Finale: Gauff zähmt Sabalenka und holt den Titel - Highlights
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Coco Gauff lag weinend auf dem Rücken des Court Philippe-Chatrier und stammelte immer wieder "Oh, my god!", auf der Tribüne hüpfte ihre Mutter Candi wie ein Flummi auf und ab: Gauffs großer Traum vom French-Open-Sieg ist nach einem wilden Ritt wahr geworden.
Vor 15.000 Zuschauern, darunter Hollywood-Legende Dustin Hoffman, Regisseur Spike Lee und der scheidende IOC-Präsident Thomas Bach, verwandelte sie in einem hochemotionalen Finale ihren zweiten Matchball und nahm wenig später den Coupe Suzanne Lenglen entgegen.
"Es bedeutet mir so viel", sagte Gauff: "Ich weiß nicht, was ich getan habe, um das zu verdienen. Aber merci beaucoup. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es schaffe." An Sabalenka richtet sie tröstende Worte: "Jedes Mal, wenn wir gegeneinander spielen, ist es ein sehr hartes Match."
Die favorisierte Sabalenka verpasste nach einer Unzahl von Fehlern - 70 aus der Kategorie Unforced Error - leichtfertig ihren ersten Paris-Triumph und ihren vierten Major-Titel. "Das tut sehr weh, nach diesen zwei Wochen", sagte die 27-Jährige: "Vor allem weil ich unter diesen schwierigen Bedingungen sehr schlechtes Tennis gezeigt habe. Du hast es verdient, Coco. Du bist eine Kämpferin. Danke an euch alle für die Atmosphäre."
Damen-Finale: Die Siegerehrung mit Gauff - Sabalenka weint
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Sabalenka zum sechsten Mal in einem Grand-Slam-Finale
Die Belarussin stand in Roland-Garros erstmals im Finale. Für sie ist es nach der Pleite im Australian-Open-Finale gegen Gauffs Landsfrau Madison Keys (3:6, 6:2, 5:7) die zweite Endspielniederlage bei einem Major in Folge. Sabalenka hat bis dato drei Grand-Slam-Turniere gewonnen (Australian Open 2023 und 2024 sowie die US Open 2024) und ebenso viele Finals verloren.
In direkten Duellen mit Sabalenka stellte Gauff die Bilanz auf 6:5-Siege. Die Siegerin darf sich über 2,56 Millionen Euro
Preisgeld freuen. Die Finalistin erhält immerhin noch 1,28 Millionen Euro. "Sie war so sehr bei sich und hat die schwierigen Umstände schneller akzeptiert. Sabalenka hat mehr gehadert", analysierte
Eurosport-Expertin Barbara Rittner.
Der Matchball im Finale: Gauff gewinnt French Open 2025
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Sabalenka legte im am Samstag sehr windigen Stade Roland-Garros wie schon
im Halbfinale gegen die enttrohnte Iga Swiatek (Polen) im ersten Satz kompromisslos los, überpowerte Gauff in den ersten Minuten und führte folgerichtig 4:1. Dann aber schlichen sich Fehler ins Spiel der Belarussin, die US-Amerikanerin blieb dagegen ruhig und arbeitete sich Spiel für Spiel heran und glich aus (4:4).
Kaum zu fassen: Sabalenka verschätzt sich komplett
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French Open: Sabalenka gewinnt turbulenten ersten Satz
Zwar verlor Gauff ihr folgendes Aufschlagspiel erneut, wehrte dann aber, als Sabalenka zum Satzgewinn servierte, zwei Satzbälle ab und stellte nach sechsmal Einstand auf 5:5.
Packendes Finale: Gauff wehrt zwei Satzbälle von Sabalenka ab
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Das Match wogte hin und her. Erneut wurden zwei Breaks ausgetauscht, so dass es in den Tiebreak ging. Dort führte nun Gauff wiederum 4:1 und 5:3, musste sich aber letztlich der Schlagkraft ihrer Gegnerin beugen (5:7) - 78 Minuten waren da bereits gespielt.
