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US Open: Kein Glanz ohne Zverev und Kerber - deutsche Bilanz gibt zu denken

Eurosport
VonEurosport

Update 31/08/2022 um 17:21 GMT+2 Uhr

Eine aus acht - das ist die ernüchternde Bilanz der deutschen Tennisprofis nach der ersten Runde der US Open in New York. "Wir hatten Pech mit der Auslosung", beleuchtete Mischa Zverev im Eurosport-Interview eine Seite der mauen Ergebnisse. Auf der anderen Seite ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass die Erfolge von Alexander Zverev und Angelique Kerber vieles überstrahlt hatten.

Debakel oder Pech? Zverev und Rittner analysieren deutsche Pleite

Jule Niemeier riet von Schwarzmalerei entschlossen ab. "Wir hatten alle extrem schwierige Auslosungen", sagte die einzige verbliebene deutsche Hoffnungsträgerin in New York.
"Dass da jetzt alle verloren haben, ist keine Schande. Man sollte es nicht größer machen, als es ist", so die 23-Jährige nach ihrem 7:6 (7:3), 6:4-Erfolg gegen die einstige Australian-Open-Siegerin Sofia Kenin aus den USA
Als Niemeier ihre Einschätzung in den Katakomben des Arthur-Ashe-Stadions ins Mikrofon sprach, war genau das eingetreten, was Experten wie Bundestrainerin und Eurosport-Expertin Barbara Rittner oder auch ihr Konterpart Michael Kohlmann befürchtet hatten: Eine schwer ernüchternde Bilanz nach der ersten Runde der US Open, die bei den Männern sogar historische Ausmaße annimmt.
Erstmals seit 1984 schaffte es kein Profi aus der Bundesrepublik in die zweite Runde des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres.
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1. Runde: Sinner muss gegen Altmaier ans Limit - Highlights

Als Letzter schied am Dienstag Oscar Otte aus. Der Kölner verlor gegen den an Position acht gesetzten Polen Hubert Hurkacz 4:6, 2:6, 4:6.
Zuvor hatte Daniel Altmaier bei seiner Fünfsatz-Niederlage gegen den starken Italiener Jannik Sinner durchaus überzeugt, Peter Gojowczyk gegen Holger Rune und Qualifikant Maximilian Marterer gegen Marin Cilic waren in ihren Duellen letztlich chancenlos.
"Das war fast zu erwarten, wobei Altmaiers Leistung eine positive Überraschung aus deutscher Sicht war", resümierte Mischa Zverev bei Eurosport.

Ohne Zverev gibt es ein Problem

"Wenn Sascha nicht spielt als Hoffnungsträger, kann es schon mal blöd laufen für das deutsche Herrentennis", sagte Otte in Anspielung auf Alexander Zverev, der nach seiner schweren Knöchelverletzung nicht rechtzeitig fit geworden ist.
Die Abhängigkeit vom Olympiasieger und Weltranglistenzweiten ist genauso groß wie die Lücke, die dahinter klafft.
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1. Runde: Rune zu stark für Gojowczyk - Highlights

Kohlmann sagte vor Turnierbeginn, dass es das Ziel sein müsse, wieder mehr Spieler ins Hauptfeld bei Grand Slams zu bringen. In der Diskussion der Ergebnisse von New York gehört zur Wahrheit, dass Otte als deutsche Nummer zwei ohne Matchpraxis nach seiner Knie-OP noch nicht bei voller Leistungsstärke sein konnte.
Insgesamt fehlen aber aktuell Spieler im jüngeren Alter, die neben den bekannten Gesichtern ins Rampenlicht drängen. Nicola Kuhn (22/Ludwigshafen) oder Rudi Molleker (21/Berlin) etwa bringen eigentlich gute Voraussetzungen mit, rangieren aber nicht mal unter den Top 300 in der Weltrangliste.

Niemeier muss es alleine richten

Bei den Frauen hätte Angelique Kerber womöglich die Statistik verbessert, doch die Fans werden sich angesichts der Babypause der dreimaligen Grand-Slam-Siegerin daran gewöhnen müssen, dass Spiele mit deutscher Beteiligung in der zweiten Turnierwoche nicht mehr selbstverständlich sind.
Gewöhnen muss sich Tennis-Deutschland auch daran, dass Andrea Petkovic nicht mehr mit von der Partie sein wird. Die einstige Top-Ten-Spielerin bestritt bei der 2:6, 6:4, 4:6-Niederlage gegen Olympiasiegerin Belinda Bencic ihr letztes Grand-Slam-Match.
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Emotionaler Abschied: Tränen-Interview mit Petković

Neben Niemeier, die nun am Donnerstag auf die Kasachin Julia Putinzewa trifft, gilt auch die 19-jährige Nastasja Schunk als vielversprechendes Talent.
Aktuell muss es Niemeier aber alleine richten.
(mit SID)
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