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Von
Tom Müller
Update 25/01/2022 um 12:34 GMT
Denis Shapovalov, dem man den Frust nach dem verlorenen ersten Satz ansehen konnte, schäumte vor Wut.
"Du hast die Shotclock vor 45 Sekunden gestartet und er ist immer noch nicht fertig, um zu spielen. Du musst ihn verwarnen. Verwarne ihn“, bellte der Weltranglisten-14. in Richtung des Stuhlschiedsrichters Carlos Bernardes.
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Sein Ärger lag darin begründet, dass sich der returnierende Spieler nach der Geschwindigkeit des Aufschlägers richten muss.
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Das besagt die Regel - und Nadal ließ den schon bereitstehenden Shapovalov tatsächlich zu lange warten.
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"Für was?", fragte Bernardes nach. Es entwickelte sich ein hitziges Wortgefecht.
Shapovalov: "Er ist nicht bereit, um zu spielen!"
Bernardes: "Du bist auch nicht bereit, du kommst ja zu mir, um zu sprechen."
Shapovalov: "Willst du mich veralbern?"
Bernades: "Nein, will ich nicht."
Shapovalov: "Ihr seid alle korrupt! Ihr seid alle korrupt!"
Mit diesen Worten stürmte Shapovalov zurück zur Grundlinie, um zu servieren.
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Heftige Anschuldigungen. "Das ist unverschämt", befand auch Eurosport-Kommentator Wolfgang Nadvornik: "Das zeigt, wie angefasst er ist, weil er merkt, dass er bisher chancenlos ist."
Dennoch brachte Shapovalov sein anschließendes Service mühelos durch. Wirklich beruhigt hatte sich der 22-Jährige allerdings nicht.
Auch vor Nadals Aufschlagsspiel schimpfte Shapovalov weiter. "Was willst du?", fragte Bernardes - mittlerweile ebenfalls genervt - nach. "Was schaust du so?", entgegnete Shapovalov. "Du hast mich angeschaut, es sind noch acht Sekunden auf der Shotclock. Was willst du? Du schaust mich an, als müsste ich danach schauen. Dafür habt Ihr die Shotclock. Das stört mich", beschwerte sich der Stuhlschiedsrichter.
Danach schaltete sich sogar Nadal ein und suchte mit Shapovalov kurz das Gespräch am Netz. Erst danach ließ der Kanadier die Situation auf sich beruhen und spielte weiter.
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Becker: Shapovalov hat Recht
Shapovalov verlangte Nadal im weiteren Verlauf des Matches zwar alles ab, am Ende setzte sich der 20-malige Grand-Slam-Sieger allerdings nach fünf Sätzen 6:3, 6:4, 4:6, 3:6, 6:3 durch.
Die Aufregerszene beschäftigte die Experten jedoch auch nach dem Match weiter: "Wenn der Schiedsrichter sich ganz streng an die Regeln hält, hat Shapovalov recht", erklärte Eurosport-Experte Boris Becker. "Der Aufschläger entscheidet, wie schnell gespielt wird. Nadal war innerhalb von 45 Sekunden nicht bereit, um zu returnieren."
Der 54-Jährige, der in den Neunzigern selbst zweimal die Australian Open gewinnen konnte, hatte auch eine Vermutung, warum Stuhlschiedsrichter Bernardes Nadal nicht sofort bestrafte: "Nadal, und vielleicht auch Federer und Djokovic, die haben sich diesen besonderen Status erarbeitet", so Becker, der aber mit Blick auf Shapovalov klarstellte: "Trotzdem hat er einen Punkt, das muss man weiter verfolgen."
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Shapovalov erklärt Korruptionsaussage
Später nahm Shapovalov auf einer Pressekonferenz zu seinem Ausraster Stellung und entschärfte die Korruptionsaussage ein wenig.
"Ich glaube, ich habe mich falsch ausgedrückt, als ich sagte, er sei korrupt", sagte der Kanadier: "Es war definitiv emotional, aber ich stehe zu meiner Meinung. Ich denke, es ist unfair, mit wieviel Rafa davonkommt."
Nadal sah das überhaupt nicht so. "Ich hatte nie das Gefühl, dass ich auf dem Court bevorteilt wurde. Ich glaube, in diesem Fall liegt Denis falsch", sagte der Weltranglistensechste.
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Nadal hat Vorgeschichte mit Bernardes
Nadal ist bekannt dafür, die Zeitlimits zwischen den Punkten - besonders bei eigenem Aufschlag - bis aufs Äußerste auszureizen. Seit Einführung der 25-Sekunden-Shotclock im Jahr 2018 wurde er schon häufig von den Unparteiischen verwarnt.
Interessant: Nadal selbst hat eine Vorgeschichte mit Carlos Bernardes.
Im Jahr 2015 bemerkte der Spanier im Halbfinale des ATP Turniers in Rio de Janeiro gegen Fabio Fognini, dass er seine Hose falsch herum trug. Weil er jedoch zu lange brauchte, um das Problem zu beheben, belegte ihn der damalige Stuhlschiedsrichter Bernardes mit einer Time Violation.
"Ich denke, es ist besser, wenn wir erst einmal für eine Zeit lang nicht auf demselben Court stehen", kommentierte Nadal den Vorfall damals.
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