Anne Haug und Laura Philipp werden Zweite und Dritte auf Hawaii: Erstes deutsches Doppelpodium bei Ironman-WM

Haug fehlten drei Minuten für ihren zweiten Triumph auf Big Island. Bei ihrer fünften Teilnahme holte die Bayreutherin ihre fünfte Medaille, neben dem Sieg im Jahr 2019 gab es noch drei dritte Plätze.

Die Britin Lucy Charles-Barclay stand nach vier WM-Silbermedaillen diesmal auf dem obersten Treppchen. Philipp holte nach zuvor zwei vierten Plätzen mit achteinhalb Minuten Rückstand ihre erste Medaille in Kailua-Kona.

Die beiden deutschen Hoffnungen absolvierten für ihre Verhältnisse ein ordentliches Schwimmen, blieben bis auf Charles-Barclay auf Tuchfühlung zu den Favoritinnen. Auf der Radstrecke zog Philipp dann an Haug vorbei und ging als Dritte mit gut zehn Minuten Rückstand auf die Laufstrecke. Haug folgte als Siebte anderthalb Minuten dahinter. In ihrer Lieblingsdisziplin stürmte sie dann vorbei an Philipp auf Rang zwei. Die überholte ihrerseits drei Kilometer vor dem Ziel aber noch die US-Amerikanerin Taylor Knibb.

"Es ist ein mega deutsches Ergebnis", schwärmte Haug im "HR" nach ihrer fünften Medaille beim fünften Start: "Ich bin sehr müde, aber überglücklich. Es war alles, was ich rausholen konnte. Deshalb bin ich super zufrieden." Dabei konnte sie auch verschmerzen, dass sie sich mit 40 Jahren nicht zur ältesten Weltmeisterin krönen konnte.

"Ich war sehr emotional, musste sehr kämpfen", sagte Philipp: "Es ist einfach richtig toll und belohnt mich für die ganze Arbeit. Ich bin stolz."

Wie die 36-Jährige via Instagram mitteilte, habe sie sich zwei Stunden nach dem Rennen bei extremer Hitze nicht mehr auf den Beinen halten können und sei zur Behandlung ins Medizinzelt gebracht worden. Sowohl die obligatorische Pressekonferenz als auch die angedachte Party musste die Heidelbergerin absagen.

"Ich vermute, dass ich alles da draußen gelassen habe", kommentierte sie ihren Zusammenbruch. Nach zuvor zwei undankbaren vierten Plätzen auf Big Island war Philipp in diesem Jahr mit letzter Kraft und einem Überholmanöver drei Kilometer vor dem Ziel doch noch auf einen Medaillenrang gestürmt.

Erstmals waren die Frauen allein im Ironman-Mekka Hawaii am Start. Die Männer hatten bereits Anfang September in Nizza ihren Weltmeister gekrönt, der Hesse Patrick Lange war beim Sieg des Franzosen Sam Laidlow Zweiter geworden.

(SID)