US Open 2021: Angelique Kerber verliert großen Fight im Achtelfinale gegen Leylah Fernandez

VonFlorian Bogner

Update 06/09/2021 um 07:22 GMT+2 Uhr

Angelique Kerber hat bei den US Open 2021 das Viertelfinale verpasst. Die 33 Jahre alte Kielerin verlor in einem hochklassigen Achtelfinale gegen die 15 Jahre jüngere Leylah Fernandez 6:4, 6:7 (5:7), 2:6 und verpasste damit den ersten Viertelfinaleinzug in New York seit ihrem Triumph 2016. Die 18 Jahre alte Kanadierin hatte zuvor schon die zweimalige US-Open-Siegerin Naomi Osaka bezwungen.

Angelique Kerber bei den US Open

Fotocredit: Getty Images

"Die Atmosphäre auf dem Platz war Gänsehaut pur. Leider nicht zu meinen Gunsten, aber ich habe trotzdem versucht, alles zu geben, mein Herz auf dem Platz zu lassen und auch bis zum Ende zu kämpfen", erklärte Angelique Kerber im Exklusiv-Interview mit Eurosport. "Es haben dann zwei, drei Punkte das Match entschieden."

Nach einem echten Achtelfinal-Drama klopfte Kerber Favoritenschreck Leylah Fernandez anerkennend auf die Schulter und stapfte dann frustriert aus dem tobenden Louis-Armstrong-Stadium.

Die 33 Jahre alte Turniersiegerin von 2016 musste sich trotz unermüdlichen Kampfgeistes in einem Krimi am Sonntag der beeindruckend aufspielenden 18-jährigen Kanadierin mit 6:4, 6:7 (5:7), 2:6 geschlagen geben und ihren Traum vom vierten Grand-Slam-Triumph vorerst beenden.

US Open

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Update 06/09/2021 um 05:33 Uhr

Fernandez erwies sich als zu stark. Die Linkshänderin aus Montreal hatte in der dritten Runde schon völlig überraschend Titelverteidigerin Naomi Osaka aus Japan ausgeschaltet und riss nun Kerber den schon fast sicher geglaubten Sieg vor einem aufgekratzten Publikum in New York noch aus den Händen.

Leylah Fernandez ist neben Emma Raducanu und Carlos Alcaraz eine von drei 18 Jahre alten Nachwuchshoffnungen, die in New York die vierte Runde erreicht haben.

Achtelfinale: Fernandez gewinnt Weltklasse-Match gegen Kerber

Fernandez schlägt 45 Winner

Die Kanadierin schlug gegen die Deutsche 45 Gewinnschläge (Kerber: 28) und verwandelte nach 2:14 Stunden ihren ersten Matchball.

Kerber war gewarnt in das Match gegen die 73. im Ranking der WTA gegangen, Fernandez kündigte auch der Deutschen einen heißen Tanz an. Und daran hielt sie sich.

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In einem enorm engen Duell im ersten Satz agierten beide bis zum 4:4 auf Augenhöhe, dann bewies Kerber als routiniertere Spielerin das bessere Nervenkostüm und bejubelte die Satzführung.

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Kerber kämpft wie wild

Im zweiten Durchgang drückte sie dann weiter aufs Tempo, schaffte ein Break und zog auf 4:1 davon.

Das Publikum im Louis-Armstrong-Stadium munterte die Kanadierin noch einmal auf und hoffte auf Spannung - und die sollte tatsächlich eintreten.

Fernandez glich in einem hochklassigen Match mit großem Einsatz aus, doch auch Kerber kämpfte in dem Hexenkessel wie wild - am Ende ohne Glück.

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Kerber im dritten Satz müde

Es ging in einen entscheidenden dritten Satz. "Sie wirkt angeschlagen, ein bisschen müde", sagte Barbara Rittner am Eurosport-Mikrofon über Kerber. Und Fernandez bewies wie schon gegen Osaka, dass sie mit großem Druck umgehen kann.

"Das ist wie in Trance, ihr gelingt alles", sagte Rittner. Kerber hatte ihre Chancen, musste aber unter großem Applaus als Verliererin die Arena verlassen.

Kerber hatte zuletzt in Cincinnati und Wimbledon das Halbfinale erreicht und war dort jeweils erst an der Weltranglistenersten Ashleigh Barty gescheitert, die in New York allerdings schon ausgeschieden ist.

Perfektes Spiel: Fernandez findet gegen Kerber immer eine Antwort

Fernandez feiert am Montag Geburtstag

Fernandez trifft nun in der Runde der letzten Acht auf die Olympiabronzemedaillengewinnerin Elina Svitolina aus der Ukraine, die zuvor gegen die ehemalige Weltranglistenerste Simona Halep (Rumänien/Nr. 12) mit 6:3, 6:3 das Viertelfinale klar gemacht hatte. "Das wird sehr hart", vermutete Fernandez nach dem Kerber-Match bereits.

Die Weltranglisten-73. Fernandez hatte vor den US Open einen Drittrundeneinzug bei den French Open 2020 als größten Grand-Slam-Erfolg stehen.

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Die Kanadierin feiert am Montag ihren 19. Geburtstag.

"Nach dem Osaka-Match hat mich mein Doppel gestern wieder ein bisschen auf den Boden runtergeholt, das war gut für mich", sagte Fernandez, die in Nordamerika durch ihren Drittrundensieg gegen den Superstar einen kleinen Hype ausgelöst hat: "Mein Umfeld hat mir gesagt: Bleib auf dem Boden, das war erst die dritte Runde und du spielt jetzt gegen eine echte Kämpferin."