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Biathlon-WM 2023: Dmytro Pidruchnyi kritisiert Martin Fourcade für Aussagen über Rückkehr russischer Sportler
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Publiziert 14/02/2023 um 13:20 GMT+1 Uhr
Dmytro Pidruchnyi hat mit großem Unverständnis auf die Forderung des 13-maligen Weltmeisters Martin Fourcade reagiert, russische und belarussische Sportler*innen wieder zu Wettkämpfen zuzulassen. "Es ist für mich seltsam, über so etwas zu diskutieren, während der Krieg noch läuft. Ich finde es seltsam, wenn solch wichtige Leute diese Meinungen vertreten", sagte der Ukrainer der Tageszeitung "VG".
Ex-Biathlet Martin Fourcade wehrt sich gegen Kritik
Fotocredit: Getty Images
Gegenüber "NRK" ergänzte Pidruchnyi: "Wenn er das tut, ist es ein großer Fehler. Ich denke nicht, dass russische und belarussische Athleten hier sein sollten - nicht bis nach dem Krieg. Sie müssen für das bezahlen, was sie getan haben. Wir können erst danach darüber sprechen."
Fourcade, der als Athletenvertreter im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) tätig ist, hatte im Interview mit "NRK" erklärt: "Als Athletenvertreter und Sportler glaube ich, dass wir erwägen sollten, russischen und belarussischen Athleten die Rückkehr zum Wettkampf zu ermöglichen. (...) Ich wurde ins IOC gewählt, um Athleten zu verteidigen."
Zuletzt habe er jedoch das Gefühl, das nicht mehr zu tun.
"Natürlich sind sie Russen und Belarussen, aber sie sind auch Sportler. Ich denke, sie sollten auf dieser Grundlage verteidigt werden", so der Franzose.
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Der Ukrainer Dmytro Pidruchnyi bei der Biathlon-WM in Oberhof
Fotocredit: Imago
Fourcade wehrt sich gegen Kritik
Allerdings betonte Fourcade auch: "Ich unterstütze das ukrainische Volk voll und ganz. Dieser Krieg ist schrecklich. Kein Teil von mir versteht die russische Regierung oder ihre Handlungen."
Zudem habe er während seiner gesamten Karriere "wegen Dopingproblemen gegen Russland gekämpft. (...) Ich hatte deswegen manchmal Angst, weil man nie wusste, was passieren würde. Aber ich werde niemandem die Gelegenheit geben, mir vorzuwerfen, ich sei pro-russisch", stellte der 34-jährige Ex-Biathlet klar.
Der fünfmalige Olympiasieger, der seine Karriere 2020 beendet hatte, meinte weiter: "Die Werte, für die das Land steht, sind nicht gut, aber Ausgrenzung war noch nie die Lösung. Natürlich werden sie davon profitieren, aber es gibt noch andere Elemente." Die Athleten und Athletinnen seien zwar "Botschafter für Russland außerhalb der Landesgrenzen, aber sie sind auch Botschafter für den Rest der Welt in Russland, wenn sie zu Hause sind".
Kaum Unterstützung für Fourcade
Von Athletenseite erhielt Fourcade wenig Unterstützung. Johannes Thingnes Bö etwa sagte: "Ich denke, es ist wichtig, dass sie nicht einfach jedem erlauben, außerhalb der Grenzen Russlands zu konkurrieren. Dann hat man es nicht als Druckmittel, um den Krieg zu stoppen." Es sei ein Dilemma, so der Norweger: "Für die Athleten ist es schwierig. Wir haben Mitgefühl mit ihnen, aber gleichzeitig gibt es etwas Größeres."
Auch Sebastian Samuelsson stellte klar: "Ich denke, es muss Konsequenzen haben, wenn man während des olympischen Friedens einen Angriffskrieg beginnt. Wenn sie gegen die Regeln verstoßen, sollte die Konsequenz sein, dass sie nicht teilnehmen dürfen. Es ist naiv zu glauben, dass es keinen Zusammenhang gibt. Wir können diesen Krieg, den Russland führt, nicht normalisieren."
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