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ATP NextGen - Toptalent Kyle Edmund exklusiv: "Ich habe keinen Plan B"

Tobias Laure

Update 03/08/2016 um 19:02 GMT+2 Uhr

Sie sind die Zukunft des Tennis-Sports, Toptalente wie Alex Zverev, Kyle Edmund, Nick Kyrgios oder Borna Coric. Eurosport.de stellt die neue Tennisgeneration "ATP NEXT GENERATION" mit einer Serie exklusiver Interviews vor. Den Anfang macht Kyle Edmund. Der 21-jährige Brite steht an Position 83 der Weltrangliste, ist bei den Olympischen Spielen in Rio dabei und hat große Pläne auf der ATP Tour.

Kyle Edmund

Fotocredit: Eurosport

Wer war Ihr großes Tennis-Idol in jungen Jahren?
Kyle Edmund: Als Brite habe ich natürlich immer ganz besonders auf unsere Spieler geachtet, auf Greg Rusedski oder Tim Henman. Etwas später kam dann Andy Murray hinzu. Als Zuschauer hat es mir immer großen Spaß gemacht, den Jungs bei ihrem explosiven und mit viel Power gewürzten Spiel zuzuschauen.
Wen halten Sie aktuell für den besten Spieler auf der Tour?
Edmund: Novak Djokovic. Seine Ergebnisse sprechen für sich. Unglaublich, mit welcher Konstanz er spielt, Finals erreicht und Titel gewinnt. Andy Murray zeigt ebenfalls großartige Leistungen. Wenn man die Gesamtheit der vergangenen zwei, drei Jahre nimmt, dann ist für mich Novak der Beste.
Was würden Sie als beste Erinnerung Ihrer Junioren-Zeit bezeichnen?
Edmund: Das ist gar nicht so einfach. Ich fange mal mit dem Davis Cup an, auch wenn das nicht zur Juniorenzeit passt. Aber zum ersten Mal in so einem Team zu spielen, mit Großbritannien den Davis Cup zu gewinnen - das war etwas ganz besonderes, daran werde ich mich immer erinnern. Was die Juniorenzeit angeht: Es sind nicht unbedingt die Ergebnisse, die hängengeblieben sind. Viel eindrücklicher war für mich der ganze Entwicklungsprozess, den ich in dieser Zeit durchlaufen habe, die Verbesserungen.
Nennen Sie doch bitte das Match, das Sie für Ihr bislang bestes halten.
Edmund: Puh, nicht einfach. In Anbetracht der Bedeutung und der besonderen Situation würde ich mein Einzel im Davis-Cup-Finale 2015 gegen David Goffin nehmen. Ich habe da sehr gutes Tennis gespielt, auch wenn ich die Partie nach fünf Sätzen verloren habe. Es war definitiv das bislang größte Match meiner Karriere. Eine großartige Erfahrung, für Großbritannien in einem solchen Finale spielen zu können.
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ATP NEXT GENERATION

Fotocredit: Eurosport

Kommen wir zu Ihrer Einzelkarriere. Welchen Moment würden Sie da besonders hervorheben?
Edmund: Es war für mich absolut beeindruckend, Topleute wie Novak, Rafa Nadal oder Andy zu treffen, diesen Stars Auge in Auge gegenüberzustehen und mich mit ihnen einzuschlagen. Dann natürlich das Duell gegen Novak in diesem Jahr beim Masters von Miami (6:3, 6:3 für Djokovic, A.d.R.), das mir großen Spaß bereitet hat und haften bleibt.
Erklären sie doch ihren persönlichen Spielstil.
Edmund: Ich bin ein aggressiver Grundlinienspieler. Es gefällt mir, in die Offensive zu gehen und zu versuchen, die Ballwechsel zu diktieren und nicht abzuwarten.
Was bedeutet es Ihnen, Teil der “ATP NexGen” zu sein?
Edmund: Eine tolle Sache, diesem Kreis anzugehören. Wir profitieren sehr davon, wir pushen uns gegenseitig. Schauen Sie nur, wie Borna Coric oder Alex Zverev zuletzt in der Weltrangliste geklettert sind. Das Ganze ist für mich ungemein spannend. Ich glaube, dass wir schon bald eine Saison erleben werden, in der ein Spieler aus diesem Kreis in die Weltspitze vorstößt.
Welches Turnier wollen Sie in Ihrer Karriere unbedingt gewinnen?
Edmund (schmunzelt): Wimbledon wäre gar nicht so verkehrt, als Brite…
Haben Sie eigentlich einen Plan B zur Tennis-Karriere?
Edmund: Nein. Ich habe keinen Plan B, denn ich war schon immer absolut sportorientiert. Mein ganzes Leben dreht sich um Tennis. Als ich jünger war, gab es eine Zeit, da wollte ich auch Cricket spielen. Ich bin nicht sicher, ob ich da jetzt mit 21 Jahren noch auf Profi-Level einsteigen könnte (lacht).
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Kyle Edmund

Fotocredit: Imago

Welche Interessen haben Sie außerhalb des Tennis-Courts?
Edmund: Wie gesagt, der Sport ist mein Leben. Ich verfolge den Motorsport sehr intensiv, die Formel 1 zum Beispiel oder die berühmten Motorrad-Rennen auf der Isel of Man. Fußball und Cricket interessieren mich ebenfalls. Und wenn es meine Freizeit erlaubt, dann schwinge ich auch den Golfschläger.
Und warum ist das Leben als Tennis-Profi die beste Wahl?
Edmund: Weil es eine tolle Herausforderung ist. Du bist viel auf Reisen, triffst interessante Leute, sammelst Erfahrungen. Man ist auch gezwungen, schneller erwachsen zu werden und lernt wichtige Lektionen fürs Leben. Und: Du arbeitest sehr hart und siehst dann an deinen Ergebnissen direkt die Früchte dessen.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Edmund.

Das ist die "ATP NEXT GENERATION"

Eurosport.de stellt in Zusammenarbeit mit der ATP die neue Tennis-Generation vor. Junge, aufstrebende Profis wie Alex Zverev, Nick Kyrgios, Borna Coric, Kyle Edmund oder Taylor Fritz verraten in exklusiven Interviews, was sie antreibt, welche Momente sie nie vergessen werden und welches Turnier sie unbedingt noch gewinnen wollen.
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