French Open 2022: Iga Swiatek schlägt Cori Gauff im Finale und wiederholt ihren Grand-Slam-Triumph von 2020

Iga Swiatek hat zum zweiten Mal die French Open gewonnen. Im Finale 2022 wiederholte die 21 Jahre alte Polin gegen Cori Gauff (USA) ihren Triumph von zwei Jahren zuvor. Swiatek beherrschte beim 6:1, 6:3 ihre Gegnerin fast nach Belieben und untermauerte mit ihrem zweiten Grand-Slam-Triumph ihren Status als aktuell beste Tennisspielerin der Welt. Für Swiatek war es der 35. Sieg in Serie - Rekord.

Der Moment der Entscheidung: Der Swiatek-Matchball im Finale

Quelle: Eurosport

35 Siege auf der WTA-Tour in Serie waren zuvor nur Venus Williams im Jahr 2000 gelungen. Williams wie nun Swiatek gewannen dabei sechs Turniere in Folge.
Nach der Niederlage vergoss Gauff Tränen der Enttäuschung. "Ich möchte Iga gratulieren, sie hat es definitiv verdient. Ich hoffe, wir spielen noch viele Finals gegeneinander und ich kann dich irgendwann besiegen", sagte Gauff auf der Siegerehrung.
"Es tut mir leid für mein Team, dass ich es heute nicht geschafft habe", fügte sie an und musste sich Tränen aus den Augen wischen. "Ich wollte nicht weinen", sagte dagegen Swiatek und hatte dabei doch Tränen in den Augen. Sie gratulierte Gauff für deren Leistung: "Mit 18 hatte ich selbst noch null Plan und du stehst jetzt schon hier im Finale."
"Du wirst es auch schaffen", meinte Swiatek zu der jungen Amerikanerin, ehe sie sich ihrem eigenen Erfolg widmete. "Ich bin sehr glücklich, dass alle Puzzleteile zusammengekommen sind. Es war sehr hart, der Druck immens hoch", sagte sie über ihren Sieg und dankte vor allem ihrem Trainerteam und ihrem Vater.
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Finale: Swiatek braucht nur 68 Minuten für Triumph über Gauff - Highlights

Quelle: Eurosport

Swiatek mit Botschaft an die Ukraine

Dann dachte sie auch an die Menschen in den Kriegsregionen der Ukraine: "Bleibt stark. Ich hoffe, eure Situation verbessert sich bald. Ich werde euch weiter unterstützen." Swiatek hatte das gesamte Turnier mit einer Ukraine-Flagge an der Mütze gespielt.
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"Bleib stark, Ukraine": Swiatek mit emotionaler Rede

Quelle: Eurosport

Vor dem Finale auf dem voll besetzten Court Philippe-Chatrier - unter anderem gehörte Bastian Schweinsteiger zu den Zuschauern - waren die Rollen klar verteilt. Swiatek, die sich nach dem Rücktritt von Wimbledon- und US-Open-Siegerin Ashleigh Barty zur dominanten Spielerin der Tour entwickelt hat, ging als klare Favoritin in das Match.
Die Polin begann die Partie druckvoll, während Gauff zu Beginn Nerven zeigte. Die Weltranglistenerste zog schnell auf 2:0 davon. Im dritten Spiel konnte Gauff einen Spielball nicht nutzen und verlor erneut ihren Aufschlag.

