennis, von Trainingsplätzen, keine Ahnung von irgendetwas", meckerte die Nummer 13 der Welt: "Deswegen ist es ein komplettes Desaster." Später entschuldigte er sich, das "private Gespräch" sei ohne sein Wissen veröffentlicht und aus dem Kontext gerissen worden. Es führte zu hitzigen Diskussionen.
Nicht gerade für Beruhigung sorgte am Dienstag auch das Hin und Her um zwei positive Tests, die von der Gesundheitsbehörde des Bundesstaats Victoria Spielern zugeordnet wurden. Wenig später widersprach jedoch Turnierdirektor Craig Tiley. "Nein", sagte er laut australischer Medien, "keiner von ihnen ist ein Spieler." Aktuell ist insgesamt von bisher sieben Fällen offiziell die Rede in Verbindung mit den Australian Open.
Das Turnier soll erst am 8. Februar beginnen, die Aufruhr ist in Australien aber jetzt schon groß. Die Klagen einiger Akteure über die strengen Hygienemaßnahmen bringen Teile der seit Monaten streng kontrollierten Bevölkerung auf.

Australische Medien schießen gegen Djokovic nach Forderung für mehr Privilegien

Die Forderung von Superstar Novak Djokovic nach weiteren Privilegien löste ein donnerndes Echo aus. Australische Medien stellten den Brief als bockig und egoistisch dar, während sie Bilder von Djokovic zeigten, der in einem Minibus der Spieler keine Maske trug. Der Serbe profitiert in Adelaide von der Vorzugsbehandlung einiger Topakteure.
Doch es gibt auch eine Vielzahl von Profis, die das Privileg schätzen, im bislang wenig von Corona betroffenen Australien um fürstliche Preisgelder kämpfen zu dürfen. "Ich bin auf jeden Fall dankbar, dass wir spielen können", sagte Deutschlands Nummer drei Dominik Koepfer bei Instagram im Gespräch mit dem Trainer Christopher Kas: "Man muss sich da jetzt nicht jeden Tag über alles beschweren und einfach versuchen, positiv zu sein."

Kerber feiert in der Quarantäne Geburtstag

Auch 2016-Siegerin Angelique Kerber hatte mit einem fröhlichen Video an ihrem 33. Geburtstag am Montag positive Energie verströmt, obwohl sie zu der Gruppe von mehr als 70 Spielerinnen und Spielern gehört, die mit einer Verschärfung der Maßnahmen klarkommen muss. Die betroffenen Akteure dürfen nach positiven Fällen auf ihren Flügen 14 Tage lang nicht aus dem Zimmer und entsprechend auch nicht auf dem Platz trainieren. Eine Verkürzung dieser Phase ist aktuell nicht in Sicht.
Also gilt es, das Beste aus der Situation zu machen. Etliche Profis bewiesen dabei ihre Kreativität und schlugen Bälle in Matratzen, spielten wie Laura Siegemund Volleys über das Bett oder bauten sich einen ganzen Koordinationsparcour im Zimmer auf. Alles mit dem Ziel, möglichst fit in die Vorbereitungsturniere Ende des Monats zu gehen.
Denn die Bedingungen werden schwierig in der australischen Hitze, das betonte auch Doppelexperte Andreas Mies bei "Sky Sport News HD": "Das ist natürlich alles andere als eine gute Vorbereitung für eines der wichtigsten Turniere des Jahres."
(SID)
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Tennis-Stars in Quarantäne: Wenn das Hotel zum Trainingszentrum wird

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