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Australian Open 2023 - Marta Kostyuk will Russinnen und Belarussinnen nicht die Hand schütteln

Pascal Steinmann

Update 17/01/2023 um 00:37 GMT+1 Uhr

Bei den US Open 2022 sorgte Marta Kostyuk für Aufsehen, als die Ukrainerin ihrer belarussischen Gegnerin Viktoria Azarenka nach dem Zweitrundenmatch (2:6, 3:6) den Handschlag verweigerte. Nun unterstrich die 20-Jährige, dass sie auch bei den Australian Open Spielerinnen aus Russland und Belarus, die sich nicht ausreichend gegen den Krieg ausgesprochen haben, nicht die Hand schütteln werde.

Deutliche Botschaft: Kostyuk verweigert Azarenka den Handschlag

"Ich glaube einfach nicht, dass es das Richtige ist, in der Situation, in der ich mich gerade befinde. Es war einfach meine Entscheidung. Ich habe mich nicht danach gefühlt", hatte Kostyuk erklärt, nachdem sie ihrer Gegnerin im September nur mit einer Schlägerberührung gratuliert hatte.
Für die Ukrainerin habe sich seither nichts verändert, wie sie nun erläuterte. Auch in Melbourne werde sie Kontrahentinnen, die die Invasion Russlands auf die Ukraine nicht ausdrücklich verurteilt haben, nicht die Hand geben.
"Ich habe meine Meinung in Bezug auf den Krieg und alles, was auf der Tour vor sich geht, nicht verändert", sagte sie gegenüber "Reuters". In den Augen der Kiewerin reiche es nicht, Krieg generell zu missbilligen.
"Wenn Leute einfach sagen, sie wollen keinen Krieg, klingt das, als wollten wir Ukrainer Krieg. Natürlich wollen auch wir keinen Krieg", machte Kostyuk deutlich. Nur beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon im vergangenen Juli waren Russen und Belarussen ausgeschlossen worden.

Kostyuk: "Spreche mit niemandem"

In Australien dürfen die Spielerinnen und Spieler nun wie auch schon in New York ohne ihre Flagge aufschlagen.
Für Kostyuk grundsätzlich kein Problem, wie sie erklärte. "Ich denke, dass alle, die sich deutlich äußern, das Recht haben, auf der Tour zu spielen", sagte die Nummer 61 der Weltrangliste. Für Spielerinnen, die sich dagegen nicht klar gegen den Angriffskrieg Russlands positionieren, habe sie kein Verständnis.
Insofern habe sie auch keinen Kontakt zu russischen oder belarussischen Spielern auf der Tour. "Ich spreche nicht wirklich mit jemandem", erklärte die 20-Jährige gegenüber "Reuters": "Ich sage kaum 'Hallo' zu ihnen."
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Marta Kostyuk

Fotocredit: Getty Images

Kostyuk "beunruhigt" vom Umgang mit dem Krieg

Große Teile ihrer Familie leben weiterhin in Kiew. Kostyuk zeigte sich auch beängstigt davon, wie sehr sich alle an den "Horror" des Krieges gewöhnt hätten.
"Ich bin beunruhigter, wenn ich draußen bin und zuschaue, als wenn ich tatsächlich dort bin", sagte Kotyuk, die in der ersten Runde im Melbourne Park die US-Amerikanerin Amanda Anisimova 6:3, 6:4 bezwang und in der zweiten Runde nun auf Lokalmatadorin Olivia Gadecki trifft.
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