French Open 2019 | Rafael Nadal und Roger Federer kennen ihre Gegner nicht
VonLe Buzz
Update 28/05/2019 um 11:16 GMT+2 Uhr
Oscar Otte? Nein, gestand Roger Federer, "habe ich nie gehört". Für Oscar Otte, den Namenlosen mit dem einprägsamen Namen, ist das nicht so schlimm. "Es wäre natürlich schon lustig", sagte er mit einem Lächeln, wenn ihn der große Meister aus der Schweiz kennen würde, aber was soll er sich da aufregen. In der zweiten Runde bekommt es der junge Deutsche mit dem "Maestro" zu tun.
Ganz so ahnungslos, wie er sich gab, war Federer dann ja doch nicht, als er nach seinem Gegner in der zweiten Runde gefragt wurde. "Rechtshänder und beidhändige Rückhand", wusste er.
Roger Federer gegen Oscar Otte, 25, aus Köln, ist nicht das einzige kommende Duell zwischen einer lebenden Legende und einem Deutschen, der sich vornehmlich bei Challenger-Turnieren über Wasser zu halten versucht.
In der zweiten Runde der French Open trifft außerdem Rafael Nadal, Sandplatzkönig aus Spanien, auf Yannick Maden, 29, aus Stuttgart. Otte und Maden haben sich in Paris durch die Qualifikation gemüht und stehen nach Siegen in Runde eins des Hauptfeldes nun vor den wohl größten Matches ihrer Karriere.
Roger Federer ist gerne Favorit
Otte und Maden wissen so ziemlich alles über ihre Gegner, Federer und Nadal dagegen wissen über ihre Gegner: so gut wie nichts. Aber: Sie haben ihre Methoden. Er habe ja bis Mittwoch frei, sagte Federer nach seinem Auftaktmatch, deshalb könne "das Team ein paar Recherchen machen".
Allerdings, ergänzte der Schweizer mit der Gelassenheit von 20 Siegen bei Grand Slams, sei er gegen Otte ja auch der Favorit, "und ich bin gerne der Favorit", denn das bedeute: "Der Gegner muss sich nach mir richten."
In der Tat ist nicht zu erwarten, dass Federer sein Spiel an die Nummer 144 der Weltrangliste anpasst. Ebenso wenig wird es Nadal in seinem Zweitrundenmatch gegen Maden tun.
Rafael Nadal recherchiert auf Youtube
"Am Ende des Tages geht es darum, wie ich spiele", betonte der Rekordsieger von Roland Garros, "und wenn man den Gegner ein bisschen kennt, dann hilft das." Und wie lernt ein Nadal nun Maden kennen? Genauso, wie seinen Erstrundengegner Yannick Hanfmann: "Ein bisschen Recherche auf YouTube", sagte der Spanier lächelnd.
Otte ist vor dem Aufeinandertreffen mit dem großen Roger Federer selbstverständlich etwas aufgeregt. "Mein Vorbild, Wahnsinn." Es wird übrigens das zweite Aufeinandertreffen sein: "Ich hab mal", erzählte Otte, "'hallo' gesagt zu ihm in der Umkleidekabine."
(SID)
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