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Novak Djokovic: Boris Becker und Co. geraten ins Schwärmen - Eurosport-Experten äußern sich exklusiv zum Rekord

Dennis Melzer

Update 28/02/2023 um 09:44 GMT+1 Uhr

Novak Djokovic hält seit Montag den alleinigen Rekord für die meisten Wochen als Nummer eins der Weltrangliste. 378 Wochen grüßte der Serbe während seiner Karriere vom Platz an der Sonne, zuvor hatte der deutsche Superstar Steffi Graf mit 377 Wochen die Bestmarke gehalten. Dass der vermeintliche Rekord für die Ewigkeit fiel, sorgt bei den Tennis-Experten von Eurosport für großes Staunen.

Boris Becker und Novak Djokovic

Fotocredit: Getty Images

Ein kleiner Kuchen, verziert mit Himbeeren, Erdbeeren und Blaubeeren, in der Mitte prangt die Zahl 378. Novak Djokovic hält das Gebäck gut sichtbar in die Kamera, sein Gesicht vermittelt pure Glückseligkeit.
"378. Gesegnet und dankbar", schrieb der Serbe unter das Bild. Er nahm damit Bezug auf den Umstand, dass er seit Montag der alleinige Rekordhalter für die meisten Wochen als Nummer eins der Weltrangliste ist.
In der vergangenen Woche hatte Djokovic die Bestmarke von Deutschlands Tennis-Legende Steffi eingestellt (377 Wochen).
Dass der vermeintliche Rekord der Brühlerin für die Ewigkeit tatsächlich geknackt wurde, sorgt in der Tennis-Welt für Staunen, die Eurosport-Experten um den ehemaligen Superstar Boris Becker verneigen sich vor der Leistung des Djokers.
"Ich hätte nie gedacht, dass dieser Rekord geknackt werden könnte", sagt der dreimalige Wimbledon-Sieger im exklusiven Gespräch mit Eurosport.

Becker: "Ein Rekord für die Tennis-Geschichtsbücher"

Becker, Grafs langjähriger Weggefährte und Ex-Coach von Djokovic, führt aus: "Das ist eine unglaubliche Leistung. Als Landsmann hätte ich mir natürlich gewünscht, dass Steffi weiterhin die All-Time-Leaderin ist. Aber da ich auch ein enger Freund von Novak bin, bin ich nicht allzu unglücklich."
Becker ergänzt: "Novak ist ein fantastischer Typ und ein großartiger Champion. Rekord sind dazu da, um gebrochen zu werden. Früher oder später werden alle Rekorde gebrochen, aber das ist einer für die Tennis-Geschichtsbücher." Der 55-Jährige prophezeit, dass Djokovic den Rekord noch deutlich ausbauen wird: "Die Uhr läuft ja noch - ich denke, Novak wird noch ein paar Wochen die Nummer eins sein, bevor jemand seine Krone übernimmt."

Corretja: "Das ist einzigartig"

Neben Becker spricht auch die frühere Nummer zwei der Welt, Àlex Corretja, bei Eurosport über Djokovics Meilenstein. "Ich möchte ehrlich sein: Selbst als ehemaliger Spieler kann ich nicht nachvollziehen, wie er das über so viele Wochen geschafft hat. Ich habe Steffi Graf früher immer beim Spielen zugeschaut – und habe mir immer gedacht, dass es unglaublich schwierig sein muss, so lange auf einem solch hohen Niveau zu spielen."
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Steffi Graf mit Gold bei Olympia in Seoul 1988

Fotocredit: Getty Images

Corretja weiter: "Das, was Novak jetzt erreicht hat, ist einzigartig. Es zeigt so viel Liebe zum Tennis und so viel Respekt für sich selbst - und letztendlich für den Sport im Allgemeinen, denn man muss sehr auf sich selbst achten. Darauf, was man isst, wie man sich erholt und wie man sich vorbereitet. Deshalb bin ich beeindruckt."
Der Spanier pflichtet Becker bezüglich dessen Prognose bei: "Ich glaube, er will weitermachen. Das soll bestimmt noch nicht alles gewesen sein. Nein, ich glaube, er wird die Messlatte noch höher legen."

Schett: "Steffi war immer ein Vorbild"

Eurosport-Expertin Barbara Schett zeigt sich ebenfalls beeindruckt von Djokovic. "Novak Djokovic ist 378 Wochen die Nummer eins. Das sind insgesamt sieben Jahre. Das ist unglaublich." Die Österreicherin schiebt nach: "Er hat Steffi Graf überholt, die für mich immer ein Vorbild war. Ich habe selbst gegen sie gespielt und immer großen Respekt vor ihr. Ich hätte nie gedacht, dass ihr Rekord jemals gebrochen wird."
Schett abschließend: "Ich glaube, dass seine Zeit als Nummer eins längst nicht vorbei ist. Vielmehr gehe ich davon aus, dass er die 400 Wochen knacken wird. Er ist immer noch derjenige, den es zu schlagen gilt. Er ist der beständigste Spieler. Was er erreicht hat, ist phänomenal, er hält diesen Rekord verdientermaßen."
Ein Graf-Rekord ist gefallen, eine andere Bestmarke hat aber nach wie vor Bestand: Der Gewinn des Golden Slams, sprich, das Kunstwerk, innerhalb eines Kalenderjahres bei allen vier Grand-Slam-Turnieren zu triumphieren sowie olympisches Gold bei den Sommerspielen zu holen. Graf gelang dies im Jahre 1988.

Becker glaubt an Grafs alleinigen Golden Slam

Becker ist optimistisch, dass dieses Alleinstellungsmerkmal in naher Zukunft nicht angekratzt wird, obwohl im kommenden Jahr dank der Olympischen Spiele in Paris ein Golden Slam möglich wäre. "Ich persönlich glaube nicht, dass Novak an den Golden Slam denkt. Ich denke, er will das 23. Major-Turnier seines Lebens gewinnen, was der Rekord wäre. Die nächste Chance ist in Roland Garros (28. Mai bis 11. Juni, d. Red.). In meinen Augen ist der Favorit für Paris immer noch Rafael Nadal, aber Novak ist ihm auf den Fersen."
Setzt Djokovic sein Vorhaben in die Tat um, wäre im Juni bereits der nächste Kuchen fällig.
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Djokovic stellt klar: Warum Alcaraz nicht mein größter Rivale ist

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