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French Open 2023: Tim Pütz und Miyu Kato holen Titel im Mixed-Doppel - Duo gewinnt gegen Venus und Andreescu

Eurosport
VonEurosport

Update 08/06/2023 um 17:23 GMT+2 Uhr

Der Frankfurter Tennisprofi Tim Pütz hat bei den French Open in Paris im Mixed seinen ersten Grand-Slam-Titel gewonnen. Der 35 Jahre alte Davis-Cup-Spieler setzte sich an der Seite der Japanerin Miyu Kato im Finale gegen Michael Venus/Bianca Andreescu (Neuseeland/Kanada) 4:6, 6:4 und 10:6 im Match-Tiebreak durch. Das Duo hatte erst kurz vor dem Turnierstart in Roland Garros zusammengefunden.

Der Matchball zum Titel: Pütz und Kato triumphieren in Paris

Tim Pütz verbeugte sich vor dem Pariser Publikum und nahm seine überglückliche Zufallspartnerin Miyu Kato in den Arm. Kurz darauf stemmten die beiden unerwarteten Grand-Slam-Champions gemeinsam den Pokal in den blauen Himmel über dem Court Philippe Chatrier.
Der Mixed-Triumph von Roland Garros war perfekt - und damit auch die Genugtuung für die tagelang untröstliche Kato.
An die Japanerin, die er bis zum Turnierstart nicht einmal kannte, dachte Pütz in seiner Siegesrede zuerst - nicht an die historische Dimension seines Erfolgs. "Ich bin sehr glücklich, dass wir gewonnen haben, aber noch glücklicher, dass wir das nach dem ganzen Drama geschafft haben", sagte der Frankfurter.
Mit 4:6, 6:4 und 10:6 im Match-Tiebreak hatten sich Pütz und Kato im Finale gegen Michael Venus/Bianca Andreescu (Neuseeland/Kanada) durchgesetzt.

Kato erlebt Happyend

Für Kato war der Titel im Mixed-Doppel das Happyend eines emotionalen Turniers: Die Japanerin hatte am Sonntag für Schlagzeilen gesorgt. Nachdem sie in der dritten Runde im Frauen-Doppel aus Versehen ein Ballmädchen getroffen hatte, waren sie und ihre Partnerin Sutjiadi, die sie im Mixed-Halbfinale bezwang, disqualifiziert worden.
Die Entscheidung sorgte anschließend für Kritik, auch Boris Becker nannte sie bei Eurosport "übertrieben". Aber sie blieb bestehen.
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Große Emotionen: Kato kämpft nach Titelgewinn mit den Tränen

Kato kamen die Tränen, auch bei der Siegerehrung im Mixed stockte ihr die Stimme, als sie ihre Rede von einem Zettel ablas.
"Dass sie jetzt hier sitzt und nicht mehr weint, ist doch eine gute Sache", sagte Pütz anschließend auf der Pressekonferenz: "Das ist ein schönes Ende dieser Geschichte." In rührender Manier kümmerte er sich auch diesmal wieder um seine Partnerin - kurioserweise schien er Kato sogar bei den Antworten auf japanische Fragen zu unterstützen.

Pütz denkt an weiteren Anlauf

Die 28-Jährige spricht kaum Englisch, was auch Pütz vor einige Schwierigkeiten stellte. "So was wie Stellungsspiel oder Laufwege haben wir jetzt in eineinhalb Wochen noch nicht besprochen", hatte er nach dem Finaleinzug erzählt, zudem es beinahe gar nicht gekommen wäre. Offiziell hätte Kato nach ihrer Disqualifikation nämlich auch im Mixed-Doppel nicht antreten dürfen, erklärte Pütz und bedankte sich bei den Organisatoren für die Ausnahme.
So konnte Pütz (35) vor den Augen seiner am Donnerstag angereisten Eltern einen seltenen Titel in die Heimat holen. Nach Gottfried von Cramm (1933 in Wimbledon) ist er erst der zweite männliche deutsche Mixed-Gewinner bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. Verbandspräsident Dietloff von Arnim sprach von einem "tollen Erfolg für das deutsche Tennis".
Pütz dachte derweil laut über einen weiteren Anlauf bei den US Open nach. "Das hat Lust auf mehr gemacht", sagte er, will sich in Wimbledon zunächst aber wieder auf das Männer-Doppel fokussieren.
Dann wieder an der Seite von Kevin Krawietz, mit dem er in Paris im Viertelfinale ausschied, und von dem er nun keine allzu ernstgemeinten Glückwünsche erwartete. "Kevin wird mir sicher auch ein bisschen Shit geben", sagte Pütz lachend: "Weil ich oftmals gesagt habe, dass ich nicht der ambitionierteste Mixed-Spieler bin."
(SID)
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Ein Sieg fehlt noch: Pütz träumt vom Final-Triumph

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