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GP von Saudi-Arabien: Mercedes verliert sich in alten Ausreden - Ratlosigkeit nach Dämpfer in Dschidda

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 11/03/2024 um 08:55 GMT+1 Uhr

Eigentlich sollte der W15 für Mercedes alles besser machen, doch nach dem Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien hat sich gezeigt, dass der Bolide weiterhin mit grundlegenden Problemen zu kämpfen hat. Mercedes hatte das Konzept seines Autos nach zwei erfolglosen Jahren verändert, bislang aber keinen Aufwärtstrend gezeigt. Bei Toto Wolff und Co. machte sich daher Ratlosigkeit breit.

George Russell und Toto Wolff

Fotocredit: Getty Images

Im Rennen von Dschidda mussten sich George Russell und Lewis Hamilton nur mit den Positionen sechs und neun begnügen - ernüchternd.
"Es gibt etwas, das wir nicht verstehen", sagte Motorsportchef Toto Wolff. Und das ist die Performance in Highspeed-Kurven. "In drei Kurven, die ganz schnellen Ecken, verlieren wir eine halbe Sekunde - überall anders sind wir schnell", rätselte der Österreicher im Gespräch mit "Sky". "Aber warum wir das tun, wissen wir nicht."
Ein Grund dafür ist der Heckflügel, wo Mercedes eine flachere Einstellung gewählt hat und auf den Geraden die Zeit gutmacht, die man in den Kurven verliert. Doch Wolff meint, dass es einen größeren Faktor gibt als nur den Heckflügel: "Uns fehlt Abtrieb über die Schritte hinaus, die ein größerer Heckflügel bringen würde."
Und das ist "ein großes Problem", wie Wolff betonte - und nicht eines, was sich nur mit einem anderen Set-up erklären lässt. "Es ist eine fundamentale Sache, weil wir glauben, dass der Speed eigentlich da sein sollte. Wir messen den Abtrieb, aber wir finden ihn nicht in der Rundenzeit."

Russell: Andere nicht schneller, sondern wir langsamer

Auch George Russell sagte nach seinem sechsten Platz in Dschidda, dass irgendein größeres Problem im Auto stecken muss. "Es ist heutzutage so komplex. Die Autos sind so kompliziert", unterstrich er. Nachsatz: "Im Moment habe ich keine Antworten."
Das Rennen in Saudi-Arabien war aus seiner Sicht solide, aber auch nichts, was Mercedes groß zu Freudensprüngen animieren dürfte. "Wir versuchen das Auto immer noch zu verstehen, weil wir an den vergangenen beiden Wochenenden zeitweise die echte Performance gezeigt haben."
Er erinnerte dabei vor allem an das Freie Training, wo man sofort schnell gewesen sei. "Aber an beiden Wochenenden ist die Pace danach einfach abgefallen", so Russell. "Und das war nicht, weil unsere Konkurrenten schneller geworden sind, sondern wir langsamer. Und das müssen wir verstehen."
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George Russell und Mercedes rätseln über das momentane Formtief

Fotocredit: Getty Images

Mercedes-Antworten wiederholen sich

Wolff hob hervor, dass es jetzt einen "Riesensprung" geben muss und man das Problem verstehen muss. Aber das erzählt der Motorsportchef schon seit zwei Jahren - geändert hat sich aber bei Mercedes nicht viel. Ja, schon das Konzept, aber nichts an der Platzierung.
"Eigentlich wiederholen sich die Antworten, man könnte es eigentlich zurückspulen von vor zwei Jahren", merkte auch Ralf Schumacher bei "Sky" an. "Es tut mir auch ein bisschen leid für Toto Wolff. Aber jetzt wird's langsam brenzlig. Und jetzt ist die Frage: Kann man alles so lassen wie es ist oder muss man wirklich das ganz Große überdenken?"
Denn ihm fällt es schwer zu glauben, dass Mercedes in der aktuellen Regelära noch den goldenen Schuss findet. Für ihn gibt es solche Zyklen in der Formel 1, bei der bei einem Team alles zusammenpasst - so wie bei Mercedes selbst zuvor. "Und seit der Änderung läuft Mercedes der alten Performance hinterher und findet den Grund einfach nicht", sagte er.

Wolff betont: Mehr Druck hilft nicht

Wolff selbst scheint die derzeitige Schwächephase aber gelassen zu sehen. Warum? "Sie haben die richtigen Medikamente für mich gefunden", scherzte er. "Sie haben einfach meine Valium-Dosis erhöht."
Doch im Ernst: "Ich habe mein Mindset verändert", betonte Wolff. "Ich denke nicht, dass zusätzlicher Druck auf alle es besser macht." Bei Mercedes fehle es weder an der Mühe, noch an der Motivation oder der Energie. "All das ist da, und ich kann den Enthusiasmus im Unternehmen sehen."
"Und als Racer fühlt man sich bei solchen Ergebnissen niedergeschlagen, aber wir versuchen, das mit der richtigen Motivation für die kommende Woche zu ändern. Deshalb glauben wir, dass wir das Blatt noch wenden können", so Wolff. "Wir glauben daran, dass sich unser Team selbst aus dem Sumpf ziehen kann. Und ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass wir das können."
"Wir werden es jetzt in der nächsten Woche mit mehr Daten versuchen, um mehr zu verstehen und stark nach Melbourne zurückzukommen. Das ist unsere Mission. Und ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass wir diese Lücke schließen werden."
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