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Formel 1 in Aserbaidschan: Loser Gullydeckel sorgt für Abbruch im Training

Victoria Kunzmann

Update 26/04/2019 um 13:21 GMT+2 Uhr

Kurioser Zwischenfall bei der Formel 1 in Baku: Das erste freie Training musste abgebrochen werden, nachdem der Unterboden des Fahrzeugs von George Russell aufgerissen worden war. Der Grund dafür war ein loser Gullydeckel auf der Strecke. Das hatte zur Folge, dass alle weiteren Schächte überprüft werden mussten.

Lewis Hamilton, Großer Preis von Baku

Fotocredit: Getty Images

Schnell war es vorbei, das erste freie Training in Baku - und das aufgrund einer kuriosen und ebenso gefährlichen Szene. Williams-Fahrer George Russell verlor einige Teile seines Fahrzeugs, nachdem er über einen Schacht fuhr. Ein loser Gullydeckel hatte den Unterboden seines Boliden aufgerissen und beschädigt. Er musste seinen Williams anschließend abstellen. "Ich bin okay", funkte der 21-Jährige an die Box.

300 Gullydeckel auf der Strecke

Die Rennleitung war daraufhin besorgt und unterbrach das Training. Der betroffene Gullydeckel musste wieder richtig eingelassen werden. Damit sich der Vorfall nicht wiederholt, sollten alle Schächte auf der Strecke überprüft werden. Insgesamt sind es 300 Gullydeckel auf 6,003 Kilometern Strecke. Das benötigt Zeit. Um 15 Uhr sollte das zweite freie Training starten. Ob die Gullys bis dahin alle überprüft werden können, ist noch nicht klar.

Hamilton sauer

"Wie konnten sie das nur nicht richtig checken und die Gullydeckel nicht sichern", schrieb Lewis Hamilton in den sozialen Netzwerken, nachdem das erste freie Training wegen des Vorfalls nach wenigen Minuten abgebrochen werden musste. Die Freizeit wollte sich der Mercedes-Star dann mit der Serie "Game of Thrones" vertreiben, während die Organisatoren alle Gullydeckel untersuchten und die Schrauben nachzogen.
"Mein Körper wurde ordentlich durchgeschüttelt", sagte Russell später bei Sky: "Der Boden ist ruiniert, und ich bin jetzt etwas besorgt wegen des Chassis." Dies muss tatsächlich ausgetauscht werden, damit darf Russell laut Reglement erst im letzten freien Training am Samstag wieder hinters Steuer. Im Moment des Unfalls habe es einen "lauten Knall" gegeben. Claire Williams, stellvertretende Teamchefin, kündigte ein Gespräch mit der Rennleitung an: "Diese Gullydeckel sollten richtig angebracht sein."

Nächste Panne: Abschleppwagen rammte Brücke

Es bleib übrigens nicht bei einer Panne: Der Abschleppwagen, der Russells Wagen mitnahm, rammte auf dem Weg in die Box eine Brücke, woraufhin Hydraulik-Flüssigkeit aus dem Abschleppwagen lief. Der Kran für die Ladefläche des Lastwagens wurde beschädigt. Ein zusätzlicher Kran musste geholt werden.
Gelöste Gullydeckel sorgten zuletzt immer wieder für Schreckmomente in der Formel 1. 2017 schlitzte sich Romain Grosjean (Haas) in Malaysia bei Tempo 280 einen Hinterreifen auf und schlug heftig in einen Reifenstapel. 2016 wurde Jenson Button in Monaco fast von einem umherfliegenden Teil erschlagen.
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