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Carlos Alcaraz auf einem Niveau mit Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic? Günter Bresnik winkt ab

Celine Jäntsch

Update 19/07/2023 um 21:14 GMT+2 Uhr

Günter Bresnik sieht Shootingstar Carlos Alcaraz trotz seines jüngsten Wimbledon-Triumphs im Vergleich mit den sogenannten "Big Four" Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray noch nicht auf demselben Niveau. Der österreichische Trainer wollte sich auch den Lobeshymnen der Experten der Branche für das jüngste Wimbledon-Finale zwischen dem Spanier und Djokovic nicht hingeben.

Fulminanter Abschluss: Alcaraz entthront Djokovic in Wimbledon

"Der erste Satz war total schlecht, der vierte okay", sagte der 62-Jährige im Interview mit der österreichischen "Kleine Zeitung" über das Endspiel am vergangenen Sonntag. In den Medien war zeitweise vom besten Finale aller Zeiten gesprochen worden, die Superlative überschlugen sich nach Alcaraz‘ Fünfsatz-Erfolg über den Weltranglisten-Zweiten.
"Dem kann ich nicht zustimmen", verkündete der Österreicher nun. Zudem habe der Serbe über das "ganze Match hindurch nicht sein bestes Tennis gespielt". Der frühere Trainer von Dominic Thiem will zudem erkannt haben, dass die Motivation beim 23-maligen Grand-Slam-Sieger nach seinem Rekordsieg in Paris nicht mehr so hoch sei wie zuvor.
"Ich habe immer gesagt, dass bei Djokovic die Motivation verloren gehen wird, sobald es den ständigen Wettkampf mit Nadal und Federer nicht mehr gibt und er 23 Grand-Slam-Titel gewonnen hat. Alcaraz hingegen spielte befreit auf und tut sich gegen die Älteren leichter, die die sind am absteigenden Ast. Die Äste sind zwar hoch, aber eben absteigend."
Er sei dennoch überzeugt davon, dass Federer, Nadal, Djokovic und auch Murray zu ihren besten Zeiten "besser gespielt haben, als es Alcaraz heute tut". Auf die Frage, ob Nadal bei einer möglichen Rückkehr in den Tennis-Zirkus seinen Landsmann noch einmal fordern könne, sagte Bresnik: "Ja, wenn Nadal dieses Niveau noch einmal erreichen sollte."

Bresnik: "Das Niveau in den Top Ten ist nicht das beste"

Dennoch fand der Wiener auch lobende Worte für das neue Tennis-Wunderkind: "Er kann jeden einzelnen Schlag und ist bereits ein kompletter Spieler, vor allem ist er aber ein unglaublicher Athlet."
Mit Juan Carlos Ferrero habe er zudem "einen der besten Trainer an seiner Seite, der über extrem viel Erfahrung" verfüge und Alcaraz "keinen Raum für Blödheiten" lasse. Auf die Frage, ob der 20-Jährige eine ganze Ära prägen könne, gab sich Bresnik dann aber wieder weniger euphorisch.
"Er hat das Glück, dass er die Bühne betritt, wenn die Besten aller Zeiten ans Abdanken denken oder es bereits gemacht haben. Das Niveau in den Top Ten ist derzeit auch nicht das beste und in seiner Altersklasse ist er allein auf weiter Flur."
"Er könnte die nächsten Jahre dominieren, muss aber seine Erfolge erst bestätigen", so der 62-Jährige weiter. "Es kann immer etwas passieren, Verletzungen hatte er schon ein paar, aber es könnte ihm zum Beispiel auch einfach langweilig werden."
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