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Álex Corretja analysiert Comeback-Versuche von Dominic Thiem und Stan Wawrinka - darauf kommt es jetzt an

Florian Bogner

Update 23/04/2022 um 10:12 GMT+2 Uhr

Dominic Thiem und Stan Wawrinka versuchen sich derzeit nach langen Verletzungspausen an einem Comeback auf der ATP Tour - mit bislang noch ausbaufähigem Erfolg, was für die French Open nicht unbedingt Gutes verheißt. Eurosport-Experte Álex Corretja traut beiden dennoch zu, wieder konkurrenzfähig zu werden - allerdings unter sehr unterschiedlichen Vorzeichen.

Dominic Thiem, Álex Corretja, Stan Wawrinka (v.l.)

Fotocredit: Getty Images

Die Matchbilanz 2022 liest sich trist: Stan Wawrinka und Dominic Thiem stehen jeweils bei 0:2.
Der Schweizer und der Österreicher schicken sich dieses Frühjahr an, nach langen Verletzungspausen wieder auf der ATP Tour Fuß zu fassen.
Kein einfaches Unterfangen: Schließlich hat es den 37 Jahre alten Schweizer Wawrinka mittlerweile auf Rang 247 der Weltrangliste runtergespült. Der neun Jahre jüngere Thiem findet sich aktuell nur auf Platz 54 wieder, Tendenz stark fallend.
Beim Challenger-Turnier in Marbella verloren die beiden Alpenländer zuletzt gleich ihre Auftaktmatches: Wawrinka 2:6, 4:6 gegen den Schweden Elias Ymer, Thiem 3:6, 4:6 gegen den in der Welt nur auf Platz 228 geführten Argentinier Pedro Cachín.

Wawrinka und Thiem brauchen Geduld

Wawrinka kassierte kurz darauf eine weitere Erstrundenniederlage beim Masters in Monte Carlo (6:3, 5:7, 2:6 gegen den Kasachen Alexander Bublik), für Thiem lief es diese Woche in Belgrad ähnlich schlecht (3:6, 6:3, 4:6 gegen John Millman).
Geht es nach Eurosport-Experte Álex Corretja, sollten die jüngsten Ergebnisse beide nicht entmutigen. Gerade Thiem müsse akzeptieren, dass die Bäume nach fast einem Jahr ohne Sieg auf der Tour - zuletzt gewann der 28-Jährige beim Masters von Rom im Mai 2021 ein offizielles Match - nicht gleich in den Himmel wachsen können.
"Ich denke, Thiem muss jetzt geduldig sein und einsehen, dass dieses Jahr ein Übergangsjahr ist, in dem es nur darum gehen kann, so viele Matches wie möglich zu spielen, vielleicht 30 oder 40, um dann fürs kommende Jahr wirklich bereit zu sein", sagte der 48 Jahre alte Spanier.

Corretja: Thiem kommt wieder in die Top 10

Dass Thiem es, sollten seine Handgelenksprobleme hinter ihm liegen, wieder in die Weltspitze schaffen kann, steht für Corretja jedoch außer Frage.
"Er ist immer noch verhältnismäßig jung, er kann immer noch bei den großen Turnieren ganz weit kommen", sagte der zweimalige French-Open-Finalist.
Voraussetzung dafür sei jedoch das richtige Mindset. "Wenn er geduldig bleibt, wird er den Prozess verstehen, in dem er sich gerade befindet. Er wird wahrscheinlich vier, fünf Monate brauchen, bis er wieder auf seinem alten Niveau ist, aber ich denke, er wird es zurück in die Top Ten schaffen. Vielleicht erst in einem Jahr. Das ist, denke ich, ein realistisches Ziel für ihn", so Corretja.

Wawrinka soll seinen Karriereabend genießen

Bei Wawrinka läge die Sache aufgrund dessen fortgeschrittenen Alters anders. "Ich denke, dass ein Unterschied zwischen Dominic und Stan besteht. Stan hat für mich seine Karriere in trockenen Tüchern - alles, was jetzt noch kommt, ist ein Geschenk", sagte der Eurosport-Experte. Sein Rat: Alles einfach so nehmen, wie es kommt: "Und wenn er es wirklich nochmal schafft, zurückzukommen, wäre das unglaublich."
Für den dreimaligen Grand-Slam-Sieger Wawrinka gehe es nun in erster Linie darum, "zufrieden mit sich zu sein und wieder sagen zu können: 'Ich gebe hundert Prozent von dem, was ich noch im Tank habe, und dann schauen wir mal, zu was es reicht.'"
Wann Wawrinka das nächste Mal auf der Tour aufschlägt, ist jedoch noch nicht klar. Für das Masters in Madrid sagte er unlängst ab ("Ich werde mir die Zeit nehmen, die ich brauche"), so muss er weiter auf seinen ersten Tour-Sieg seit den Australian Open 2021 warten.

Thiem schlägt in Estoril auf

Wahrscheinlich sieht man "Stan the Man" dann erst wieder beim Masters in Rom (ab 8. Mai) oder seinem Heimspiel in Genf (ab 15. Mai) aufschlagen.
Für Roland-Garros (ab 22. Mai live bei Eurosport) könnte der Schweizer dann von seinem "Protected Ranking" Gebrauch machen, um ins Hauptfeld zu gelangen.
Thiem hat dagegen kommende Woche für das 250er Turnier in Estoril gemeldet und will dort seinen nächsten kleinen Schritt zurück zu alter Stärke machen.
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