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VfL Wolfsburg gewinnt DFB-Pokal und versaut BVB-Trainer Jürgen Klopp den Abschied

Christoph Volk

Update 30/05/2015 um 23:06 GMT+2 Uhr

Der VfL Wolfsburg hat BVB-Coach Jürgen Klopp im Pokalfinale den Abschied vermasselt. Der Werksklub gewann durch das verdiente 3:1 (3:1) erstmals den Pokal und holte damit seinen ersten Titel seit der Meisterschaft 2009. Nach dem frühen Rückstand durch Pierre-Emerick Aubameyang (5.) drehten Luiz Gustavo (22.), Kevin De Bruyne (33.) und Bas Dost (38.) das Spiel noch zugunsten des Vize-Meisters.

Der DFB-Pokalsieger 2015: VfL Wolfsburg

Fotocredit: Imago

Die Lehren:
Eigentlich war alles schon für das schwarz-gelbe Happy End angerichtet. Dortmund legte furios los und ging früh in Führung. Wolfsburg war deutlich geschockt und wackelte, der BVB verpasste es allerdings nachzusetzen. Dann schlugen die "Wölfe" im Stile einer Spitzenmannschaft zurück. Innerhalb von 16 Minuten drehten sie die Partie und sorgten für klare Verhältnisse.
Wie so häufig in dieser Spielzeit machte der BVB eine starke Partie, scheiterte aber am letzten Pass. Mal wurde zu kompliziert gespielt, mal stand der Empfänger im Abseits. So hatte Wolfsburg keine große Mühe, den Zwei-Tore-Vorsprung zu verteidigen und blieb seinerseits bei Kontern brandgefährlich. Wären die konsequenter und zielstrebiger zu Ende gespielt worden, hätte das Ergebnis auch höher ausfallen können.
Für die Borussen endete nach folgenschweren Defensiv-Blackouts der Traum vom Happy End einer verkorksten Saison, die nach einer Aufholjagd in der Rückrunde vom letzten Tabellenplatz zumindest noch auf Rang sieben und in die Qualifikationsrunde für die Europa League führte. Der BVB verlor wie im Vorjahr das Finale und verpasste den vierten Pokalsieg seiner Vereinsgeschichte.
Die Stimmen:
Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Dass der Pokal mein erster Titel ist, habe ich noch nicht so realisiert. Ich bin einfach nur stolz auf meine Mannschaft. Mit dem Ausgleich kam der Mut zurück und wir wurden aggressiver in den Zweikämpfen."
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Die Enttäuschung ist riesig, weil die Niederlage so unnötig war. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, hätten das 2:0 machen können und dann drehen die Wolfsburger das Spiel. So ist Fußball. Bei Rodríguez‘ Foul an Aubameyang hätten wir einen Elfmeter bekommen müssen. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass das Leben weiter geht. Es waren sieben wunderschöne Jahre in einem geilen Klub. Der Abschied von den Jungs wird ein hartes Brot.
Bas Dost (VfL Wolfsburg): "Nach dem 0:1 haben wir gezeigt, dass wir immer gefährlich sind. Für mich war das ein unglaubliches Jahr. Es hat auf der Tribüne angefangen und als ich meine Chance bekommen habe, habe ich meine Tore gemacht. Das ist einfach unglaublich."
André Schürrle (VfL Wolfsburg): "Wir haben es uns allem in allem verdient und das Gefühl ist einfach nur geil. Ich gehe jetzt von einer sehr, sehr langen Nacht mit vielen guten Getränken aus."
Sebastian Kehl (Borussia Dortmund): "Nach solch einer verkorksten Saison noch die Chance auf einen Titel zu haben, hätte ich mir nicht schöner wünschen können. Aber es ist eben kein Wunschkonzert. Die Wolfsburger waren über 90 Minuten besser und haben den Pokal verdient."
Die Höhepunkte:
5. TOOOR für Borussia Dortmund! Aubameyang mit dem Blitzstart! Durm trägt den Ball bis kurz vor den 16er und legt dann rechts raus zu Kagawa. Dessen Flanke kommt perfekt für Aubameyang, der den Fuß reinhält und ins lange Eck trifft! Das sah im ersten Moment stark nach Abseits aus, Rodríguez hat aber gepennt und rückte nicht rechtzeitig raus. Der Treffer ist absolut regulär, 1:0 für die Borussia!
7. Die Antwort der Wolfsburger lässt nicht lange auf sich warten! Dost schirmt den Ball im 16er gut gegen Subotic ab und legt dann quer auf Perisic. Dessen flacher Schuss aufs rechte Eck zwingt Langerak zur ersten Glanzparade. Der Australier taucht rechtzeitig ab und fischt die Kugel noch raus.
