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Dominic Thiem kritisiert Plan von Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal

Tobias Laure

Update 27/04/2020 um 17:55 GMT+2 Uhr

Dominic Thiem hat sich im Interview mit der österreichischen Zeitung "Krone" sehr kritisch zu der Idee von Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal geäußert, die einen Hilfsfonds für die in der Weltrangliste niedrig platzierten Spieler einrichten wollen. "Ich würde nicht einsehen, warum ich solchen Leuten Geld schenken sollte", stellt die Nummer drei der Welt klar - und nannte auch Gründe.

Dominic Thiem

Fotocredit: Imago

Das Ziel ist ehrgeizig gewählt. Vier Millionen US-Dollar, was in etwa 3,7 Millionen Euro entspricht, wollen die sogenannten Big 3 des Tennis über einen Fond einsammeln. Gelder, die im Anschluss an die Spieler auf den Weltranglistenplätzen 250 bis 700 verteilt werden sollen.
"Wir denken, dass wir uns zusammenschließen müssen, um diesen Spielern zu helfen. Viele von ihnen denken darüber nach, das Tennis zu verlassen, weil sie finanziell ganz einfach nicht überleben können", erläuterte Novak Djokovic das Vorhaben gegenüber der französischen Sportzeitung "L'Équipe".
Der Serbe, Präsident des Spielerrats der ATP, hatte den Plan zuvor mit Roger Federer und Rafael Nadal abgesprochen und sich dann offenbar mit einem erklärenden Brief an die Tennis-Profis gewandt.

Thiem bemängelt fehlende Professionalität

Demzufolge sollen die Top 100 des ATP-Rankings gut eine Million Dollar einzahlen, wobei Top-5-Profis 30.000 Dollar spenden sollen, die Spieler dahinter absteigend etwas weniger.
Dominic Thiem, aktuell auf Rang drei der Weltrangliste notiert, hält von der Idee allerdings nichts.
Dort gibt es sehr, sehr viele Spieler, die dem Sport nicht alles unterordnen. Ich würde nicht ganz einsehen, warum diesen Leuten Geld schenken sollte.
Die Spenden kämen vor allem Spielern zugute, die meist auf der drittklassigen ITF Future Tour aufschlagen.
"Ich kenne die Future Tour, denn ich habe dort zwei Jahre lang gespielt. Dort gibt es sehr, sehr viele Spieler, die dem Sport nicht alles unterordnen, nicht so professionell leben und Tennis nicht so betreiben, wie es sein sollte", monierte Thiem. Von daher würde er "nicht ganz einsehen, warum ich diesen Leuten Geld schenken sollte".
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Thiem exklusiv: "Die Entwicklung stimmt auf jeden Fall"

Es kämpfe schließlich kein Tennisspieler, egal auf welcher Weltranglistenposition er stehe, ums Überleben. "Es muss keiner verhungern", so Thiem. "Deshalb sage ich ganz ehrlich, dass ich das Geld lieber an Leute oder Institutionen spende, die es wirklich brauchen."

"Wir mussten uns alle hochkämpfen"

Der Australian-Open-Finalist betonte, dass es in keinem Beruf die Garantie gebe, gut zu werden und "richtig viel Geld damit zu verdienen". Von den Top-Profis habe keiner etwas geschenkt bekommen. "Wir mussten uns alle hochkämpfen", stellt Thiem klar.
Für den Österreicher geht es schon am 27. April - trotz der Corona-Pandemie - mit dem ersten Turnier weiter. Natürlich nur virtuell. "Das Event von Madrid hat 16 Profis bei den Männern und bei den Frauen eingeladen, das Turnier virtuell auf der Playstation zu spielen", erklärte Thiem, schränkte aber mit einem Augenzwinkern ein: "Die ersten beiden Quarantäne-Wochen habe ich jeden Tag zehn Stunden an der Playstation verbraucht. Ich bin als total überspielt."
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