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Australian Open 2023: John McEnroe leidet wegen Marathon-Match mit Andy Murray und bangt um Novak Djokovic

Marc Hlusiak

Update 20/01/2023 um 18:29 GMT+1 Uhr

John McEnroe spricht im Interview mit Eurosport über den lädierten Oberschenkel von Novak Djokovic, die Verletzung von Rafael Nadal und die sich anbahnende Rivalität zwischen Emma Raducanu und Coco Gauff. Die Nachtschicht von Andy Murray und Thanasi Kokkinakis, die sich in Runde zwei bis 4:06 Uhr am Morgen duellierten, kritisierte er als absurd. Solche Matches müssten in Zukunft verhindert werden.

McEnroe kritisiert Veranstalter wegen Murray-Match: "Ist absurd"

Schon vor dem Start der Australian Open war der lädierte linke Oberschenkel von Novak Djokovic das große Thema.
Sowohl im Training als auch in seinen bisherigen Matches lief der Serbe mit einer Bandage am linken Bein auf. Wie schwer die Verletzung des Serben wirklich ist, darüber spekuliert die Tenniswelt.
"Das ist eine Situation, die keiner richtig einschätzen kann - vielleicht nicht einmal Novak Djokovic selbst", sagt Eurosport-Experte John McEnroe im exklusiven Gespräch. Djokovic kenne seinen Körper jedoch sehr gut.
"Vor zwei Jahren dachte man im Match gegen Taylor Fritz, dass er nicht mehr weiterspielen kann und dann gewinnt er am Ende sogar das ganze Turnier. Das ist auch dieses Jahr wieder meine Hoffnung aus Fan-Sicht", so McEnroe.
Ganz so sicher ist sich der siebenmalige Grand-Slam-Sieger diesbezüglich aber nicht: "Es gibt eine gute Chance, dass sein Bein nicht hält. Das öffnet dann die Tür für Spieler, die das Turnier noch nie gewinnen konnten."
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McEnroe über Djokovics Bein: "Realistische Chance, dass es nicht hält"

Nadal vor Karriereende? "Dann hört er auf"

Insgesamt verabschiedeten sich in der ersten Woche schon jede Menge Topspieler aus dem Herren-Feld. Rafael Nadal, Casper Ruud, Taylor Fritz, Alexander Zverev, Frances Tiafoe, Matteo Berrettini - sie alle mussten bereits die Heimreise antreten. Der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz war verletzungsbedingt gar nicht erst angetreten. Sein Landsmann Nadal verlor glatt in drei Sätzen gegen Mackenzie McDonald (4:6, 4:6, 5:7), verletzte sich im zweiten Satz des Matches an der Hüfte und fällt nun einige Wochen aus.
An einen Rücktritt des Sandplatzkönigs glaubt McEnroe aufgrund der neuerlichen Verletzungspause des Mallorquiners aber nicht. "Meine Hoffnung ist, dass er zurücktritt, wenn er es will. Wir reden über einen der besten Spieler der Geschichte. Er will nicht wegen einer Verletzung zurücktreten, sondern dann, wenn er gesund und wettbewerbsfähig ist."
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McEnroe äußert sich zu Nadal: "Dann wird er aufhören"

Nadal liebe den Wettbewerb und den Sport. Er sei ein Kämpfer und wolle weiterspielen, so McEnroe, der jedoch ein "Aber" nachschiebt. "Wenn der Körper nicht mehr mitmacht und er das Gefühl hat, nicht mehr auf höchstem Level spielen zu können, dann glaube ich, dass er seine Karriere beenden wird. Die Frage ist: Wann ist dieser Zeitpunkt?" Nadal könne genauso gut noch "zwei oder drei Jahre" weiterspielen, aber eben auch nach den French Open (28. Mai - 11. Juni) zurücktreten.

McEnroe kritisiert Tennis bis in die Morgenstunden

Einen ähnlich geschundenen Körper wie Nadal kann auch sein langjähriger Rivale Andy Murray vorweisen. Mittlerweile spielt der Schotte seit einigen Jahren mit einer künstlichen Hüfte und lässt, auch wenn die großen Ergebnisse in jüngerer Vergangenheit ausblieben, immer wieder seine Klasse aufblitzen. So auch bei seinen bisher zwei Auftritten 2023 in Melbourne.
In Runde eins bezwang er den favorisierten Italiener Matteo Berrettini 6:3, 6:3, 4:6, 6:7 (7:9), 7:6 (10:6) nach 4:47 Stunden, sein zweites Match gegen Thanasi Kokkinakis gewann er ebenfalls in fünf Sätzen 4:6, 6:7 (4:7), 7:6 (7:5), 6:3, 7:5. Nach 5:45 Stunden verwandelte Murray seinen ersten Matchball nach vier Uhr morgens Ortszeit. Für McEnroe ein Unding: "Die Veranstalter müssen sicherstellen, dass so etwas nicht passiert. Das ist doch verrückt."
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Der Matchball: Murray vollendet mit Longline-Hammer

"Es ist absurd für mich. Klar reden die Leute darüber, aber klar ist auch, dass es Murray erschwert wird, tiefer ins Turnier vorzustoßen. Solche Matches hat es auch schon in der Vergangenheit gegeben und es hatte jedes Mal Auswirkungen auf die Spieler. In welcher anderen Sportart spielen sie bis 4 Uhr am Morgen? Und wir sprechen hier über zwei Spieler, keine Mannschaften. Es kann niemand ausgewechselt werden. Es ist absolut absurd, dass so etwas passiert."
Die Gründe für den späten Start des Matches seien für McEnroe nachvollziehbar und dennoch müsse der Sport eine Art "Sperrstunde" einführen. "Ich hoffe, dass wir einige Duelle zwischen den beiden in der Zukunft sehen werden. Denn das würde auch bedeuten, dass Emma wieder dort angekommen ist, wo sie hingehört: in die Weltspitze."

McEnroe hofft auf große Rivalität in der Zukunft

In den vergangenen Monaten habe Raducanu nach dem richtigen Team um sie herum gesucht, hatte viele verschiedene Coaches. Wenn sie innerhalb ihres Teams wieder Kontinuität hinein bekommt, dann könne sie dieses Ziel auch wieder erreichen.
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2. Runde: Gauff gewinnt Duell der Shootingstars - Highlights

Gauff hingegen entwickle sich exzellent, wenn auch langsamer als einige erwartet hätten. Für McEnroe aber eher ein gutes, denn ein schlechtes Zeichen: "Auf lange Sicht wird ihr das helfen."
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