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Olympia 2022: Claudia Pechstein über 3000 m chancenlos - Irene Schouten siegt mit olympischem Rekord

Eurosport
VonEurosport

Update 06/02/2022 um 10:51 GMT+1 Uhr

Claudia Pechstein ist bei ihrem Lauf zur Rekord-Olympionikin wie erwartet ohne Medaille geblieben. Einen Tag nach ihrem Auftritt als deutsche Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier in Peking landete die 49 Jahre alte Berlinerin im 3000-m-Rennen mit 4:17,16 Minuten auf dem 20. und damit letzten Platz. Mit ihrem achten Start bei Winterspielen schloss sie zum Japaner Noriaki Kasai auf.

Olympia-Start mit 49 Jahren: Pechstein strahlt nach den 3000 Metern

Gold gewann Europameisterin Irene Schouten aus den Niederlanden.
Die Favoritin setzte sich in 3:56,93 Minuten und dem olympischem Rekord vor Francesca Lollobrigida aus Italien durch und sicherte sich ihre erste Goldmedaille bei Olympischen Spielen.
Bronze gewann Isabelle Weidemann aus Kanada.
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Pechstein überglücklich: "Habe Geschichte geschrieben"

Zufriedenheit trotz Platzierung

"Ich bin ganz stolz", sagte die 49-Jährige nach dem Lauf in die olympischen Geschichtsbücher: "Es war ein Sieg für mich."
30 Jahre nach ihrem Debüt in Albertville feierte die Berlinerin am Samstag ihre achte Olympia-Teilnahme und stellte damit einen beeindruckenden Rekord auf - nie startete eine Frau im Winter häufiger. Acht Teilnahmen hatte bislang nur der japanische Skispringer Noriaki Kasai auf dem Konto. Älter war zudem nie eine Teilnehmerin an Winterspielen. "Aus dem Strahlen komme ich heute gar nicht mehr raus", sagte Pechstein.
Zuvor hatte sie das Duell auf dem Eis gegen die Chinesin Ahenaer Adake klar verloren, am Ende wurde sie Letzte von 20 Starterinnen. Als Pechstein über die Ziellinie glitt, riss sie dennoch jubelnd die Arme in die Höhe - in der modernen Arena "Ice Ribbon" war schließlich mehr als nur ein Rennen zu Ende gegangen. Pechstein war am Ziel eines langen Weges.

Qualifikation für Peking schon ein Erfolg

Hinter ihr liegen vier Jahre harter Arbeit. Viele Beobachter hatten das Karriereende nach den Winterspielen 2018 in Pyeongchang/Südkorea prophezeit. Pechstein machte weiter, getrieben von der Aussicht auf den olympischen Rekord, weniger von weiteren Bestzeiten oder Medaillen.
Pechstein überwand dabei Widerstände, auch die des eigenen Körpers. Das Alter macht sich bemerkbar. Der Rücken meldet sich immer häufiger. "Ich habe sie oft erlebt, wo es ihr keinen Spaß gemacht hat, wo ich gesehen habe, dass es ihr schwerfällt, erzählte Gunda Niemann-Stirnemann im SID-Gespräch.
Bereits die Qualifikation für Peking war also ein Erfolg. Das Ergebnis wurde einen Tag nach ihrem Auftritt als deutsche Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier zur Nebensache. Pechstein war in ihrem 20. olympischen Rennen in 4:17,16 Minuten chancenlos. "Es werden wenige verstehen, dass ich mit dieser Platzierung noch strahlen kann. Aber das tue ich", sagte Pechstein. Die Aussicht auf den Rekord habe sie ohnehin ausgebremst: "Es hat im Kopf schon eine Rolle gespielt. Deshalb konnte ich gar nicht laufen, was ich kann. Das hat man glaube ich auch gesehen."

Edel-Fan des Team D

Die Beine waren schwer, die Laune war bestens. Pechstein, die erst am Schlusswochenende im Massenstart wieder am Start steht, freute sich auf unbekannte Freiheiten - und verschrieb sich der Rolle als Edel-Fan des Team D.
Auch eine Rekord-Olympionikin hat bei Winterspielen schließlich noch nicht alles erlebt. "Ich möchte die ganze deutsche Mannschaft miterleben und anfeuern", sagte Pechstein, die bei ihren vorherigen Olympia-Starts kaum Freiraum für Besuche anderer Events hatte.
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(SID)
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