Eurosport
US Open 2024 - Alexander Zverev muss im Viertelfinale von New York gegen Taylor Fritz die Segel streichen
Von
Update 04/09/2024 um 21:06 GMT+2 Uhr
Alexander Zverev muss seinen Traum vom ersten Grand-Slam-Titel der Karriere vorerst begraben. Der 27-Jährige unterlag im Viertelfinale der US Open 2024 in New York Taylor Fritz mit 6:7 (2:7), 6:3, 4:6, 6:7 (3:7). "Mit der Rückhand waren es zu viele Fehler und er war zu defensiv", analysierte Mischa Zverev das Match bei "sportdeutschland.tv". Sein Bruder habe sein Potenzial nicht voll abgerufen.
Alexander Zverev bei den US Open 2024
Fotocredit: Getty Images
"Es ist ein großartiges Gefühl. Ich war so oft in Viertelfinals. Heute hatte ich das Gefühl, dass die Zeit für mich gekommen ist, einen Schritt weiterzugehen", erklärte Taylor Fritz im On-Court-Interview mit Nick Kyrgios. Tatsächlich gelang es dem US-Amerikaner, im fünften Grand-Slam-Viertelfinale seiner Laufbahn erstmals ins Halbfinale vorzustoßen.
Zverev war dagegen mehr verärgert als frustriert nach seiner Niederlage: "Es war einfach nur bodenlos, ich habe nichts getan, womit ich den Sieg verdient gehabt hätte, so einfach ist das."
Er habe "schrecklich gespielt", sagte er mehrfach, "der Aufschlag war okay, aber von der Grundlinie aus habe ich mich absolut schrecklich gefühlt."
ATP Rolex Paris Masters
Deutlichste Pleite der Karriere: Zverev chancenlos gegen Sinner
vor 21 Minuten
Vor allem mit seiner Rückhand haderte der 27 Jahre alte Hamburger. "Schrecklich, absolut schrecklich. Mein zuverlässigster Schlag, den ich normalerweise nachts um drei ohne Probleme spiele ... mir fehlen die Worte", sagte er und ergänzte: "Es war unglaublich, ich weiß nicht, ob ich jemals in meiner Karriere so ein Gefühl in meiner Rückhand gehabt habe. Ich glaube es ist das erste Mal, ich hoffe auch das letzte Mal."
/origin-imgresizer.eurosport.com/2024/09/04/4036109-81859828-2560-1440.jpg)
"Schrecklich von mir": Zverev nach US-Open-Aus tief frustriert
Quelle: Perform
Zverev nutzt die erste Breakchance
In einem engen ersten Satz hatte Fritz leichte Vorteile, vergab aber seine vier Breakmöglichkeiten allesamt. Insgesamt schlugen beide Spieler stark auf, der Tiebreak war die logische Folge. Den bestimmte Fritz, der sich mit 7:2 nach 55 Minuten verdientermaßen die Satzführung sicherte.
"Taylor spielt sehr gut, wurde gut eingestellt", lobte Tennis-Legende Boris Becker den 26-Jährigen bei "sportdeutschland.tv". Fritz bewege sich hervorragend und habe eine clevere Strategie. Zverev müsse dagegen "beim Return besser stehen, den Ball früher treffen und aggressiver in die Punkte gehen".
Das gelang Zverev, wenn auch spät im zweiten Satz. Der Hamburger erkämpfte sich im siebten Spiel seinen ersten Breakball und nutzte diesen sofort zur 5:3-Führung. Bei eigenem Aufschlag machte er den Satzausgleich perfekt. Auch wenn er selbst nicht wusste, wie ihm das gelang: "Mein Tennis wurde nicht besser, ich habe irgendwie den zweiten Satz gewonnen, aber es wurde nichts besser."
Fritz brauchte nicht lange, um den Rückschlag wegzustecken. Der Weltranglistenzwölfte musste zwar gleich wieder einen Breakball abwehren, zog dann aber zügig auf 3:0 davon.
Zverev wehrt vier Satzbälle ab - dann schlägt Fritz zu
Eine trügerische Führung, wie sich zeigen sollte. Zverev schlug zurück, holte drei Spiele in Serie. Spektakulär wurde es im neunten Spiel, als Fritz bei Aufschlag des Deutschen vier Satzbälle vergab - ehe er den fünften zum 6:4 nutzte.
Zverev stand mit dem Rücken zur Wand, behielt zunächst aber die Nerven. Im sechsten Spiel wehrte der US-Open-Finalist von 2020 zwei Breakbälle ab.
Der Satz ging schließlich in den Tiebreak - und erneut war es Fritz, der sich im entscheidenden Moment Vorteile verschaffte und nach 3:26 Stunden mit 7:3 den Einzug ins Halbfinale perfekt machte.
Becker: "Fritz war der bessere Spieler"
"Kompliment an Fritz, der mutiger und variabler war als Zverev. Er sah fitter aus und hat verdient gewonnen, weil er der bessere Spieler war", befand Becker.
"Sascha hätte noch ein paar Prozent herausholen müssen, um Fritz zu schlagen. Der hat sein Spiel durchgezogen, war konstant und aggressiv. Dazu hat er gut serviert, seine Returns waren hervorragend", urteilte Mischa Zverev.
Einen Wunsch hatte Lokalmatador Fritz am Ende noch. Auf die Frage von Kyrgios, ob er im Halbfinale lieber gegen Frances Tiafoe oder Grigor Dimitrov spielen würde, entschied er sich ohne zu zögern für Tiafoe. "Die Leute würden doch gerne ein US-Halbfinale sehen", so der 26-Jährige.
Und dieser Traum wird Fritz und den Fans erfüllt: Tiafoe gewann gegen den Bulgaren, nachdem dieser im vierten Satz aufgeben musste.
Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Nadal reagiert auf Fall Sinner - und fordert Respekt für Meinungen
Ähnliche Themen
/images.sports.gracenote.com/images/lib/basic/geo/country/flag/large/2209.png)
/images.sports.gracenote.com/images/lib/basic/geo/country/flag/large/2206.png)