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French Open: Daniel Altmaier wächst gegen Jannik Sinner über sich hinaus - Rollercoaster für deutschen Profi

Tobias Laure

Update 02/06/2023 um 07:58 GMT+2 Uhr

Daniel Altmaier hat bei den French Open das bislang größte Match seiner Laufbahn gespielt. Das 6:7 (0:7), 7:6 (9:7), 1:6, 7:6 (7:4), 7:5 gegen Jannik Sinner war ein Abnutzungskampf, ein Krimi, eine Meisterleistung. "Die Emotionen waren verrückt", erklärte der 24-Jährige, der 5:26 Stunden für den Sieg schuften musste. Bei Eurosport schickte Altmaier gleich noch eine Kampfansage hinterher.

Altmaier exklusiv zu Coup gegen Sinner: "Emotionaler Rollercoaster"

Daniel Altmaier setzte sich hin und weinte, die Emotionen wollten raus. Mussten raus.
Knapp fünfeinhalb Stunden hatte der Kempener auf dem Court Suzanne-Lenglen Jannik Sinner die Stirn geboten und den Italiener am Ende niedergerungen. "Es war ein emotionaler Rollercoaster", gab Altmaier im Eurosport-Interivew zu.
"Das sind Triumphe, die man nicht alle Tage hat. Bei einem Grand Slam fühlt sich das anders an. Best-of five gibt es nur viermal im Jahr", so der 24-Jährige. Ein Erfolg gegen einen Spieler vom "Kaliber Sinner" sei etwas "Unglaubliches".
Zugetraut hatte ihm das fast niemand, zu klar lag die Favoritenrolle beim Südtiroler, der in Roland-Garros zum erweiterten Kreis der Favoriten zählte.
Er habe lange auf so einen Tag gewartet, sagte Altmaier. "Ich will mich auf dieser großen Bühne zeigen, das ist phänomenal gelungen." Beeindruckend war vor allem, wie der Weltranglisten-79. dagegenhielt und sich mit mutigem Tennis aus der Bredouille manövrierte.

Altmaier meistert die "Riesenhürde"

Im vierten Satz wehrte Altmaier zwei Matchbälle ab und gewann im Anschluss den Tiebreak. Im fünften Durchgang servierte er bei 5:4 zum Match, kassierte dann aber das Break. Die Reaktion des Kempeners? Ein Re-Break! Bei eigenem Aufschlag machte er weitere drei Breakbälle seines Gegners zunichte und nutzte schließlich seinen fünften (!) Matchball.
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Sprechchöre von den Rängen: Altmaier weint hemmungslos im Interview

Alleine die letzten beiden Sätze hatten zwei Stunden und 48 Minuten gedauert. "Wahnsinn", entfuhr es da dem einstigen Davis-Cup-Champion Charly Steeb, der die Partie für Eurosport als TV-Experte begleitet hatte.
Altmaier habe eine "Riesenhürde" gemeistert, sowohl in spielerischer als auch mentaler Hinsicht. Es zeuge von großer Klasse, wie der Deutsche "mit all diesen Aufs und Abs" in der Begegnung umgegangen sei.

Becker begeistert: "Das ist ein anderer Altmaier"

Aus Sicht von Tennis-Ikone Boris Becker ist der Coup von Paris alles andere als Zufall. "So ein Spiel gewinnst du nicht nur heute, da steht wochen- und monatelange Vorbereitung dahinter. Ich habe Daniel im Februar beim Davis Cup in Trier kennengelernt. Da war mir klar: Das ist ein anderer Altmaier. Er war konzentriert, hatte einen Plan", so der dreimalige Wimbledon-Champion im Gespräch mit Eurosport-Moderator Matthias Stach.
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2. Runde: Altmaier wehrt in Krimi gegen Sinner Matchbälle ab - Highlights

Die Strategie, der Altmaier und sein Trainer Alberto Mancini folgen, sei auf solche Erfolge ausgerichtet. "Er hat diese Leistung gebracht, weil er sie wiederholt hat. Daniel war im Viertelfinale von Madrid, hat in Rom Matches aus der Qualifikation heraus gewonnen", erinnerte Becker an die guten Resultate der jüngeren Vergangenheit. "Irgendwann platzt dann der Knoten."
Altmaier, der zum Auftakt den Schweizer Marc-Andrea Hüsler klar in drei Sätzen in Schach hielt, ist damit auf bestem Wege, seine French-Open-Leistung von 2020 zu wiederholen. Damals erreichte er die zweite Woche, scheiterte erst im Achtelfinale an Pablo Carreño Busta.
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Episches letztes Spiel! Altmaier knackt Sinner - und dann bricht alles heraus

Gut möglich, dass es Altmaier gelingt, seinen Grand-Slam-Rekord in Paris zu verbessern - auch wenn es knüppelhart weitergeht. In Runde drei wartet Grigor Dimitrov, danach möglicherweise Alexander Zverev.

Kampfansage von Altmaier

Es wird darauf ankommen, wie gut er den Fünfeinhalbstunden-Marathon gegen Sinner wegsteckt. Denn so schön das Erlebnis auch war, die Länge des Matches ist eine Hypothek für die kommende Aufgabe.
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Exklusiv - Altmaier ordnet Coup ein: "Bedeutet viel für meine Karriere"

Mut macht Altmaier das Team um Trainer Mancini, das hervorragend zusammengestellt ist.
Der Sieg gegen Sinner sei eine "Mannschaftsleistung" gewesen, betonte der 24-Jährige direkt nach vollbrachter Arbeit auf dem Court. Und: Altmaier stellte klar, dass man noch lange nicht fertig sei. "Wir haben noch einiges vor!"
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Mit Netzroller! Altmaier wehrt Matchball ab - und macht dann das Break

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