Swiatek dreht auch im zweiten Satz auf

Bei 0:4 verspielte die US-Amerikanerin zunächst ein 40-0, holte sich aber zumindest über Einstand ihren ersten Spielgewinn in einem Grand-Slam-Finale.
Gauff erhielt Zuspruch ihres Papas aus der Box, die Zuschauer riefen "Coco, Coco", doch es half wenig. Kurz darauf musste die 18-Jährige erstmals bei den French Open 2022 einen Satz verloren geben - und das deutlich (1:6).
In den zweiten Durchgang startete die in Paris an 18 gesetzte Gauff besser und nahm Swiatek, die auf dem Weg ins Finale überhaupt nur einen Satz verloren hatte (im Achtelfinale gegen Zheng Qinwen im Tiebreak), gleich mal ihr Service ab.
Die Polin ließ sich vom folgenden 0:2-Rückstand jedoch nicht entmutigen, spielte konzentriertes Tennis und kam immer wieder zu einfachen Punktgewinnen.
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Kombi und Stop von Gauff

Quelle: Eurosport

Lewandowski gratuliert Swiatek vor Ort

So drehte Swiatek die Partie schnell in ein 5:2 um und war bei Aufschlag Gauff nur noch zwei Punkte vom Triumph entfernt. Die Amerikanerin zog den Kopf zwar nochmal aus der Schlinge - dann aber verwandelte die Polin bei eigenem Aufschlag nach nur 68 Minuten ihren ersten Matchball. In sechs ihrer sieben Spiele in Paris war Swiatek maximal 90 Minuten auf dem Platz gestanden.
"Den ersten Titel zu gewinnen, ist cool, aber der zweite eine ganz andere Art der Bestätigung", sagte sie später bei Eurosport: "Ich habe fest daran geglaubt, dass es keine Grenzen für mich gibt. Ich habe es geschafft, mich gut zu konzentrieren. Ich muss erst noch realisieren, was mir hier gelungen ist."
Nach einem tränenreichen Ausflug in die eigene Box gratulierte auch Polens Weltklasse-Fußballer Robert Lewandowski vom FC Bayern München der Siegerin. "Stolz auf mein Team", schrieb Swiatek anschließend auf die TV-Kamera.
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Umarmung auf der Tribüne: Lewandowski gratuliert Swiatek

Quelle: Eurosport

Gegen Gauff zeigte die 21-Jährige mehr Gewinnschläge (18:14) und leitete sich weniger vermeidbare Fehler (16:23). So machte die Polin insgesamt 62 der 101 im Finale gespielten Punkte - eine kleine Demonstration.

Swiatek seit Februar ungeschlagen

Für Swiatek ist es der insgesamt neunte Turniersieg ihrer Karriere auf höchstem Level. Die Warschauerin sicherte sich ein Preisgeld in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Gauff, die auch noch im Doppel-Endspiel steht, erhält 1,1 Millionen. Sie trat als jüngste Finalistin bei einem Grand Slam seit Maria Sharapova 2004 in Wimbledon an.
Swiatek hat zuletzt im Februar beim WTA-Turnier in Dubai ein Match verloren (6:4, 1:6, 6:7 im Achtelfinale gegen Jelena Ostapenko).
Cori Gauff hatte zuvor als größten Karriere-Erfolg die Siege bei den WTA-Turnieren von Linz 2019 und Parma 2021 in ihrer Vita stehen. In direkten Duellen mit der drei Jahre älteren Swiatek steht es nun 0:3 aus Sicht der US-Amerikanerin.

Gauff blickt auf Wimbledon voraus

"Ich glaube, wenn ich in ein paar Wochen drauf zurückblicke, werde ich stolz auf mich sein. Aber heute bin ich einfach sehr enttäuscht", sagte sie bei Eurosport und blickte schon auf Wimbledon voraus: "Da hat ja eigentlich alles für mich begonnen. Ich hoffe, dass ich dort meine Leistung zeigen kann."
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Gauff bricht in emotionaler Rede in Tränen aus

Quelle: Eurosport

Bereits mit 15 Jahren hatte sie 2019 in Wimbledon für Aufsehen gesorgt und war schon damals zum "next big thing" im Damentennis ernannt worden.
Drei Jahre später schaffte sie auf der roten Asche von Roland Garros ihren ersten Finaleinzug bei einem Major - und das ohne Satzverlust.
(mit SID)
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"Boah!" Swiatek düpiert Gauff mit zwei Vorhand-Winnern

Quelle: Eurosport

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