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Biathlon: Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand rocken Ruhpolding

VonSID

Update 11/01/2016 um 12:00 GMT+1 Uhr

Simon Schempp fehlte den Männern zwar an allen Ecken und Enden, dafür schrieben Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand die nächsten Kapitel eines wunderbaren Wintermärchens. Dank doppelter Frauen-Power haben die deutschen Biathleten ihren "Neujahrs-Fluch" gebannt und mit drei Triumphen sowie weiteren vier Top-10-Resultaten das beste Ruhpoldinger Weltcup-Ergebnis seit sieben Jahren verbucht.

Dahlmeier (r.) und Hildebrand (l.)

Fotocredit: SID

"Das war mein Wochenende. Heute ist ein super Tag für mich und für den deutschen Biathlon-Sport", jubelte Dahlmeier, nachdem sie am Sonntag zum krönenden Abschluss im Massenstart triumphiert hatte: "Es war ein perfektes Rennen für mich, ein Wahnsinn, ein Traum, ein geiles Rennen. Das ist unbeschreiblich, ich finde keine Worte."

"Unheimlich beeindruckend"

Die fand allerdings Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig. "Wie sie das Wochenende gerockt hat, ist unheimlich beeindruckend", lobte der 57-Jährige: "Das habe ich in so jungen Jahren selten gesehen." Aber nicht nur die 22-Jährige trumpfte auf.
Hildebrand eröffnete am Freitag mit dem Sprintsieg die Festtage, Dahlmeier gewann einen Tag später zudem den Verfolger - drei Erfolge hatte das gesamte deutsche Team im Chiemgau bei einem Weltcup zuletzt 2009 gefeiert. Und bei der ersten Station des neuen Kalenderjahres, die eigentlich fest in Oberhof verankert ist, waren die Skijäger zuletzt sogar zweimal ohne einen einzigen Podestplatz geblieben.
"Das gesamte Team wird stärker und stärker", beschrieb Dahlmeier die Situation: "Im Moment gibt es wenig, das zu verbessern ist."

Peiffer freut sich über Platz fünf

Im Rennen der 30 besten Weltcup-Athleten verbuchte der frühere Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer am Sonntag als Fünfter das beste Männer-Ergebnis der Woche - der erste Weltcup der Saison ohne Podest war somit zu wenig, um sich im Rampenlicht der DSV-Frauen mitsonnen zu dürfen.
Und das Gute ist: Die Erfolge der Frauen sind keinesfalls nur eine schöne Momentaufnahme, sie sind das Produkt professioneller Arbeit und deshalb auch in Zukunft wahrscheinlich. "Laura hat sich mit ihren Trainingsmitteln Grundlagen erarbeitet, auf die sie nun zurückgreifen kann", erklärte Hönig: "Und bei Franzi stecken viele Tausende Kilometer und Hunderte Stunden im Kraftraum dahinter."
Die logische Konsequenz ist, dass trotz der extrem starken internationalen Konkurrenz eigentlich immer ein DSV-Ass durchkommt. "Das ist wahrlich eine tolle Situation", sagte Hönig - eine Situation eben, die Männer-Coach Mark Kirchner wahrscheinlich auch ganz gerne erleben würde.

Schempp hofft auf kommende Rennen

Ohne Ausnahmekönner Schempp aber, der (fast immer) um den Sieg mitkämpft, laufen die deutschen Männer der Musik derzeit aber hinterher. In Ruhpolding fehlte der dreimalige Saisonsieger Schempp wegen der Folgen einer Erkältung - und prompt war Peiffers Rang fünf das Höchste der Gefühle.
"Wenn derjenige, der die Kastanien aus dem Feuer geholt hat, nicht dabei ist, dann ist das ein herber Verlust", sagte Kirchner: "Wenn man so jemanden hat, gibt das Sicherheit und die anderen ziehen sich daran hoch." So könnte ein gesunder Schempp auch den beiden Sorgenkindern Erik Lesser und Daniel Böhm helfen, die noch immer nicht die Norm für die WM in Oslo (3. bis 13. März) erfüllt haben.
Gelegenheit dazu bekommt das Duo bereits am Mittwoch, wenn mit dem Einzel der Männer der zweite Teil des Ruhpoldinger Weltcup-Doubles beginnt. Dann dürfte auch Schempp wieder dabei sein, "und ich hoffe", sagte der 27-Jährige, "dass ich dann wieder voll angreifen kann."
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