Wimbledon 2024: Mats Wilander erklärt im exklusiven Interview den Schlüssel für Novak Djokovic gegen Carlos Alcaraz

Tennis-Legende Mats Wilander sieht vor dem Finale der Männer in Wimbledon zwischen Novak Djokovic und Carlos Alcaraz leichte Vorteile für den Superstar aus Serbien. Im exklusiven Eurosport-Interview erklärte der siebenmalige Grand-Slam-Turniersieger, was Routinier Djokovic aus seiner Niederlage gegen den jungen Spanier Alcaraz im Endspiel des vergangenen Jahres an selber Stelle gelernt hat.

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Quelle: SNTV

"Novak hat einen mentalen Vorteil, aus dem einfachen Grund, dass er Carlos jetzt besser versteht als vor einem Jahr", stellte der 59-Jährige fest.
"Wenn Alcaraz auf dem Höhepunkt ist, ist er der beste Spieler, den wir alle vermutlich jemals in diesem Sport sehen werden", führte er aus.
"Aber wenn er sein Maximum nicht abruft, kann Novak eingreifen, das Spiel diktieren und das Momentum auf seine Seite ziehen - und es nutzen", so Wilander.
Konkret nannte der Schwede Djokovics Aufschlag als Schlüssel: "Sein Serve ist extrem wichtig. Denn wenn du mit Novaks Geschwindigkeit präzise aufschlägst, ist das für keinen Gegner zu spielen."
Alcaraz habe zwar ebenfalls an seiner Eröffnung gearbeitet, sei aber immer noch weit von der Perfektion entfernt, sagte der dreimalige French-Open-Champion.

Wilander: Djokovic mit körperlichen Vorteilen

Für Djokovic sei es zudem wichtig, die Ballwechsel nicht zu lange werden zu lassen: "Ich denke, Novak wird verstanden haben, dass es ihm hilft, je kürzer die Punkte sind. Denn je länger die Ballwechsel gehen, desto mehr Zeit hat Alcaraz, um sein Spiel zu entfalten."
Zudem sieht Wilander den Serben in einem besseren körperlichen Zustand: "Novaks beste Chance ist es, Alcaraz einfach niederzuringen, weil er physisch in einem Match über vier bis fünf Stunden einfach stärker ist als jeder dieser jungen Spieler."

Nachwirkungen bei Djokovic? Wilander sagt nein

Bei Alcaraz kritisierte der Schwede zudem die fehlende Konstanz in dessen Matches: "Carlos hat bewiesen, dass er ein würdiger Wimbledon-Champion ist, weil er sein bestes Tennis spielt, wenn er muss, aber gegen Novak ist es nicht genug, nur 60 Prozent der Zeit dein bestes Tennis zu spielen, sondern du musst das über mindestens 80 Prozent des Matches abrufen, sonst schlägst du ihn nicht."
Einschränkungen bei Djokovic durch dessen Meniskusverletzung bei den French Open wollte Wilander nicht erkennen: "Ich habe Novak noch kein einziges Mal sein Gesicht verziehen sehen. Er hat bisher keine Bälle abgeschenkt, bewegt sich so gut wie eh und je."

Wilander: Djokovic der Beste auf Rasen

"Er trägt nur eine Manschette an seinem Knie. Es hat also keinen negativen Effekt. Tatsächlich finde ich, dass es ihm hilft, weil es sein Spiel vereinfacht, ihn dazu anhält kurze Punkte anzustreben und das Match zu dominieren, was ihm gegen Carlos in die Hände spielt", erklärte der 59-Jährige.
Er sei nicht überrascht, wenn Djokovic gegen Alcaraz seinen achten Wimbledon-Titel gewinne, zog Wilander sein Fazit: "Für mich ist Novak nach dem Karriereende von Roger Federer immer noch der beste Rasenspieler auf der Welt."
Trotzdem sei der Serbe nur marginal favorisiert. "Er hat eine 51:49-prozentige Chance am Sonntag zu triumphieren", schloss Wilander.
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