US Open: Siegemund feiert Titel und blickt schon auf French Open

Laura Siegemund hat ihre Reise nach New York mit ihrem zweiten Grand-Slam-Titel gekrönt und diesem ihrer kürzlich verstorbenen Tante gewidmet. Nach einer kurzen Pause stehen für sie und Vera Zvonareva in Kürze schon die French Open auf dem Programm. "Der Deal war, dass wir abwarten, wie es hier läuft, und jetzt wollen wir mal sehen, was noch geht", meinte die Deutsche.

Laura Siegemund steht im Finale des Damendoppel-Wettbewerbs der US Open

Fotocredit: Getty Images

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Zur Feier des Tages gönnte sich Laura Siegemund in ihrer Loge im Arthur Ashe Stadion einen Burger und dazu Alexander Zverev live. Erstmal runterkommen, ein bisschen in sich gehen nach dem Triumph im Damendoppel-Finale der US Open.
Und ein paar Gedanken an die vor drei Wochen verstorbene Tante schicken, die am Tag des Finales daheim in Deutschland zu Grabe getragen wurde.
Ihr widmete Laura Siegemund den Sieg in New York, ihr galten die ersten Gedanken nach dem 6:4, 6:4 mit der Russin Vera Zvonareva gegen die an Nummer drei gesetzten Nicole Melichar/Yifan Xu (USA/China).
"Sie hätte mir jetzt eine superschöne WhatsApp-Nachricht geschickt", sagte die 32-Jährige: "Es ist eines der größten Opfer, die wir in unserem Beruf bringen, dass wir manchmal an ganz wichtigen Tagen nicht bei der Familie sein können."
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"Für meine verstorbene Tante": Siegemund sorgt für Gänsehaut-Moment

Quelle: Eurosport

Erster deutscher Doppelerfolg seit 35 Jahren

Dann wischte sie die trüben Gedanken beiseite, emotional, wie Laura Siegemund nun mal ist, ließ sie ihrer unbändigen Freude über ihren zweiten Grand-Slam-Titel freien Lauf. "Das sind diese großen Momente, von denen man immer träumt", sagte sie, "dafür spielst du, dafür machst du das alles."
Es ist ein beachtlicher Meilenstein, den sie in New York erreicht hat, denn der bis dato letzte deutsche US-Open-Erfolg im Damendoppel lag 35 Jahre zurück. 1985 gewann Claudia Kohde-Kilsch im Big Apple an der Seite der Tschechin Helena Sukova - die "Twin Towers" waren über Jahre hinweg eines der besten Doppel der Welt.
Von einer derartigen Tradition sind Siegemund und Zvonareva noch weit entfernt, in New York spielten die beiden gerade mal ihr erstes gemeinsames Turnier. Das zweite folgt schon Ende des Monats. "Die French Open wollen wir zusammen spielen", sagte Siegemund: "Der Deal war, dass wir abwarten, wie es hier läuft, und jetzt wollen wir mal sehen, was noch geht."
Es könnte noch eine ganze Menge gehen bei den beiden, die sich so wunderbar auf dem Platz ergänzen. Die wilde Laura Siegemund, die unermüdlich am Netz rackert, und die ruhige Vera Zvonareva.
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"Ich hab's gar nicht geschnallt": Siegemund verpeilt Titel-Gewinn

Quelle: Eurosport

Siegemund bekommt Matchball gar nicht mit

Siegemund war so in das Finale vertieft, dass sie die Entscheidung gar nicht richtig mitbekam. "Ich war noch nie so entspannt bei einem Matchball, weil ich gar nicht gecheckt habe, dass es der Matchball ist", sagte sie und lachte laut.
Als dann endlich auch Zverev nach einem hochdramatischen Match das Finale erreicht hatte, packte Laura Siegemund ihre Sachen und fuhr ins Hotel. Dort sollte zumindest noch kurz auf das Erreichte angestoßen werden. "Und es gibt auf jeden Fall Kuchen, ich hatte ja schließlich auch Geburtstag", sagte Zvonareva, seit dem 7. September 36 Jahre alt.
An so einem Tag geht eben vieles, was bei einem Leistungssportler sonst streng verboten ist. "Wenn du Grand-Slam-Champion bist, darfst du danach fast alles machen, auch einen Burger essen und eine süße Cola trinken", sagte Eurosport-Experte Boris Becker. Und der muss es ja nun wirklich wissen.
(SID)
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"Darf ich sie umarmen?" Rührende Reaktion von Siegemund nach Matchball

Quelle: Eurosport

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