Sabalenka Masterclass! Nummer eins lässt die Muskeln spielen
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Insgesamt wirkte die US-Amerikanerin, die 2023 bei den US Open ihr bislang einziges Grand-Slam-Turnier (im Finale gegen Sabalenka) gewonnen hatte, aber nun reifer und vor allem weniger hektisch.
Break-Festival im Damen-Endspiel
Trotz des verlorenen ersten Satzes schaltete die 21-Jährige einen Gang höher und breakte Sabalenka gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs. Ein kurzes Aufbäumen der Belarussin (2:4) wehrte Gauff ab und sicherte sich den Satz in 36 Minuten 6:2.
Tweener-Alarm! Aber Gauff nach Sabalenka-Kunstschuss hellwach
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Sabalenka diskutierte nun nahezu fortwährend mit dem Anhang in ihrer Box und wirkte zunehmend frustriert. Im dritten Satz führte ein Doppelfehler der 27-Jährigen zum ersten Break (1:2).
Gauff zog auf 3:1 davon und hatte im nächsten Aufschlagspiel ihrer Gegnerin zwei Breakchancen, die sie jedoch nicht nutzen konnte. Sabalenka gab das wieder Selbstvertrauen; statt 1:4 stand es kurz darauf 3:3 - das Finale war nach dem insgesamt 14. Aufschlagverlust der Partie wieder vollkommen offen.
Tennis: Coco Gauff gewinnt die French Open 2025 in Roland-Garros im Finale gegen Aryna Sabalenka
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Gauff nutzt zweiten Matchball
Doch bei eigenem Aufschlag zitterte der Belarussin weiter das Händchen - das folgende Spiel musste sie ohne eigenen Punktgewinn verloren geben (3:4), das 15. und letzte Break der Partie. Weil Gauff danach mit starken Punkten ihr Service zum 5:3 hielt, war die Entscheidung nahe.
Sabalenka stemmte sich über 40-15 und Einstand nochmal gegen die drohende Niederlage (4:5) und hatte im folgenden Spiel sogar nochmal Breakball. Gauff nutzte dann jedoch ihren zweiten Matchball.
"Je länger das Match dauerte, desto stärker wurde Gauff. Sie hat verdient hier ihren ersten Titel gewonnen", sagte Eurosport-Experte Boris Becker: "Wenn sie Probleme hatte, dann hat sie das mit ihrem Pokerface gut überspielt." Der sechsfache Grand-Slam-Sieger sprach von "einer emotionalen Achterbahnfahrt für beide Spielerinnen" und einem "unfassbaren Fight".
Sabalenka: "Schlechtestes Finale, das ich je gespielt habe"
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Herren-Finale Sinner gegen Alcaraz am Sonntag
Wie schon im US-Open-Finale 2023 drehte Gauff das Match gegen die favorisierte Sabalenka. "Damals habe ich um jeden einzelnen Punkt gefightet. Ich wusste schon beim Aufstehen, dass ich gewinnen würde", sagte sie vor dem Pariser Endspiel.
Für Gauff ist es nach der Finalteilnahme 2022 (1:6, 3:6 gegen Swiatek) der erste Titel in Roland-Garros und ihr zweiter Grand-Slam-Titel insgesamt. In der Weltrangliste bleibt die US-Amerikanerin mit nun 8083 Punkten Zweite hinter Sabalenka (11.553) - zur Spitze fehlen also noch satte 3470 Zähler.
Im Männer-Finale stehen sich am Sonntag (15:00 Uhr live bei Eurosport und
discovery+) der Weltranglistenerste Jannik Sinner (Italien) und Titelverteidiger Carlos Alcaraz (Spanien) gegenüber. Es ist das erste Mal in Paris seit 1984, dass bei Männern wie Frauen die Nummer eins und zwei der Welt aufeinandertreffen - damals waren es die Legenden John McEnroe, Ivan Lendl, Martina Navratilova und Chris Evert.
Da muss er hin! Gauff kontert überragend und holt das Break
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