Olympia 2022: Franziska Preuß, Denise Herrmann und Vanessa Hinz nach Sprint-Desaster enttäuscht

Die deutschen Biathlon-Frauen waren nach dem mannschaftlich enttäuschenden Ergebnis im Sprint bei den Olympischen Spielen in Peking bedient. Vor allem Franziska Preuß trat sichtbar frustriert vor die Mikrofone. "Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Es hängt einfach drin. Ich bin viel zu verkopft. Die Lockerheit ist komplett weg", erklärte die 27-Jährige in der "ARD".

Franziska Preuß bei Olympia in Peking 2022

Fotocredit: Getty Images

Nach zwei Schießfehlern und fast zwei Minuten Rückstand landete Preuß beim Sieg der fehlerfreien Norwegerin Marte Olsbu Röiseland nur auf Platz 30. Silber ging an Elvira Öberg aus Schweden (0 Fehler/+30,9 Sekunden), Bronze holte sich die Italienerin Dorothea Wierer (0/+37,2).
Für die deutschen Biathletinnen wurde es hingegen das schlechteste Olympia-Sprint-Ergebnis der Geschichte.
Der vorherige Negativ-Rekord bei Olympischen Winterspielen, bei denen die Biathletinnen seit 1992 um Medaillen kämpfen, hatten die Athletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) 2014 in Sotschi eingefahren. Damals war Evi Sachenbacher-Stehle als beste Deutsche immerhin noch Elfte geworden.
Nun landete Vanessa Voigt (0/+1:31,4 Minuten) als beste deutsche Biathletin auf Rang 18. Im Einzel war die 24-Jährige auf Platz vier noch knapp an einer Medaille vorbeigerauscht.

Vanessa Hinz: "Hat überhaupt nicht zusammengepasst"

Preuß wiederum meinte zu ihrer eigenen Leistung den Tränen nahe: "Mich nervt es einfach richtig, weil ich nicht die Biathletin sein kann, die ich sein möchte und eigentlich auch bin. So sehe ich auch einfach keinen Sinn mehr weiterzumachen."
Sie sei "ziemlich frustriert. Mir macht es gerade auch gar keinen Spaß. Man kann im Rennen überhaupt nicht agieren. Da fehlt einfach alles: der Spaßfaktor, die Lockerheit", analysierte die deutsche Staffel-Weltmeisterin von 2015.
Auch Vanessa Hinz war nach ihrem 55. Platz (3/+2:40,0) enttäuscht: "Es hat überhaupt nicht zusammengepasst. Zumindest die Verfolgung habe ich geschafft. Aber die Enttäuschung ist groß." Die Münchenerin wollte ihre Leistung auch nicht auf das Material schieben. "Ich war heute definitiv selbst Schuld an meiner Leistung", erklärte Hinz in der "ARD": "Der Sprint ist nochmal lauflastiger und wenn eine schwache Läuferin - wie ich im Moment - drei Fehler schießt, dann hat man da vorne auch einfach nichts verloren."
Auch Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann auf Rang 22 (2/+1:45,1) haderte mit ihrer Leistung: "Damit kann ich unter dem Strich natürlich nicht zufrieden sein."
Die Möglichkeit zur Wiedergutmachung haben die vier deutschen Athletinnen schon am Sonntag in der Verfolgung (ab 10:00 Uhr live bei Eurosport1 und bei Eurosport mit Joyn). Viel mehr als Schadensbegrenzung dürfte angesichts der Sprint-Ergebnisse allerdings kaum noch drin sein.

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(mit SID)
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Quelle: Eurosport

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