French Open 2023 - Disqualifizierte Miyu Kato berichtet über Gespräch: "Bei einem Jungen wäre es okay gewesen"
Update 23/06/2023 um 09:07 GMT+2 Uhr
Miyu Kato erlebte bei den French Open eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach ihrer Disqualifikation im Doppel holte die Japanerin im Mixed mit Tim Pütz den Titel. Nun sprach Kato bei "Clay" über den Vorfall im Doppel, als sie ein Ballmädchen getroffen hatte: "Der Schiedsrichter und Supervisor sprachen hinterher mit mir und sagten: 'Wenn das Ballkind ein Junge gewesen wäre, wäre es okay gewesen.'"
"Sie erklärten mir auch, dass sie, da das Mädchen mehr als 15 Minuten lang weinte, eine Entscheidung treffen mussten, denn wenn sie nach fünf Minuten aufgehört hätte, wäre alles in Ordnung gewesen", ergänzte die 28-Jährige.
Kato hatte das Mädchen in ihrem Doppel mit Partnerin Aldila Sutjiadi am 4. Juni mit dem Ball unabsichtlich am Hals getroffen.
Auch der Treffpunkt spielte laut dem Schiedsrichter eine Rolle bei der kontrovers diskutierten Disqualifikation, wie die Japanerin erzählte. "Wenn der Ball ihre Beine oder Arme getroffen hätte, hätte es gepasst. Aber nein, weil es im Nacken war, war es anders", so Kato im Interview.
Von ihren Gegnerinnen Marie Bouzkova und Sara Sorribes Tormo zeigte sich die Doppel-Spezialistin zudem "enttäuscht", denn diese protestierten beim Schiedsrichter nach dem Zwischenfall.
Miyu Kato bedankt sich für Unterstützung
Kato selbst ging es nach dem Match "sehr schlecht. Nach der Disqualifikation habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, nach Japan zurückzukehren." Sie habe "mehrere Stunden in der Umkleidekabine verbracht, ich wollte nicht in die sozialen Medien schauen, ich wollte mit niemandem sprechen", erzählte die 28-Jährige.
Doch schließlich durfte sie im Mixed antreten und gewann mit ihrem deutschen Partner Pütz überraschend den Titel. "Bis zum Tag des Finales war nichts lustig. Zum Glück habe ich viele aufmunternde Nachrichten erhalten, positive Nachrichten. Die Spieler, die Trainer, alle haben mich sehr unterstützt", meinte Kato.
Die erspielten Ranglistenpunkte und das Preisgeld im Doppel (21.500 Euro), die ihr nach der Disqualifikation aberkannt wurden, erhielt die Japanerin jedoch trotz eines Einspruchs nicht zurück. Mit dem Ballmädchen hatte sich Kato wenige Tage nach dem Zwischenfall getroffen und ausgesprochen.
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