FC Bayern: Arturo Vidals Wiedersehen mit Leverkusen - Respekt nur beim Torjubel
VonSID
Update 28/08/2015 um 17:54 GMT+2 Uhr
Es dauert genau eine Halbzeit, dann ist der "Krieger" kampfbereit: Auch vor dem Duell mit Ex-Klub Bayer Leverkusen lässt der kantige Arturo Vidal erst einmal seinen markigen Irokesen-Look in Form bringen, bevor er sich dem Rendezvous mit der Vergangenheit ohne Gnade stellt. "Da ruht die Freundschaft, das sind meine Gegner", sagte Vidal vor dem Topspiel (18.30 Uhr im Liveticker auf eurosport.de).
2015-16, Bundesliga, Bayern Munich, Arturo Vidal (imago)
Fotocredit: Imago
Rasch hat sich der Chilene seit seinem Wechsel von Juventus Turin beim Fußball-Rekordmeister eingelebt, und selbst für sein Markenzeichen schon einen vertrauenswerten Spezialisten gefunden. "Ein italienischer Friseur schneidet mir die Haare vor dem Spiel. Das dauert 45 Minuten", erzählte der 37-Millionen-Mann, der freilich trotz der knüppelharten Zweikampfführung seinem früheren Verein keineswegs respektlos gegenübertreten wird.
Beim einem möglichen Torjubel hat Vidal Zurückhaltung angekündigt, weil er Leverkusen noch "immer im Herzen" trage. Vier Jahre, von 2007 bis 2011, hat Vidal für die Werkself gespielt, dort hat er Fuß gefasst im europäischen Top-Fußball. Vidal empfindet bis heute Dankbarkeit und deshalb ist es für ihn "ein spezielles Spiel".
Erster richtiger Prüfstein für die Bayern
Für den FC Bayern ist das Duell überdies so etwas wie der erste richtige Prüfstein der Saison, nicht zuletzt weil Bayer offenkundig an Reife hinzugewonnen hat - jedenfalls nach den Eindrücken des überzeugenden 3:0 gegen Lazio Rom im Champions-League-Play-off. Leverkusens Coach Roger Schmidt ist daher auch nicht bange. Es gebe keine "größere Herausforderung" als den FC Bayern, sagte er zwar, schickte jedoch hinterher: "Wir sind im Fluss und wollen etwas mitnehmen."
Vidal hat dieses Bayer-Rückspiel am Mittwochabend ebenfalls gesehen und rät zu höchster Wachsamkeit, zumal der kommende Gegner die ersten beiden Bundesligaspiele für sich entschieden hat und auf den Abgang von Heung-Min Son (Tottenham Hotspur) flott mit dem Kauf von Kevin Kampl (Borussia Dortmund) reagierte.
Vidal warnt vor Leverkusen
"Leverkusen spielt ab der ersten Minute Pressing, da müssen wir aufpassen", sagte Vidal, und Trainer Pep Guardiola ergänzte: "Leverkusen ist ein einzigartiger Gegner, du hast keine Zeit zum Überlegen. Wir sollten besser den Ball laufen lassen als unsere Beine."
Nun sind die Münchner gleichwohl ebenso erfolgreich gestartet, und aufpassen muss Leverkusen umso mehr. Die Offensive um den raketenschnellen Douglas Costa, den wieder fitten Arjen Robben sowie Thomas Müller und Robert Lewandowski präsentiert sich gerade in einer beeindruckenden Frühform. Lediglich die Personalprobleme in der Defensive müssen die Bayern bewältigen.
Defensivprobleme bei den Bayern
Medhi Benatia fehlt verletzt, Jerôme Boateng ist gesperrt. Zudem wird Pierre-Emile Höjbjerg nicht mehr zum Kader gehören und bis zum Ende der laufenden Saison an Schalke 04 ausgeliehen. Ungeachtet der Transferspekulationen soll Innenverteidiger Dante aber zum Aufgebot gehören, jedenfalls sagte dies Guardiola.
Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge bereiten aber weder der Engpass in der Abwehr noch die Personaldiskussionen Sorgen, er sieht das Team von Guardiola bestens gerüstet für die Triple-Jagd. "Wir haben Qualität und Mentalität. Dieser Mix kann uns weit tragen", schrieb er im Vorwort des Stadionmagazins.
Vidal: "Meine Spielweise ist anders"
Auch das 3:0 der Werkself im Play-off-Spiel zur Champions League gegen Lazio Rom hat Vidal gesehen und warnt deshalb vor dem Spiel am Samstag: "Leverkusen spielt sehr aggressiv. Die spielen ab der ersten Minute Pressing, da müssen wir aufpassen." Bayern und Bayer sind jeweils mit zwei Siegen in die Saison gestartet.
Seit seinem Abschied aus Leverkusen habe er bei Juve "viel dazu gelernt - auch, mehr mit dem Kopf zu spielen. Meine Spielweise ist anders."
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