Emma Raducanu mit emotionalem Geständnis: "Wünsche mir manchmal, nie die US Open gewonnen zu haben"

Emma Raducanu gewann 2021 mit 18 Jahren die US Open, es war der erste Grand-Slam-Titel einer Britin seit 44 Jahren. "Manchmal wünsche ich mir, dass ich die US Open nie gewonnen hätte", sagte sie nun der britischen Zeitung "Sunday Times". Die ehemalige Nummer zehn der Welt verriet weiter, dass sie viele Leute als "Sparschwein" gesehen hätten, da sie laut eigenen Aussagen damals noch sehr naiv war.

Emma Raducanu beim Porsche Tennis Grand Prix im April 2023.

Fotocredit: Getty Images

"Als ich den Titel gewann, war ich extrem naiv. Als ich in diesem Moment auf dem Platz feierte, dachte ich: 'Dafür würde ich wirklich jedes Problem der Welt auf mich nehmen.' Das habe ich mir an diesem Tag auf dem Platz versprochen”, erzählte die 20-Jährige, "dafür habe ich jetzt die beste Sache der Welt. Seitdem hatte ich viel Rückschläge, einen nach dem anderen."
In der Weltrangliste fiel die gebürtige Kanadierin innerhalb eines Jahres von Rang zehn auf Rang 128 zurück (zur WTA-Rangliste), zuletzt wurde sie nach Verletzungen an beiden Handgelenken und einem Knöchel operiert. Wann Raducanu auf den Court zurückkehrt, ist weiterhin völlig offen.
"Der Schmerz (in meinen Handgelenken; Anm. d. Red.) ist letzten Sommer nach Wimbledon außer Rand und Band geraten. Ich begann mit einem neuen Trainer (dem Russen Dmitry Tursunov; Anm. d. Red.) und war sehr motiviert", blickt die Britin auf den Ursprung ihrer Verletzungsmisere zurück.
Nach nur wenigen Monaten gingen sie und ihr damaliger Coach jedoch getrennte Wege. "Wir trainierten zu viel, aber ich machte trotz des Schmerzes weiter, weil ich nicht als schwach gelten wollte. Ich litt unter dem physischen Schmerz, aber mental war es für mich ebenfalls sehr schwer. Ich will immer meine beste Seite zeigen oder das zumindest anstreben, aber ich wusste, dass ich das nicht kann", so Raducanu.
Nach Tursunov hatte es Torben Beltz, der langjährige Coach von Angelique Kerber, mit der ehemaligen Nummer zehn der Welt versucht. Die Zusammenarbeit hielt allerdings ebenfalls nicht lange. Auf Beltz folgte der Stuttgarter Sebastian Sachs, von dem sich Raducanu wiederum nach nur einem halben Jahr trennte.

Raducanu: "Manchmal wünschte ich mir, die US Open nie gewonnen zu haben"

Abseits des sportlichen Geschehens hätten jedoch viele Leute in der Vergangenheit versucht, Raducanu auszunutzen, wie sie weiter verriet.
"Du musst wachsam sein, denn da draußen gibt es einige Haie. Ich glaube, dass mich damals einige Leute als Sparschwein gesehen haben", sagte die 20-Jährige und ergänzte:
"Ich bin widerstandsfähig, meine Toleranz ist hoch, aber es ist nicht einfach. Manchmal wünsche ich mir, dass ich die US Open nie gewonnen hätte. Doch dann erinnere ich mich an dieses Gefühl und mein Versprechen." Nämlich, dass sie für den Titel jedes Problem der Welt auf sich nehmen würde.
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Emma Raducanu

Fotocredit: Getty Images

Plausch mit King Charles: Raducanu plaudert aus dem Nähkästchen

Ende November 2022 wurde die Britin als MBE (Member of the Order of the British Empire) ausgezeichnet, für ihren Titel bei den US Open 2021.
Die entsprechende Medaille überreichte ihr King Charles höchstpersönlich und flüsterte Raducanu bei dem Event etwas Interessantes zu. "Er fragte mich: ‘Also, hast du einen neuen Trainer gefunden?’, ich entgegnete: 'Guter Witz'. Das war so lustig und ich lachte, weil mich jeder damit aufzog, dass ich keinen Trainer hatte. Ich sagte: ‘Die Tatsache, dass du das weißt, ist eine Ehre.”
Abgesehen von ihrem trainerlosen Dasein hatte sie jedoch noch ein anderes Problem.
In Windor gibt es eine Kleiderordnung für schlichte Outfits, doch die 20-Jährige mag es lieber bequem. "Ich wollte das Kleid nicht tragen während ich fahre, also kam ich im Trainingsanzug. Als wir in Windsor ankamen, ging ich in den Umkleideraum von Zara und kam mit einem Dior-Kleid wieder heraus."
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Quelle: Eurosport

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