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Formel 1 - GP Abu Dhabi: Mercedes verzichtet auf Berufung - Max Verstappen bleibt Weltmeister

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VonEurosport

Update 16/12/2021 um 17:20 GMT+1 Uhr

Mercedes verzichtet nach dem umstrittenen Formel-1-Finale nun doch auf eine Berufung, Max Verstappens erster Weltmeistertitel gerät damit nicht mehr in Gefahr. Wie die Silberpfeile am Donnerstag mitteilten, werden sie nicht mehr gegen das Ergebnis des letzten Saisonrennens in Abu Dhabi vorgehen. Dieses hatte Verstappen dank eines Überholmanövers gegen Hamilton in der letzten Runde gewonnen.

Max Verstappen ist zum ersten Mal Weltmeister

Fotocredit: Imago

Das Gefühl der Ungerechtigkeit bleibt, doch für das Wohl der Formel 1 verzichtet Mercedes auf ein juristisches Nachspiel der spannendsten Saison der Geschichte. Das Werksteam wird nach dem diskussionswürdigen WM-Finale in Abu Dhabi nun doch nicht in Berufung gehen.
Max Verstappens erster Weltmeistertitel gerät damit nicht mehr in Gefahr. Am Donnerstag kann der Niederländer damit bei der FIA-Gala in Paris seinen WM-Pokal in Empfang nehmen - in Abwesenheit seines WM-Rivalen Lewis Hamilton und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Das Duo entschied sich gegen eine Teilnahme am pompösen Event des Weltverbands, obwohl diese eigentlich im sportlichen Reglement vorgeschrieben ist.
"Wir werden beide nicht kommen", sagte Wolff, "ich komme nicht, weil ich loyal zu Lewis stehe, und wegen meiner eigenen Integrität." Stattdessen nimmt Cheftechniker James Allison den Pokal für die Konstrukteurs-WM in Empfang. Wie tief der Stachel bei den Silberpfeilen noch sitzt, war schon zuvor in einer Pressemitteilung deutlich geworden.
Man habe Abu Dhabi im "Unglauben" verlassen, teilte Mercedes am Donnerstag mit. Rennen zu verlieren, sei Teil des Sports, "aber es ist etwas anderes, wenn du den Glauben an den Rennsport verlierst." Das Team und Hamilton würden "nie darüber hinwegkommen", sagte Wolff in einer Medienrunde, "das ist nicht möglich, schon gar nicht als Fahrer."

Wolff trifft Machtlosigkeit

Wolff traf vor allem die Machtlosigkeit gegen die Entscheidungen. "Du bist einer Situation ausgesetzt, die du nicht ändern kannst. Es ist wie in einem totalitären Regime", sagte der Österreicher, "und dann auch noch gegen jede Regel."
Red-Bull-Pilot Verstappen war am vergangenen Sonntag erst durch eine späte Safety-Car-Phase nah an Rekordweltmeister Lewis Hamilton im Mercedes herangerückt. Anschließend erlaubte Rennleiter Michael Masi ausschließlich den zwischen den beiden Piloten platzierten überrundeten Autos, ihre eigentliche Position im Feld einzunehmen, sodass der Weg für einen Angriff Verstappens frei war.
Zudem endete der Einsatz des Sicherheitsfahrzeugs früher als im Reglement vorgesehen: Verstappen hatte auf frischen Reifen noch eine Runde Zeit für die Attacke, ging vorbei und krönte sich damit zum Weltmeister.

Mercedes: Proteste "im Interesse der sportlichen Fairness"

Mercedes legte wegen zweier mutmaßlicher Verstöße gegen das Sportliche Reglement des Automobil-Weltverbandes FIA Protest ein, beide Einsprüche wurden von den Rennkommissaren abgewiesen.
Mercedes erklärte:
Wir haben protestiert, weil die Regeln in einer neuen Art so ausgelegt wurden, dass der Ausgang des Rennens beeinflusst wurde. Lewis lag auf Titelkurs.
Man habe im Interesse der sportlichen Fairness protestiert
Anschließend hinterlegte das Werksteam zudem seine Absicht, noch einmal in Berufung zu gehen - formal ist das notwendig, um dann innerhalb von 96 Stunden tatsächlich die nächsten juristischen Schritte zu ergreifen. Mercedes wird von diesem Recht nun nicht mehr Gebrauch machen.
Der Automobil-Weltverband FIA hatte am Mittwoch eine Untersuchung der Ereignisse angekündigt. In die FIA-Analyse sollen die Teams und die Formel-1-Führung eingebunden werden, "um aus dieser Situation zu lernen", wie es hieß. Zudem soll gegenüber Teilnehmern, Medien und Fans für Klarheit über das aktuelle Reglement gesorgt werden. So hätten auch "Missverständnisse" zu dem Unmut beigetragen.

Mercedes gratuliert Verstappen und Red Bull

An Max Verstappen und Red Bull richtete Mercedes Glückwünsche: "Wir möchten unseren aufrichtigen Respekt für Eure Erfolge in diesem Jahr zum Ausdruck bringen. Ihr habt diese Saison zu einem absolut epischen Formel-1-Titelkampf gemacht", hieß es in einer Mitteilung:
Max, wir gratulieren Dir und Deinem gesamten Team herzlich. Wir freuen uns darauf, unseren Wettkampf in der nächsten Saison fortzusetzen.
Ein Schaden für die Formel 1 bleibt jedoch. Am Ende der wohl besten Saison der Geschichte gibt es zu viele Verlierer. Zumindest hat Mercedes mit seinem Verzicht auf eine Berufung noch Schlimmeres verhindert.
(SID)
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Reifentest in goldenen Schuhen: Verstappen wieder hinterm Lenkrad

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