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US Open 2023 - Novak Djokovic nervt die "Jugend" weiter: Warum der Altstar noch lange nicht fertig hat

Dennis Melzer

Update 12/09/2023 um 11:57 GMT+2 Uhr

Novak Djokovic triumphierte am Sonntag bei den US Open und schnappte sich damit den dritten Major-Titel in diesem Jahr. Gegner Daniil Medvedev zeigte sich nach dem dominanten Final-Auftritt des Serben (6:3, 7:6, 6:3) scherzhaft genervt. Tatsächlich dürften sich sämtliche Konkurrenten mittlerweile ernsthaft die Frage stellen, wann der Altstar endlich genug hat - und eine bittere Antwort erhalten.

Daniil Medvedev und Novak Djokovic bei den US Open 2023

Fotocredit: Getty Images

Daniil Medvedev hat traditionell ein besonderes Verhältnis zum New Yorker Publikum, immer wieder lieferte er sich in der Vergangenheit Scharmützel mit den Fans im Arthur Ashe.
Am Sonntagabend gab sich der Russe aber versöhnlich. Medvedev bedankte sich artig, als die Zuschauer ihm zujubelten, zeigte sich nach der Dreisatz-Niederlage gegen Novak Djokovic insgesamt als guter Verlierer - und war sogar zu Späßen aufgelegt.
Medvedev richtete seine ersten Worte mit Blick auf Djokovics gehobenes Tennis-Alter an seinen Gegner: "Zunächst einmal möchte ich Dich fragen, was Du immer noch hier machst?"
Der US-Open-Sieger von 2021 schob scherzhaft nach: "Ich weiß wirklich nicht, wann Du gedenkst, das Ganze mal etwas ruhiger anzugehen." Die nachvollziehbaren Gedankengänge eines Djoker-Konkurrenten.

Djokovic zieht mit Court gleich

Sofern man bei Djokovics aktueller Form überhaupt von Konkurrenz sprechen kann. In diesem Jahr sicherte sich der Serbe drei von vier Major-Titeln, avancierte schon im Juni bei den French Open zum alleinigen Grand-Slam-Rekordhalter vor Rafael Nadal (22).
Triumph Nummer 24 in Flushing Meadows war ein weiterer Meilenstein - Djokovic zog mit der legendären Margaret Court (ebenfalls 24 Grand-Slam-Titel). "Das ist eine der größten Leistungen in der Geschichte des Sports", schwärmte Djoker-Trainer Goran Ivanisevic im Anschluss. Er ergänzte: "Wir reden hier nicht nur über Tennis, sondern den Sport im Allgemeinen."
Einen weiteren Erfolg von Court, den sie mit vier anderen Tennis-Legenden (Don Budge, Maureen Connolly, Rod Laver und Steffi Graf) teilt, jagt der 36-Jährige aber weiterhin: Den Grand Slam, also den Gewinn aller vier Major-Turniere innerhalb eines Kalenderjahres.

Djokovic jagt den Golden Slam

Der gelang Djokovic auch 2023 nicht. Weil in Shootingstar Carlos Alcaraz immerhin ein Spieler bisweilen auf Augenhöhe agierte und im Endspiel-Thriller von Wimbledon gegen Djokovic die Oberhand behielt.
Die Aussicht auf den Grand Slam, der im kommenden Jahr dank der Olympische Spiele in Paris sogar zum Golden Slam werden kann und die Chance, auch Courts Bestwert mit dem 25. Titel zu pulverisieren, treiben Djokovic weiter an.
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Goran Ivanisevic & Novak Djokovic

Fotocredit: Getty Images

"Wenn er die 25 gewinnt, wird er denken: 'Warum nicht die 26?' Es kann immer noch ein Sieg mehr sein", erklärte Ivanisevic: "Er kümmert sich gut um seinen Körper, er kümmert sich um alles. Jedes Detail muss für ihn perfekt sein."
Auch für den achtfachen Grand-Slam-Sieger Mats Wilander kämen weitere Grand-Slam-Titel nicht überraschend. "Ich sehe keinen Grund, warum er nicht auch nächstes Jahr drei oder vier Majors gewinnen sollte. Er ist mental so stark, er kann einfach alles", sagte der Eurosport-Experte.
Djokovic selbst bestätigte, dass er sich keineswegs mit einem Rücktritt beschäftigt. "Ich habe aktuell keine Zahl im Kopf, mit wie vielen Grand-Slam-Siegen ich meine Karriere beenden möchte", gab er nach seinem Finalsieg in New York zu verstehen.
Djokovic weiter: "Ich werde sie weiterhin als die wichtigsten Turniere betrachten, bei denen ich mein bestes Tennis spielen möchte. Daran wird sich auch in der kommenden Saison nichts ändern. Ich weiß nicht, wie viele Saisons ich noch in den Beinen habe."

Djkoker scherzt: "In 23, 24 Jahren"

Seine Kampfansage mit Augenzwinkern: "Eines Tages werde ich den Tennissport verlassen. In etwa 23, 24 Jahren. Bis dahin werdet ihr mich noch öfter sehen." Obwohl seine humorige Prognose freilich utopisch ist, scheint Djokovic kein Verfallsdatum zu haben.
Das dürfte vor allem die Generation um Medvedev, Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas, aber auch die Jugend-Garde Alcaraz, Holger Rune oder Jannik Sinner durchaus konsternieren. Der ewige, enervierende Djokovic bekommt einfach nicht genug.
"Er plant, die Olympischen Spiele in Los Angeles zu spielen", stellte Coach Ivanisevic in Aussicht. Die finden 2028 statt, Djokovic wäre dann 41 Jahre alt. Doch das Alter, das sagte der Ausnahmeathlet schon oft, ist ohnehin nur eine Zahl.
Medvedev wird aller Voraussicht nach also noch einige Male fragen müssen: "Was machst Du eigentlich noch hier?"
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