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Simon Schempp am Scheideweg: Wie geht es weiter?

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 20/01/2020 um 18:45 GMT+1 Uhr

Vor ein paar Tagen hatte Simon Schempp noch die vage Hoffnung geäußert, "dass ich das Ruder noch rumreißen kann." Vergeblich! Das bittere Aus für die Biathlon-WM in Antholz (13. bis 23. Februar) bedeutet für den Olympiazweiten und ehemaligen Weltmeister im Massenstart den nächsten herben Rückschlag. Der 31-Jährige aus Uhingen steht am Scheideweg seiner erfolgreichen Karriere.

Simon Schempp

Fotocredit: Getty Images

Wie es für ihn weitergeht, ist offen. Jüngere Athleten wie Johannes Kühn, Philipp Nawrath, Philipp Horn oder Roman Rees machen Druck - oder haben ihn schon längst überholt.
Bundestrainer Mark Kirchner ist immerhin davon überzeugt, dass es für Schempp weitergehen wird. "Er ist motiviert und geht das an. Diese Ziele, die notwendig sind, hat er sich gesteckt. Daran werden wir arbeiten", sagte Kirchner nach dem Heimweltcup in Ruhpolding.

EM in Estland statt WM in der Biathlon-Hochburg Antholz

Dort hatte der formschwache Schempp bereits gefehlt. Und nun? "Wir haben uns verständigt, dass er mit einem guten Aufbautraining das Ziel Europameisterschaft anvisieren wird und er hoffentlich über diesen Weg wieder in die Gänge kommt", sagte Kirchner. EM in Otepää (Estland) vom 26. Februar bis 1. März statt WM in Südtirol heißt es für Schempp.
Die Entscheidung habe man "schweren Herzens" getroffen, betonte der DSV-Coach. Doch nach Schempps indiskutablen Leistungen gab es keine andere Möglichkeit, als ihn erneut aus dem Weltcup zu nehmen. Es sei "nicht leicht für so einen Athleten, das für sich selbst auch zu erkennen", so Kirchner. Die Situation sei aber "nicht so wie letztes Jahr".
Da war Schempp, Lebensgefährte von Biathletin Franziska Preuß, auch im Januar erschöpft ausgestiegen und erst im Sommer nach langer Pause zurückgekehrt. Es war eine Rückkehr, die hoffen ließ. Doch mit dem Start des Weltcups ging kaum noch etwas. "Zwischen September und jetzt lief bei mir offensichtlich einiges schief", räumte Schempp ein. Die momentane Situation sei "natürlich sehr schmerzhaft und gibt mir ordentlich zu denken".
Vor allem läuferisch war der dreimalige Weltmeister (Massenstart 2017 sowie Mixed-Staffel 2010 und 2017) nicht in der Lage, mit der Weltspitze mitzuhalten. Deshalb versuche man nun, sagte Kirchner:
Simon wieder auf ein konditionelles Niveau zu bringen, mit dem er selber auch zufrieden ist.

Lesser darf noch auf WM hoffen

Schempp ist jedoch nicht der einzige Problemfall bei den DSV-Biathleten. Auch Ex-Weltmeister Erik Lesser kämpft verbissen um das WM-Ticket und seine Zukunft. Immerhin darf der 31-Jährige aus Frankenhain trotz wenig berauschender Leistungen zuletzt im IBU-Cup noch hoffen.
Kirchner stellte Lesser einen Start bei der WM-Generalprobe in Pokljuka von Donnerstag bis Sonntag in Aussicht: "Wir werden uns unterhalten, wie man weitermacht. Die Möglichkeit, dass wir ihn sehen werden, besteht." Bei Schempp gibt es diese Möglichkeit nicht mehr.
(SID)
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