Hallo und herzlich Willkommen zum Liveticker des WTA Finales in Singapur. Tim Wehinger begleitet live für euch das Match zwischen Caroline Wozniacki und Venus Williams. Viel Vergnügen!

Und mit dem Video des Tages, der überglücklichen Wozniacki beim Empfang ihrer Trophäe, verabschiedet sich Tim Wehinger von diesem packenden Tennisfinale. An dieser Stelle möchte ich Euch das ATP-Finale in Basel zwischen Roger Federer und Juan Martin del Potro ans Herz legen, welches Eurosport.de ab 15:00 Uhr live für Euch begleitet. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal!

Nach 1:29 Stunden gelingt Caroline Wozniacki ihr erster Sieg gegen die Altmeisterin aus Amerika und der größte Triumph ihrer langen Karriere. "Ich habe so gut gespielt und aufeinmal kam sie so stark zurück", gibt die 27-Jährige im Interview ihre Gedanken preiß und fügt an:

Williams gibt bei der Siegerehrung zu:

In einem extrem engen letzten Spiel entscheidet das Hawk-Eye zugunsten von Williams. Auch den ersten Matchball kann sie abwehren. Doch nach einem langen Ballwechsel ist der Schlag der Amerikanerin zu lang und Wozniacki retuniert beim zweiten Matchball und diesmal nutzt sie ihn. Mit einem Passierball sichert sie sich auch den zweiten Satz und damit den inoffiziellen Weltmeistertitel. Caroline Wozniacki wirft vor Freude ihren Schläger in die Höhe und fällt ihrem Vater in die Arme.

Williams hat nichts zu verlieren und geht großes Risiko ein. Mit enorm druckvollen Schlägen bringt sie sich zurück ins Spiel und platziert ihren Cross-Schlag haargenau vor der Linie. Was für ein Ballwechsel! Den Netz-Roller kann Wozniacki noch zurückbringen, doch Williams nutzt ihre komplette Spannweite und versenkt auch diesen Cross-Ball. Damit nutzt sie die Schwäche-Phase von Wozniacki und enscheidet das dritte Spiel in Folge für sich.

Es wirkt, als habe Williams nur ihre Ressourcen geschont. Mit einem wohlplatzierten Schmetterball beendet sie ihr eigenes Aufschlagspiel und startet damit ein mögliches Comeback.

Wozniacki serviert zum Championship-Ball. Ein entscheidender Punkt wird nach der Nutzung des Hawk-Eyes für Williams gut gegeben. Die Zuschauer toben. Natürlich wollen sie mehr von diesem klasse Tennis-Match sehen. Die Dänin wird nun etwas nervös. Sie ärgert sich merklich und beschwert sich bei der Schiedsrichterin. Den ersten Break-Ball kann sie noch abwehren, doch den zweiten nutzt Venus Williams für sich. Piotr Wozniacki versucht seine Tochter zu beruhigen und die Konzentration auf das Spiel zurückzulenken.

Die Amerikanerin kommt nun auch im zweiten Satz an. Ihr gelingt es einen extrem platzierten Schmetterball zu setzen und auch die wuchtigen Grundschläge vom Beginn der Partie sind nun wieder zu finden. Zumindest das sechste Spiel holt sich Williams. Doch handelt es sich hier nur noch um Ergebnis-Kosmetik, oder kann Williams noch einmal zurückkomen?

Mittlerweile zeigt sich der Altersunterschied von zehn Jahren zwischen den Spielerinnen deutlich. Die 37-Jährige Williams kommt bei einem Ballwechsel mit 25 Kontakten merklich ins Schwitzen und greift immer öfter zum Handtuch. Wozniacki versucht ihre physische Überlegenheit zu nutzen und erspielt sich zwei Break-Chancen. Williams Ball landet weit hinter der Grundlinie. Bei diesem Stand riecht das schon sehr nach einer Vorentscheidung. Es steht nun 4:0.

In dieser Phase der Partie schleichen sich im Spiel der Amerikanerin zu viele Fehler ein. Es bietet sich ihr die Möglichkeit zum dritten Mal das Re-Break zu schaffen, doch diese Top-Chance kann Williams nicht nutzen. Zu viele ihrer Bälle landen im Moment im Netz. So auch bei Spielball Wozniacki, die ihr Aufschlagspiel somit doch noch für sich entscheidet. Williams lässt frustriert den Schläger hängen.

Vermutlich kommt es Wozniacki zugute, dass sie auch im zweiten Satz beginnen darf. Sie zieht ihr Spiel weiter durch und sichert sich ihr Aufschlagspiel zu null. Obwohl Williams im nächsten Spiel wieder ihren Hammer-Aufschlag nutzen kann, das nächste Ass erzielt und gegen die Returns der Dänin ankämpft, kann sie das nächste Break nicht verhindern. Im Moment marschiert Wozniacki in Richtung Final-Titel.

Dass Williams das höhere Risiko eingeht, spiegelt sich auch in der Statistik wieder. Sie weist sowohl mehr "Winner" als auch mehr "unforced errors" auf. Nach der Serie von drei Winnern im vorangegangen Spiel legt die Amerikanerin jetzt eine Reihe von drei leichten Vorhand-Fehlern nach. Wozniacki bekommt damit die Chance zwei Satzbälle zu nutzen und verwandelt den ersten auch direkt. Damit legt die Dänin vor und entscheidet den ersten Durchgang für sich.

Was für ein niveauvolles WM-Finale! Auch Williams kann wuchtige Grundschläge. Mit drei dieser Schläge sichert sie sich ihrerseits die Break-Chance und nutz diese auch. Erneut gelingt ihr die Antwort mit dem Re-Break.

Bei eigenem Aufschlagspiel kann Williams schon ihr drittes Ass platzieren. Wozniacki kämpft für ihr nächstes Break und bringt die Amerikanerin mit sehr langen sowie platzierten Cross-Bällen in die Bredouille. Ein Traum-Longline-Ball bringt ihr dann auch die erhoffte Break Chance. Und es bleibt dabei: Je länger der Ballwechsel, desto größer die Chancen für Wozniacki zu punkten. Sie holt sich ihr zweites Break und schlägt nun zum Satzgewinn auf.

Mit viel Glück holt sich die Rechtshänderin aus Dänemark den Spielball. Das Spielgerät springt von der Netzkante und landet kurz hinter dem Netz - unerreichbar für Williams. Diese Chance nutzt Wozniacki und sichert sich damit ihr viertes Spiel

Und mit einem unglaublich langen Cross-Rückhand Schlag gelingt es der Altmeisterin sofort zurückzuschlagen. Auch wenn sich die Dänin noch so streckt kommt sie nicht mehr an den Ball. Williams sichert sich damit das Re-Break.

Den ersten Punkt im vierten Spiel entscheidet Wozniacki mit einem gewagten Lob gegen die 1,85 m große Williams für sich. Einen weiteren Punkt gibt die US-Amerikanerin durch einen Netz-Fehler ab. Auch wenn die ältere Williams-Schwester versucht lange Ballwechsel zu vermeiden schafft es die Dänin doch mit kräftigen Returns Druck zu erzeugen. Mit einem platzierten Rückhand-Longline-Schlag ermöglicht sie sich ihren ersten Break-Ball. Den zweiten kann Wozniacki für sich nutzen und holt sich damit ein Break vor.

Auch Williams ist sofort auf Betriebstemperatur und bringt ihr Aufschlagsspiel souverän nach Hause. Dabei gelingt ihr das erste Ass der Partie und die Amerikanerin punktet mit einem schönen Cross-Volley am Netz, an dem sie sich schon im ersten Satz versuchte.