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Rafael Nadal und ATP Player Council nach umstrittenen Aussagen zu Wimbledon-Entscheidung in der Kritik

Tobias Laure

Update 12/05/2022 um 10:08 GMT+2 Uhr

Rafael Nadal hat als Mitglied des ATP Player Councils den russischen und belarussischen Tennisprofis seine Unterstützung signalisiert, nachdem diese infolge des Krieges gegen die Ukraine nicht in Wimbledon antreten dürfen. "Letztendlich ist das unsere Job: Die Spieler zu schützen und zum Wohle jedes einzelnen Spielers, den wir vertreten, zu arbeiten", erläuterte der Rekord-Grand-Slam-Champion.

Nadal: "Ich ziehe es vor, Ihnen keine klare Antwort zu geben"

Der Ausschluss russischer und belarussischer Profis durch die Organisatoren in Wimbledon schlägt weiter hohe Wellen in der Tennis-Szene. ATP und WTA hatten die Entscheidung bereits kurz nach Verkündung kritisiert - und auch im ATP Player Council, dem Spielerrat bei den Männern, steht man der Maßnahme ablehnend gegenüber.
"Das Einzige, was wir tun können, ist, mit Wimbledon und dem Rest des ATP-Managements in Kontakt zu bleiben, um die Dinge in die Wege zu leiten, die besser funktionieren, um jeden einzelnen Spieler in der ATP zu schützen", wird Rafael Nadal vom britischen "Telegraph" zitiert.
Der Superstar aus Spanien gehört zusammen mit weiteren prominenten Namen wie Roger Federer oder Andy Murray zum ATP Player Council. Sein Wort hat entsprechend Gewicht. Erst kürzlich bezeichnete er das Startverbot, das unter anderem Topprofis wie Daniil Medvedev oder Victoria Azarenka betrifft, als "sehr unfair".
Wimbledon wiederum hatte den Ausschluss verteidigt. "Wir glauben, dass wir im Rahmen der Möglichkeiten die verantwortungsvollste Entscheidung getroffen haben", erläuterte der Vorsitzende des All England Lanw and Tennis Club (AELTC), Ian Hewitt.

Wimbledon nur noch ein Show-Event?

Infolge dessen kam die Meldung auf, wonach es beim Rasenklassiker möglicherweise keine Punkte für die Weltrangliste geben werde - die ATP denke darüber nach, hieß es. "Dies könnte das größte Grand-Slam-Turnier auf den Status eines Show-Events reduzieren", schrieb der "Telegraph".
Bis jetzt wurde in dieser Hinsicht nichts offiziell.
Nadal wollte unterdessen keine Angaben darüber machen, wie er die Idee persönlich bewertet. "Ich habe keine klare Meinung dazu, also ziehe ich es vor, ihnen keine klare Antwort zu geben. Und das war's", wies der 35-Jährige entsprechende Nachfragen in Rom zurück. Man führe "private Gespräche im Council über diese Dinge, aber ehrlich gesagt denke ich, dass es nicht gut wäre, sie öffentlich zu machen".
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Reaktion auf Krieg: Wimbledon verteidigt Ausschluss-Entscheidung

Massiven Gegenwind schlug dem ATP Player Council derweil aus der britischen Politik entgegen. "Federer und Nadal sollten reinen Tisch machen. Wollen sie, dass Wladimir Putin scheitert oder ist es ihnen egal? Die Herren-Tour benimmt sich entsetzlich. Es ist, als hätte man da nicht gehört, was in der Ukraine passiert - oder es interessiert nicht", monierte Chris Bryant, Mitglied des Parlaments des Vereinigten Königreichs und Vorsitzender der parteiübergreifenden parlamentarischen Gruppe.
Im Umgang mit Wimbledon vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine gebe es indes keine ideale Lösung, unterstrich Nadal. Denn: "Wenn solche Dinge passieren, ist nichts perfekt."
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