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24h von Le Mans 2016: Herkulesaufgabe für Audi

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 18/06/2016 um 11:17 GMT+2 Uhr

Schwierige Ausgangssituation für Audi vor dem 24-Stunden-Klassiker in Le Mans. Die Ingolstädter, die 14 der vergangenen 16 Ausgaben für sich entschieden haben, gehen mit Sorgen in das Langstrecken-Highlight. Das aggressive Konzept des R18 ist brandneu und daher noch nicht so ausgereift. Und die Trainingstage haben die Lage nicht wirklich vereinfacht.

Audi R18, Lucas di Grassi

Fotocredit: AFP

Beim Auto der dreimaligen Sieger Andre Lotterer, Benoit Treluyer und Marcel Fässler mit der Nummer 7, das in der Startaufstellung auf Platz sechs liegt, gab es im Freien Training am Mittwoch ein Benzinleitungsleck, die Nummer 8 von Lucas di Grassi, Loic Duval und Oliver Jarvis - im Qualifying Fünfter - erwischte es noch schlimmer: Sie standen am Mittwoch geschlagene drei Stunden und 20 Minuten an der Box, weil die Vorderachse repariert werden musste.
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Der Grund: Weil di Grassi im Freien Training über die Randsteine in der ersten Kurve gerumpelt war, fiel das Hybridsystem aus, mit dem die Vorderachse angetrieben wird. "Er hat sich am Eingang verbremst, die Kurve nicht mehr gekriegt und fuhr direkt über diesen Randstein", kennt Audi-Pilot Oliver Jarvis den genauen Auslöser für das Problem. "Da erwischte er einen ziemlichen Schlag."

Hybridausfall bereitet Sorgen

Technikchef Jörg Zander erklärt: " Es ist immer ein Risikomanagement. Die vertikalen Lasten beim Überfahren von Randsteinen belasten auch die Systeme." Genau so ein Zwischenfall kann aber in einem 24-Stunden-Rennen, für das noch dazu Regen prognostiziert wird und bei dem unzählige Überrundungsmanöver anstehen, jederzeit wieder passieren.
Was dann? "Wir haben jetzt ein paar Abläufe, die dafür sorgen sollten, dass die Auswirkungen in so einem Fall nicht die gleichen sein werden", meint Jarvis. "Wir hoffen, dass es kein Problem sein wird."
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Le Mans: Die Highlights des Qualifyings

Darüber hinaus wurden die Piloten dazu angehalten, beim Überfahren der Randsteine kein unnötiges Risiko einzugehen. Keine einfache Ausgangssituation in einem Rennen, in dem die drei Hersteller auf Augenhöhe liegen, die Titelverteidiger aber das ausgereifteste Konzept haben.

Setup-Basis von Vortest gibt Hoffnung

Das Wetter tat Audi im Vorfeld des Rennens auch nicht gerade einen Gefallen. Bei den ständig wechselnden Bedingungen repräsentative Daten zu sammeln, ist eine Wundertüte. Audi-Ass Lotterer versucht zu beruhigen: "Im Freien Training war das Handling sicher nicht ideal, aber wir müssen cool bleiben und dürfen das Auto nicht zu sehr ändern, denn die Basis war beim Vortest sehr gut."
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Le Mans: Der Youngster und der älteste Pilot im Fahrerfeld

Zur Erinnerung: Beim Le-Mans-Vortest an der Sarthe hatten die Ingolstädter durch di Grassi die Bestzeit geholt und sich in Sachen Tempo in die Favoritenrolle geschoben. Man habe nach den Schwierigkeiten im Freien Training "ein bisschen mehr in diese Richtung gearbeitet", verrät Lotterer. "Ich bin das Auto dann wegen des Regens nicht mehr gefahren, aber Benoit ist zuversichtlich."

Heftiger Regen nicht optimal für Audi

Apropos Fahren - auch auf Kilometer kamen die Audi-Fahrer nur bedingt. Jarvis absolvierte - unter anderem wegen des Problems an der Vorderachse - nicht einmal zehn schnelle Runden, zudem waren die Bedingungen alles andere als ideal. "Ich bin glaube ich fünf Runden bei Dunkelheit gefahren und eineinhalb Runden im Regen", ächzt Jarvis. "Für uns Fahrer ist das ein sehr hartes Jahr - wir gehen mit sehr wenig Vorbereitung in dieses Rennen."
Unter diesen Vorzeichen wäre der laut Wetterbericht im Rennen sicher eintreffende Regen eine Chance für Audi, da das Chaos auch das gut aussortierte Porsche-Team treffen könnte. Doch auch diesbezüglich spricht nicht alles für die Ingolstädter: Bei heftigem Regen scheint Audi gegenüber Porsche und Toyota etwas im Nachteil. Fakt ist aber auch: Die Truppe von Wolfgang Ullrich hat schon mehrmals bewiesen, dass man sie in Le Mans nie abschreiben sollte - auch unter schwierigsten Bedingungen.
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