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Klopp lebt den "Traum aller Borussen"

Tobias Hlusiak

Publiziert 29/04/2015 um 08:30 GMT+2 Uhr

In München hätte für Jürgen Klopp fürs Erste der Vorhang auf der großen Showbühne fallen können. Dass es ganz anders kam, feierte Borussia Dortmunds Trainer ausgelassen und völlig losgelöst.

Ausgelassen: Jürgen Klopp

Fotocredit: Imago

Die Spieler waren schon in den Katakomben verschwunden, da wurde es noch einmal richtig laut.
Jürgen Klopp sprintete nach Beendigung eines TV-Interviews von der Mittellinie los, um mit den immer noch knapp 10.000 Dortmundern in der Nordkurve zu feiern.
Unter dem Jubel der Fans reckte "Kloppo" mehrfach die Faust in den Himmel, riss sich die Mütze vom Kopf und verbeugte sich. Dann drehte er sich um, winkte hier und dort breit grinsend ins Publikum, bevor er im Inneren der Allianz Arena verschwand.
Es war sein ganz persönlicher Auftritt, sein Adrenalinventil am Ende dieses - besonders für ihn - emotionalen Abends.
Der 3:1-Sieg, den Borussia Dortmund nach 120 intensiven Minuten und anschließendem legendären Elfmeterschießen in München errang - für Klopp schien er nicht zuletzt eine Genugtuung zu sein.
BVB-Party dröhnt durch Bayerns Stadion
Man kann nachvollziehen, was in einem Mann vorgeht, der sich über sieben Jahre auf und neben dem Platz erbitterte Duelle mit dem immer gleichen Rivalen lieferte. Beim vorerst letzten großen Showdown als Sieger vom Platz zu gehen; es gibt schlechtere Dinge.
Jürgen Klopp - diesem emotionalen Menschen - konnte man jedenfalls jedes einzelne der vielen positiven Gefühle ansehen, die dieser Erfolg in ihm auslöste.
Und er hielt sie nicht zurück. Bis weit nach Mitternacht feierte der Trainer mit seiner Mannschaft in der Kabine. Weißbier und Brezen soll es dort gegeben haben. Genauso wie laute Musik. Diese war in den Katakomben des Stadions nicht zu überhören.
"Sorry, dass wir so laut waren", sagte Klopp später mit einem Augenzwinkern und schob gleich eine plausible Erklärung hinterher: "Wir hatten dieses Jahr noch nicht allzu viel Grund zu feiern. Deswegen ist dieser Abend etwas ganz besonderes."
"Ab der 70. Minute haben wir es uns langsam verdient, hier heute als Sieger vom Platz zu gehen. Mitch hat super gehalten und unser Tor war fantastisch. Großes Tennis", fasste der 47-Jährige die abendfüllende sportliche Darbietung der zwei herausragenden deutschen Fußballmannschaften der letzten Jahre gewohnt launig zusammen.
Klopp korrigiert eigenen Fehler
Dass seiner Mannschaft bis 20 Minuten vor Schluss so gut wie gar nichts gelungen war, hatte Klopp zwar ebenfalls gesehen. Genau wie die von ihm selbst verursachten Ungereimtheiten in der Aufstellung, die der Trainer durch die Hereinnahme Henrikh Mkhitaryans für Shinji Kagawa korrigierte.
All das trat aber in den Hintergrund. Wichtig war der Sieg. Wichtig war das Zulassen der puren Freude. Wichtig war, dass er weiter besteht, der Traum von einer letzten großen Ehrenrunde auf dem Borsigplatz - mit dem DFB Pokal.
Klopp selbst hatte ihn beschworen, als er seinen Abschied verkündete. Nach dem Sieg in München sprach er nun vom "Traum aller Borussen".
Zorc wünscht sich "verdienten Abschied"
Durch den Einzug ins Finale gegen den Sieger der Partie zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Wolfsburg (ab 20:30 Uhr im Liveticker bei eurosport.yahoo.de) bekommt der BVB nun einerseits die Chance, eine eigentlich unsagbar schlechte Saison mit einem Titel und dem gleichzeitigen Einzug in das internationale Geschäft zu retten.
Andererseits wird das Endspiel am 30. Mai zur großen Abschiedsgala für Klopp. "Das Stadion wird überwiegend gelb sein", blickt der Coach auf sein drittes Pokalfinale mit der Borussia. "Das wird ein großer Tag!"
Manager Michael Zorc sprach schließlich aus, was sowieso alle "Schwarz-Gelben" dachten: "Nun auch das Finale zu gewinnen, das wäre für Jürgen nicht nur ein wunderschöner sondern auch absolut verdienter Abschied!"
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