WTA Rom: Aryna Sabalenka mit zwei Gesichtern an die Spitze der Welt - Grand-Slam-Siegerin fühlt sich "wie eine Bitch"
Update 09/05/2025 um 12:13 GMT+2 Uhr
Der Titelgewinn in Madrid zementierte die Vormachtstellung von Aryna Sabalenka auf der WTA-Tour. Nebengeräusche waren jedoch auch in der spanischen Hauptstadt zu vernehmen. Im Viertelfinale gegen Marta Kostyuk fiel die Belarussin durch unsportliches Verhalten auf, welches für die 27-Jährige aber zum Alltag auf dem Court gehört. Ohne ein zweites Gesicht komme man laut Sabalenka nicht weit.
Sabalenka bricht in Gelächter über Fan-Kommentar aus
Quelle: Perform
Marta Kostyuk stand die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben.
Wenige Augenblicke zuvor hatte Aryna Sabalenka im Viertelfinale von Madrid eigenmächtig den Tiebreak beim Stand von 4:5 unterbrochen, sich über den einsetzenden Regen beschwert. Die Schiedsrichterin ließ sich auf die Mätzchen ein und gewährte der Belarussin einen weiteren ersten Aufschlag.
Ein taktisches Zeitspiel, um den Rhythmus der Gegnerin im entscheidenden Moment zu brechen - mit Erfolg. Wenig später machte sie den Halbfinaleinzug klar (7:6, 7:6), im Finale triumphierte sie schließlich über Coco Gauff (6:3, 7:6).
"Sie hat von selbst aufgehört, niemand hat sie aufgehalten!", ging Kostyuk den Referee an. "Sie sagte: 'Ich schlage nicht auf.' Wie kann das danach erster Aufschlag sein?" Im Austausch mit ihrem Team am Spielfeldrand wurde sie noch einmal deutlich: "Die wird nie einen Fairness-Preis gewinnen, so viel ist sicher."
Sabalenka: "Kurz gesagt, eine Bitch"
An Sabalenka prallen derlei Anschuldigungen mittlerweile komplett ab. Immerhin hat die Nummer eins der Welt ein anderes Verständnis von den Geschehnissen auf dem Platz.
Den Lauf der Dinge zu akzeptieren, das ist nicht Sabalenkas Art. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin hat das Zepter gerne selbst in der Hand. "Ich wusste, dass ich einen Doppelfehler machen würde", meinte sie nach dem Vorfall in Madrid. "Also habe ich entschieden, dass das Spiel nicht weitergehen kann. Ich bin froh, dass ich es getan habe."
Ob Hartplatz, Rasen oder Sand - auf dem Court ist jeder auf sich allein gestellt. Sabalenka macht das Beste daraus - und greift dabei gerne mal auf ihr zweites Gesicht zurück.
"Auf dem Platz bin ich eine sehr unangenehme Person, bin geradezu böse", gab sie in einer Medienrunde im Vorfeld des WTA-Turniers in Rom (6. bis 18. Mai), wo sie am Freitag Anastasia Potapova zum Auftakt locker 6:2, 6:2 besiegte, einen Einblick. "Kurz gesagt, eine Bitch. So haben sie mich hier auch genannt. Wahrscheinlich besitze ich einfach nur diese Gier und Hartnäckigkeit."
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Aryna Sabalenka
Fotocredit: Getty Images
Sabalenka: "Man muss gemein sein"
In der italienischen Hauptstadt zählt Sabalenka natürlich zu den Favoritinnen, nach der Finalpleite im vorangegangenen Jahr gegen Iga Swiatek (2:6, 3:6) soll dieses Mal der Titel her. Wenn sie dafür ihre Gegnerinnen auch mal mental zermürben muss - warum nicht?
"Man muss gemein sein", hob die zweimalige Australian-Open-Siegerin hervor. "Abseits des Platzes kann man natürlich ein gutes Mädchen sein. Auf dem Court muss man gemein, hungrig, gierig und sehr unangenehm sein."
Ungemütlich und brutal ehrlich, das ist die Devise von Sabalenka. Die Art und Weise mag zwar nicht immer zum eleganten und sauberen Image des Tennis passen - der Erfolg gibt ihr aber Recht.
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