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Red Bull vor erstem Etappenziel: "Weltmacht" München soll erstmal Meister werden

VonSID

Update 13/04/2016 um 16:32 GMT+2 Uhr

Vor drei Jahren fabulierte Pierre Pagé von München als "Weltmacht im Eishockey" und dem "Eis-Messi". Jetzt schickt sich sein Nachfolger Don Jackson an, ein erstes Etappenziel der hochtrabenden Pläne des Brauseherstellers Red Bull zu erreichen: Der erfolgreichste Trainer der Deutschen Eishockey Liga greift mit dem EHC nach dem ersten Meistertitel.

Red Bull München ist erstmals deutscher Meister

Fotocredit: SID

Nichts anderes zählt für den Amerikaner, wenn er an der Bande des Vorrundensiegers am Freitag (19.30 Uhr) ins Finale gegen die Grizzlys Wolfsburg geht. "Wir wissen, dass wir das Werkzeug haben, um unseren Job zu erledigen", sagte Jackson. Der ehemalige Verteidiger, der einst an der Seite des legendären Wayne Gretzky zweimal den Stanley Cup gewann, weiß genau, was sein Arbeitgeber erwartet.
Als Brause-Milliardär Dietrich Mateschitz 2013 den Münchner Eishockey-Klub nach einem Probe-Jahr als Sponsor komplett übernahm, ging es nicht darum, ihn lediglich in der Liga zu halten. Nichts weniger als eine Eishockey-Revolution versprach der damalige Chefcoach Pagé: "Das ist der erste Tag von etwas Spektakulärem. Es gibt keine Grenzen." Er wolle "den Messi des Eishockeys finden".

Titelgarant Jackson

Mit dem höchsten Jahresetat der DEL in Höhe von geschätzten 12,5 Millionen Euro ist der Auftrag in Jahr drei des Projekts klar: München muss Meister werden. Die Chancen stehen gut. Das Team um Rekordtorjäger Michael Wolf zeigte nach Platz eins in der Hauptrunde in den Play-offs gegen die Straubing Tigers (4:1) und die Kölner Haie (4:1) keine Schwächen. Und der Trainer ist quasi eine Titelgarantie: Sechsmal stand Jackson bislang im DEL-Finale, fünfmal gewann er mit den Eisbären Berlin den Silberpokal, lediglich bei seinem Debüt 2006 mit der Düsseldorfer EG unterlag er.
Deutscher Eishockey-Meister sind in München schon andere geworden. In grauer Vorzeit 1922 der MTV, in der jüngeren Vergangenheit 1994 der EC Hedos und 2000 die Barons. Zum Durchbruch in der Fußball-Metropole verhalfen die Triumphe den Puckjägern nicht. Im Dezember 1994, nur acht Monate nach dem Finalsieg mit den Stars Dieter Hegen und Gerd Truntschka gegen die DEG, ging der in Maddogs umbenannte Meister pleite. Die Barons flüchteten 2002 wegen schlechter Zuschauerzahlen nach Hamburg.

Kampf mit Zuschauerproblem hält an

Anders als US-Milliardär Philip F. Anschutz, der jetzt in Hamburg die Freezers spielen lässt, will Mateschitz in München dauerhaft Erfolg haben. Das Zuschauer-Problem hat er allerdings auch. 4603 Besucher kamen im Schnitt in der Hauptrunde ins altehrwürdige Olympia-Eisstadion, immerhin rund 30 Prozent mehr als vor seinem Einstieg - aber deutlich weniger als bei den Basketballern des FC Bayern (5838).
Einen siebenstelligen Betrag hat Red Bull in die Renovierung der 48 Jahre alten Halle gesteckt - für zeitgemäße Technik, VIP-Bereich und Kabinen. Doch um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, muss ein neues Stadion her. Grünes Licht von der Stadt gab es längst, erste Verhandlungen mit den Bayern-Basketballern scheiterten aber. Der ursprüngliche Plan, 2019 in eine 100 Millionen Euro teure Arena für 10.000 Zuschauer umzuziehen, ist wohl derzeit nicht mehr zu halten. Bis der "Eis-Messi" München zur "Weltmacht im Eishockey" macht, könnte es noch etwas dauern.
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