GP von Italien - Jacques Villeneuve teilt gegen Daniel Ricciardo aus: "Hälfte seiner Karriere war schlecht"

VonMotorsport-Total.com

Update 14/09/2022 um 02:08 GMT+2 Uhr

Nach seinem Rausschmiss bei McLaren ist Daniel Ricciardo auf der Suche nach einem neuen Formel-1-Cockpit. Ob er das auch finden wird, steht derzeit in den Sternen. Bei Alpine gilt Pierre Gasly als Wunschkandidat, und ein Nachzüglerteam wie Haas oder Williams hat Ricciardo bisher für sich ausgeschlossen. Jetzt meldet sich auch noch Jacques Villeneuve zu Wort.

Daniel Ricciardo

Fotocredit: Getty Images

Der Weltmeister von 1997 urteilt knallhart über Ricciardos Chancen, einen neuen Job zu finden. Auf die Frage von "F1 TV", ob er überrascht sei, dass der 33-Jährige bei keinem Team, das noch einen Platz frei hat, ein Kandidat zu sein scheint, entgegnete er trocken: "Warum sollte er das sein?"
Villeneuve tritt nach: "Er hat zwei fürchterliche Jahre bei Renault hingelegt und zwei noch fürchterlichere Jahre bei McLaren. Das sind vier Jahre. Fast die Hälfte seiner Formel-1-Karriere war schlecht, und noch dazu die Jahre, in denen er die Erfahrung schon hatte." Alpine habe "keinen Grund, ihn zu nehmen. Noch dazu, wo er schon mal dort gefahren ist."
Ricciardo hat bei McLaren am Beginn der Saison 2021 Carlos Sainz abgelöst, der zu Ferrari gewechselt ist. Ihm gelang zwar ein Sieg in Monza (unter glücklichen Umständen), aber ansonsten waren Highlights Mangelware.
Auch 2022 blieb die erhoffte Trendwende aus. "Die modernen Autos scheinen seinem Fahrstil einfach nicht zu liegen", glaubte Villeneuve.

Villeneuve: Ricciardo hat sich von Wechsel nie erholt

"Bei Red Bull war er beeindruckend. Er hat erstaunliche Überholmanöver gezeigt. Er war am Anfang auch vor Max", so der kanadische Formel-1-Experte. "Aber am Ende fing Max an, ihn in den Griff zu kriegen. Dann ist er gewechselt. Und nach dem Wechsel scheint irgendwas passiert zu sein, was er nie in den Griff bekommen hat. Davon hat er sich nie erholt."
Jetzt steht Ricciardo vor der Frage: Will ihn Alpine, oder setzt man dort lieber auf Kandidaten wie Gasly oder den hauseigenen Junior Jack Doohan, die noch nicht im Spätherbst ihrer Formel-1-Karriere sind? Oder könnte er vielleicht bei einem Nachzüglerteam wie Haas oder Williams andocken? Oder macht er im schlechtesten Fall ein Jahr Pause?
Davon rät Villeneuve ab: "Das könnte ihn faul machen", befürchtet er. "Du kannst ein Jahr Pause machen, wenn du ein Alonso bist, ein Schumacher, wenn du Weltmeister warst und viele Rennen gewonnen hast, wenn man im Paddock weiß, dass du immer auf der Höhe sein wirst, ganz egal in welcher Saison. Nach vier schlechten Jahren geht das nicht."
Dass sich Ricciardo für Haas oder Williams zu schade wäre, glaubt er nicht: "Du nimmst, was du kriegen kannst. Wenn du ein Angebot hast, in der Formel 1 zu fahren, dann nimmst du jedes Cockpit. In der Öffentlichkeit wirst du sagen, dass du nicht für eins der hinteren Teams fahren willst, aber wenn das der einzige Vertrag ist, den du kriegen kannst, dann wirst du ihn unterschreiben."
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Jacques Villeneuve

Fotocredit: Getty Images

Ocon und Gasly: Keine besonders gute Beziehung

Aber bei Villeneuve kriegt nicht nur Ricciardo sein Fett weg. Auch dass Gasly Wunschkandidat bei Alpine sein soll, findet der 51-Jährige "merkwürdig", denn: "Sie haben schon einen französischen Fahrer. Die zwei mögen sich nicht. Bringt sie nicht zusammen! Und er steht unter Vertrag und du musst Berge in Bewegung versetzen, um ihn zu kriegen. Das ergibt keinen Sinn."
"Außerdem hatte Gasly bisher keine besonders gute Saison. Insgesamt. Also warum nicht Doohan riskieren und schauen, was passiert? Er hat einen guten Background, einen Champion als Vater. Ist wie bei Sainz: Die haben die richtige Einstellung, um auf Topniveau zu fahren und unter Druck nicht zu zerbrechen", sagte er.
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