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Rio 2016: Deutschlands Ruderer sorgen für gemischte Gefühle - Frauen-Doppelvierer überzeugt

VonSID

Publiziert 07/08/2016 um 06:54 GMT+2 Uhr

Der Frauen-Doppelvierer hat seine Goldambitionen untermauert, doch beim stürmischen Auftakt der olympischen Regatta musste die deutsche Ruder-Flotte einige Rückschläge verkraften. Während die Crew um Schlagfrau Lisa Schmidla beim Vorlaufsieg Wind und Wellen trotzte und direkt ins Finale einzog, muss der hochgehandelte Doppelvierer der Männer den kräftezehrenden Umweg über den Hoffnungslauf nehmen.

Frauen-Doppelvierer: Deutschlands Ruderer in Rio.

Fotocredit: AFP

Der Doppelvierer um Schlagmann Hans Gruhne musste sich im Vorlauf auf der Lagoa Rodrigo de Freitas mit Platz drei hinter Estland und der Ukraine begnügen und ließ danach die Köpfe hängen. "Das war nichts. Wir haben uns ein bisschen selber geschlagen. Den Hoffnungslauf hätten wir uns gerne erspart", sagte der Berliner Karl Schulze nach einer in erster Linie technisch schwachen Vorstellung. Der Medaillenhoffnung des Deutschen Ruderverbandes (DRV) steht nun am Montag ein hartes Rennen um die Endlaufteilnahme bevor. "Das wird ein heißes Ding", sagte DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock.
Ganz anders die Vorstellung der Frauen. Der Doppelvierer übernahm nach rund einem Viertel der 2000-Meter-Strecke die Führung und setzte sich immer weiter von den Konkurrentinnen aus Polen und den USA ab. Julia Lier sagte:
Wir wollten von Anfang an zeigen, dass wir um Gold fahren. Das ist uns gelungen.
"Es gab mehr Schatten als Licht", sagte Verbandspräsident Siegfried Kaidel dem "SID".

Widrige Bedingungen

Zum Start der Ruder-Wettbewerbe in Rio de Janeiro bereitete der starke Wind den Athleten große Probleme. "Anfangs war das eine andere Sportart", sagte Schwarzrock. Die Vize-Europameister Marcel Hacker/Stephan Krüger erreichten im Doppelzweier als Dritte ihres Vorlaufs dennoch das Halbfinale. "Die erste Aufgabe ist absolviert. Im Halbfinale müssen wir eine Schippe drauflegen", sagte Hacker, der bei seiner fünften Olympia-Teilnahme erstmals nicht im Einer sitzt. Krüger erklärte das große Problem auf dem Mittelteil der Strecke:
Der Wind ist unberechenbar. Wenn man sich auf eine Windrichtung eingestellt hat, kommt er von der anderen Seite.
Der Weltverband FISA dachte angesichts der grenzwertigen Bedingungen sogar kurzzeitig über einen Abbruch nach. Das Boot der Serben Milos Vasic/Nenad Bedik kippte im Vorlauf des Zweiers ohne Steuermann sogar um, sie konnten ihr Rennen nicht beenden. Andere Athleten hatten erhebliche Mühe, auf ihrer Bahn zu bleiben. DRV-Sportdirektor Mario Woldt sagte:
Es ist Lotterie, aber noch nicht unfair.
Die Rennen wurden durchgezogen und der DRV erlebte weitere Enttäuschungen. Neben dem Männer-Doppelvierer müssen auch Marie-Catherine Arnold und Mareike Adams als Vierte des Vorlaufs im Frauen-Doppelzweier und der leichte Vierer ohne Steuermann nach Rang vier in den Hoffnungslauf.
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