22. TOOOR für den VfL Wolfsburg! Gustavo gleicht aus! Naldo mit einem Freistoß-Hammer aus gut und gerne 30 Metern, den er clever um die Mauer herum dreht. Langerak ist zwar dran, kann aber nur in die Mitte abklatschen. Gustavo kommt angerauscht und drückt den Abpraller aus wenigen Metern ins rechte Eck. Neuer Spielstand: 1:1!
33. TOOOR für den VfL Wolfsburg! De Bruyne bringt die "Wölfe" mit einem Traumtor in Führung! Wolfsburg macht Druck und belohnt sich. Caligiuri legt die Kugel an der linken Strafraumecke ab für de Bruyne, der den Dropkick nimmt und ihn millimetergenau links unten ins Tor jagt! Ein sensationeller Treffer zum 2:1 für die Niedersachsen.
38. TOOOR für den VfL Wolfsburg! Dost erhöht auf 3:1! Jetzt nehmen die "Wölfe" den BVB auseinander! Dost bedient Perisic auf rechts, der wird nicht entschieden genug von Schmelzer unter Druck gesetzt und kann flanken. Subotic verliert Dost aus den Augen, der am langen Pfosten ungehindert einköpfen kann.
42. Da hat nicht viel gefehlt zum Anschlusstreffer! Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld ist Hummels völlig blank. Sein Kopfball aufs rechte Eck ist gut, aber nicht genau genug - die Kugel rauscht knapp am Pfosten vorbei. Benaglio wäre da wohl nicht mehr drangekommen.
44. Jetzt hat Wolfsburg richtig Dusel! Kagawa chippt den Ball klasse in den 16er zu Aubameyang, der völlig frei vor Benaglio steht. Rodríguez kommt von hinten angegrätscht und stört den Gabuner im Abschluss, der die Kugel drüber setzt. Das ist Dusel, weil die Pfeife von Brych stumm bleibt. Rodríguez trifft da nur Aubameyang, der fällige Elfmeter wird den Dortmundern aber verwehrt.
48. Langerak verhindert das vierte Gegentor! Ausgangspunkt ist ein super Pass von de Bruyne durch die Schnittstelle auf Caligiuri. Durm ist vor dem Italiener am Ball und spielt einen katastrophalen weil viel zu kurzen Rückpass auf Langerak. Caligiuri läuft durch und will die Kugel ins kurze Eck spitzeln, doch Langerak fährt den Arm aus und pariert. Wenn Caligiuri da quer auf den mitgelaufenen Dost legt, steht es 4:1. Der Niederländer beschwert sich da aus gutem Grund.
50. Und das muss der Anschlusstreffer sein! Reus bringt den Ball von der linken Seite flach an den Fünfer, wo Kagawa seinen Gegenspieler abschüttelt und mit dem langen Bein noch dran kommt. Die Kugel berührt den rechten Pfosten noch leicht. Da darf man gerne mehr draus machen, aber dem Japaner fehlten da ein paar Zentimeter.
65. Wolfsburg vergibt den nächsten Matchball! In der Vorwärtsbewegung leistet sich Hummels einen Fehlpass, der teuer werden kann. Dost trägt die Kugel in die gegnerische Hälfte und legt am 16er quer auf Caligirui. Der schiebt die Kugel aufs rechte Eck, doch mit vereinten Kräften können Durm und Langerak noch abwehren.
71. Kagawa mit einem tollen Solo gegen drei Wolfsburger, dann nimmt er Piszczek auf dem rechten Flügel mit. Dessen scharfe Hereingabe landet über Umwegen bei Mkhitaryan, der bekommt aus rund zehn Metern aber nicht genügend Druck hinter den Ball. Benaglio ist rechtzeitig in die rechte Ecke abgetaucht und begräbt den Ball unter sich.
Der Kracher:
Henrikh Mkhitaryan soll laut des kommenden BVB-Trainers Thomas Tuchel unbedingt bleiben, damit kann man in Dortmund quasi schon für das nächste Pokalfinale planen. Der Armenier stand in den vergangenen sieben Jahren immer mit seinem Klubs im Finale des nationalen Pokals.
Im Abseits:
"Feurige“ Dortmunder Fans“. Nebeltöpfe vor dem Anpfiff, Bengalos zu Beginn der zweiten Hälfte: Dank seiner "Fans" wird Dortmund in den kommenden Tagen noch vom DFB hören.
Die Statistik: 2
90 Minuten plus Nachspielzeit haben den Wolfsburgern gereicht, um nach dem Gewinn der Meisterschaft 2009 den zweiten Titel der Vereinsgeschichte zu holen.
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