Warum trennte sich Carlos Alcaraz von Trainer Juan Carlos Ferrero? Experten in Spanien verwundert über Entscheidung

Die Nachricht überrascht die Tenniswelt: Carlos Alcaraz und sein Trainer Juan Carlos Ferrero gehen ab sofort getrennte Wege. Nicht nur Zeitpunkt - einen Monat vor Beginn der Australian Open - überrascht die Experten. "Das kommt unerwartet. Sie haben sehr viel zusammen erreicht und ich denke, sie hätten noch viel mehr erreichen können", sagte der spanische Eurosport-Experte Alex Corretja.

Alcaraz die Nummer eins zu Jahresende: "Ein Privileg, eine Ehre"

Quelle: SNTV

Auch Toni Nadal, langjähriger Erfolgscoach seines Neffen Rafael Nadal, kann die Entscheidung, die Alcaraz und Ferrero nach Angaben des Spielers in beiderseitigem Einvernehmen getroffen haben (was der Trainer bestritt), schwer nachvollziehen.
"Carlos hatte sein bestes Jahr auf der Tour. Er ist die Nummer eins der Welt, es wäre logisch gewesen, weiterzumachen", sagte Nadal der Zeitung "Marca" und fügte an: "Ich glaube nicht, dass die Entscheidung mit Tennis zu tun hat. Es scheint mir eher zwischenmenschliche Differenzen gegeben zu haben."
Wie die "Marca" berichtet, zerbrach die Zusammenarbeit bei Vertragsverhandlungen. So habe die Alcaraz-Seite Ferrero am Samstag einen neuen Vertrag mit einem Ultimatum von 48 Stunden vorgelegt.
Einige Bedingungen des Vertrags habe Ferrero jedoch als unakzeptabel empfunden, heißt es in spanischen Medien.

Alcaraz und Ferrero: Szenen eine Ehe

Eurosport-Experte Jordi Arrese verglich die Beziehung zwischen Alcaraz und Ferrero mit einer Ehe.
"Das ist wie bei Zyklen, die es in Paarbeziehungen gibt. Die ersten sieben Jahre sind immer kritisch - ob man will oder nicht. Vielleicht ist Alcaraz durch seine Erfolge zu 'mächtig' geworden und will Entscheidungen inzwischen verstärkt selbst treffen", meinte er.
In Alcaraz' Heimat Spanien löste die Nachricht generell Betroffenheit aus. "Ich war sehr traurig und konnte es erst nicht glauben, als ich das gehört habe", verriet Corretja im Gespräch mit den spanischen Kollegen von Eurosport.

Corretja: "Alcaraz ist jetzt am Zug"

Corretja weiter: "Ich denke auch, dass es für das Tennis im Allgemeinen traurig ist. Die beiden hatten eine tolle Beziehung, sie sind sehr freundliche, liebenswerte Menschen. Es ist sehr schade, dass sie nicht mehr zusammenarbeiten."
Der Ex-Profi hat eine Vermutung, was ebenfalls für die Trennung ausschlaggebend gewesen sein könnte: "Du verbringst Tage, Wochen, Jahre mit der gleichen Person, hörst immer die gleiche Stimme. Da kann es schon vorkommen, dass man irgendwann unterschiedlicher Meinung ist und der Spieler - in dem Fall Carlos - das Gefühl hat, eine neue Ansprache zu benötigen."
Für Corretja steht Alcaraz nun vor einer großen Herausforderung: "Carlos ist jetzt am Zug. Er muss die Trennung erstmal verkraften und sich genau überlegen, an welchen Dingen er arbeiten muss, um noch besser zu werden. Und er muss denjenigen finden, der ihm dabei hilft. Das wird schwierig für ihn, weil er sich parallel auf die Australian Open vorbereiten muss. Ich bin mir sicher, dass Alcaraz in den ersten Wochen Ferrero sehr vermissen wird."
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Holten zusammen 24 ATP-Titel: Juan Carlos Ferrero und Carlos Alcaraz

Fotocredit: Getty Images

Corretja empfiehlt Ex-Profi als neuen Trainer

Als Ferreros Nachfolger wird vorerst Samuel López, der bereits seit Anfang 2025 zum Trainerteam gehört, in die Chefcoach-Rolle schlüpfen.
Corretja geht allerdings davon aus, dass es in naher Zukunft weitere Veränderungen in Alcaraz' Team geben wird. "Carlos hat ein tolles Team, in dem Ferrero aber der unumstrittene Anführer war. Ich traue Samuel zu, dass er das gut machen wird. Aber ich wäre nicht überrascht, wenn bald ein ehemaliger Spieler zum Team dazu stößt. Jemand, der weiß, wie es sich anfühlt, konstant auf hohem Niveau zu spielen und der weiß, was es dafür benötigt."
Die Trennung von Ferrero sei auch eine Chance für Alcaraz. "Wenn jemand kommt, der neue Ideen einbringt und der Dinge aus einer anderen Perspektive sieht, kann sich das positiv auf Carlos' Leistungen auf dem Platz auswirken", so Corretja.
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Quelle: SNTV




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